G.F. Barner Box 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Box 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Box

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du vor?«

      »Gebt mir ein Pferd, einen Revolver und ein Gewehr!« sagt er »Ich muß reiten.«

      »Nein. Großer Gott, Cliff, du holst dir den Tod.«

      Er sieht sie an, zuletzt das Mädchen, dem die helle Angst im Gesicht geschrieben steht.

      »Und wenn ihn sich mein Bruder holt?« fragt er leise. »Ich könnte nie mehr in einen Spiegel sehen. Versteht ihr das nicht? So schwach bin ich nicht mehr, daß ich nicht reiten kann, Joe, hol mir ein gutes Pferd!«

      »Joe, tu’s nicht, er ist doch krank!« sagt sie mit zitternden Lippen. »Joe…«

      »Geh, Joe!« sagt der alte Dawes gepreßt. »Geh und hole alles! Tochter, nach oben! Er muß reiten, halte ihn nicht auf. Würde er es nicht, wäre er in seinen Augen kein Mann mehr. Tochter, hörst du?«

      »Oh, mein Gott, warum müssen Männer so sein? Cliff, sieh dich vor, kehre um, wenn es zuviel für dich wird.«

      Er lächelt seltsam, nickt nur. Dann hebt er die Hand und legt sie auf ihre Schulter.

      »Danke, für alles.«

      Cliff Thayer hinkt langsam auf den Vorbau, sieht, wie Joe ihm das Pferd holt, seinen Waffengurt abschnallt und ihm reicht. Als er sich in den Sattel ziehen will, schrecken sie alle zusammen.

      Dumpf nachhallend und die Luft erschütternd, stehen drei, vier schwere Detonationen im Nordosten in der Nacht. Dünn und sehr weit weg, aber mit dem Wind zu ihnen getragen, wehen Schüsse durch die Stille danach.

      »Unsere Südweide«, stößt Cliff hervor. »Das war auf unserer Südweide, Joe.« Er zieht sich hoch, sitzt im Sattel und treibt das Pferd mit lauten Rufen an.

      Ray, denkt er, als er aus dem Hof reitet, kein anderer. Er hat es angefangen, ganz allein. Großer Gott, sie schießen immer noch da oben. Wenn sie auf Ray feuern…

      Cliff Thayer gibt dem Pferd die Zügel frei und legt etwa anderthalb Meilen zurück, als er es hört.

      Links von ihm dringt das dumpfe, dröhnende Geräusch einer in Panik dahinrasenden Herde durch die Nacht. Es zieht nach Nordwesten davon. Schüsse peitschen. Dann wird alles still, bis das Brüllen jäh anschwillt und er genau darauf zureitet.

      Bald darauf sieht er Stiere pulkweise durch ein Tal jagen und reißt sein Pferd herum, lenkt es blitzschnell zwischen Büsche.

      Reiter tauchen auf. Sie preschen dicht an ihm vorbei und jagen brüllend um die verstreuten Rinderrudel. Noch zwei Reiter erscheinen, galoppieren hinter den anderen her. In einer weit ausholenden Kreisbewegung beginnen sie die Rinder zu einem Block zusammenzutreiben. Doch sie sind keine fünf Minuten damit beschäftigt, als das nächste Rinderrudel, vielleicht hundert Tiere, aus dem Einschnitt des French Creek heranrast. Sofort wenden sich die vier Mann von dem gerade zusammengetriebenen Rudel ab. Sie stellen sich dem neuen Rinderpulk in den Weg und fangen es dicht vor dem Buschstreifen, in dem Cliff steckt, ab.

      »Pablo, drüben hin, wir haben sie schon. He, Londsdale, hierher.«

      Zwei Mann treiben jetzt das Rudel auf die anderen Stiere zu. Die beiden anderen halten keine dreißig Yards vor Cliff Thayer am Hang. Ihre Stimmen schallen laut zu ihm hin.

      »Pablo, du mußt auf die Ranch, schnell. Hier ist nicht mehr zu machen, überall bewegen sich einzelne Rinderpulks durch das Buschgelände. Du mußt die Mannschaft holen! Alle Mann müssen her, sonst zerstreuen sich die Rinder im Umkreis von zehn Meilen. Verdammt, diese Katastrophe. Wir vier – das ist alles, was noch da ist. Hau ab, Mann, hol die Mannschaft!«

      »Und was soll ich Big Jim sagen, Ferguson?«

      »Nun, irgendwer hätte die Herde in Stampede gebracht, wir hätten keinen gesehen. Es könnten zwanzig oder auch nur fünf Mann gewesen sein. Sage ihm, es sei aus mit der Herde. Mindestens dreihundert tote Rinder allein hinten am Bach. Sie sollen unterwegs aufpassen, daß sie nicht auf die Kerle stoßen, die uns das einge­brockt haben! Los, hau ab, schnell!«

      »In Ordnung, Ferguson.«

      »Paß selbst auf, die Kerle können überall sein.«

      Als Pablo davonreitet, lenkt Cliff langsam sein Pferd herum. Er hört Ferguson noch irgend etwas rufen. Dann reitet er im Schritt zweihundert Yards weiter, ehe er dem Pferd die Hacken gibt und Pablo vorsichtig folgt.

      Zwanzig Mann? geht es Cliff durch den Kopf. Einer, Freunde, nur einer. Jetzt habt ihr es, den Schlag muß Jim Vance erst verdauen. Es wird ihm verdammt schwer werden. Ray war da und hat es auf seine Art getan. Aber wohin ist er jetzt? Was hätte Dad getan?

      Cliff Thayer grübelt zwei Minuten. Dann weiß er, was sein Vater getan hätte. Old Nat Thayer wäre jetzt zur Ranch geritten und hätte sich Big Jim­ Vance gekauft. Ray müßte nicht sein Sohn sein, wenn er es nicht auch täte.

      *

      »Lieg still, Ratte!« zischelt der Mann neben Lemmy Lane und setzt ihm den Revolver an den Kopf. »Rühr dich nicht, Hundesohn, sonst passiert dir was!«

      Er schlägt mich nieder, denkt Lane voller Furcht. Mein Gott, ich bin halbtot von diesem Ritt. Als ich schreien mußte, hat er mir einen Knebel in den Mund gestopft und ist weitergejagt. Ich bin schon tot.

      Hufgetrommel vor ihm, das sich von Südwesten nähert. Und dann prescht jemand auf den Ranchhof, schreit gellend wie ein Indianer los.

      Es wird lebendig vor ihnen, Türen fliegen auf, Lichtschein breitet sich aus.

      »Boß, die Herde ist überfallen worden! Boß…«

      Der alte Mann im Haus quält sich hoch. Mühsam nur zieht er sich den Hausrock über, nimmt den Stock und humpelt durch den Flur. Als er die Tür öffnet, sieht er seine Männer laufen, Pferde satteln und sich unter dem Vorbau zusammenrotten.

      Pablo tritt hastig auf ihn zu, sieht an ihm vorbei.

      »Boß, sie haben die Herde überfallen. Wir sind nur noch vier Mann. Wo Clay geblieben ist, wissen wir nicht. Adam fehlt, die Lanes sind verschwunden. Boß, ungefähr dreihundert Rinder liegen tot im French Creek­.­ Wo ist Howard, Boß?«

      So ist es, denkt der Alte und lehnt sich an die Wand. Howard ist nie da, wenn man ihn braucht. Hm, die Herde, meine Herde haben sie überfallen.

      »Wer war es, Pablo?«

      Seine Stimme klingt gebrochen, das Sprechen fällt ihm schwer.

      »Ich weiß nicht, wir haben keinen gesehen. Es ging ganz plötzlich los, Boß. Ferguson führt jetzt, aber wir haben keine Munition mehr, und die Rinder verstreuen sich immer mehr. Boß, wir brauchen jede Hand, um die Herde wieder zu sammeln, sonst rennen die Stiere zehn Meilen weit und wandern ab. Ist denn Howard nicht da, Boß?«

      »Er ist mit Kilburn zur Stadt«, antwortet der Alte bedrückt. »Reitet – du auch, Flint – alle Mann zur Herde! Und treibt sie zurück auf – auf unsere Weide!«

      »Boß, willst du allein hierbleiben? Soll nicht jemand von uns…?«

      »Die Herde, rettet sie!« bestimmt der alte Jim Vance. »Macht, was ich sage! Ich brauche niemanden.«

      Sie sehen sich an, ehe

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