Diverse apokryphe Schriften, Band 2. Paul Rießler
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und sprechet: Vater!
alsdann willfahr ich euch wie einem heiligen Volk.
4. Kapitel: Sprichwort
1
Es wirft eine Kuh
und man sagt,
sie tat es nicht.
Erläuterungen
Ein zweites Buch des Propheten Ezechiel wird von Fl. Josephus Ant. X 5, 1 erwähnt. Die Stichometrie des Nicephorus kennt eine pseudepigraphische Schrift des Ezechiel. Aus dieser Schrift sind vier Bruchstücke erhalten. Sie sind eine Probe des apokalyptischen Schrifttums, das seit der Eroberung Palästinas durch Pompejus 67 v. Chr. im Judentum entstanden ist. (Aus Schrift und Geschichte, Theol. Abh. Ad. Schlatter .. dargebracht 1922 K. Holl, Das Apokryphon Ezechiel 85 ff).
1: 1 s. Epiphanius Panarion haer. 64, 70, 5 f; II 515, 24 ff Holl. Der jüdische Ursprung und damit die Abfassungszeit 50 v. Chr. bis 50 n. Chr. ist durch Josephus gesichert. Der Verfasser knüpft an Ezech 34, 1 ff an und führt dieses Kapitel weiter, indem er den Propheten auch dem einzelnen, nicht bloß dem Volk, eine Auferstehung verheißt. Er schließt diese Auferstehung aus der Gewißheit, daß das Endgericht ein gerechtes sein müsse. Wirklich gerecht ist es aber nur, wenn es auch den Leib mit umfaßt. Diese Auferstehung stellt er sich aber nur als eine Wiederherstellung des früheren Körpers vor.
2: 1 s. Clemens Alex. Q D S 40, 2; III 186, 12 f. Hier wird ausgesprochen, daß das Gericht nicht mehr nach Barmherzigkeit, sondern nach strenger Gerechtigkeit erfolgt, wie in 4 Esdras, und daß das Urteil unwiderruflich ist. Das Gericht erfolgt unmittelbar nach dem Tod des Menschen.
3: 1 s. 1 Clem. 8, 3; Clem. Alex. Paedag. I 91, 2; I 143, 20. Ein allgemein jüdischer Gedanke, daß Israel von Gott erhört würde und zu ihm der Messias käme, wenn es nur wirklich Buße täte.
4: 1 Dies bezieht sich auf den verbreiteten jüdischen Glauben, wonach der Messias, kaum geboren, sofort wieder verschwindet. Bei Henoch 90, 37 erscheint der Messias als weißer Farren mit großen Hörnern und in einem Midrasch ist das Brüllen einer Kuh das Zeichen für die Ankunft des Messias.
Ezechiel der Tragiker
Auszug aus Ägypten
Personen des Dramas:
Moses
Sepphora
Chus
Raguel
Gott aus dem Dornbusch
Bote
Kundschafter.
Moses:
1
Zu jener Zeit, als Jakob Kanaan verließ,
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kam er in das Ägypterland mit siebzig Seelen.
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Hernach erzeugte er noch viel des Volks.
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Doch dieses lebte übel und gedrückt,
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ward es doch bis zu dieser Zeit
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von bösen Männern, übermächtiger Gewalt gepeinigt.
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Es sah der König Pharao,
wie unser Volk zu großer Zahl sich mehrte;
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da ging er gegen uns mit ränkevollen Listen vor.
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Die armen Leute plagte er mit Ziegelstreichen
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an großen Bauten in den Städten und an Türmen,
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so daß sie ein gar schwer Geschick erlitten.
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Dann sagt er zum Hebräervolk,
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man werfe alle Knäblein in den tiefen Strom.
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Als nun die Mutter mich gebar,
verbarg sie mich drei Monde lang;
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doch blieb es nicht geheim, wie sie erzählte.
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So hüllt sie mich in Kleider ein
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und setzte mich an dem bewachsenen Stromesufer,
im tiefen Sumpfe aus.
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Die Schwester Mariam sah aus der Ferne zu.
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Da stieg des Königs Tochter mit der Mägde Schar hernieder,
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im Flusse sich zu baden,
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und sie erblickte mich
und hob mich schleunigst auf.
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Und sie erklärt mich als Hebräerkind.
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Da lief die Schwester Mariam schnell herbei
und sprach zu der Prinzessin:
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Beliebt’s, so such ich schnell
dir eine Amme für das Kind aus den Hebräerinnen.
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Die Jungfrau winkt
und schnell verkündet sie’s der Mutter
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