Diverse apokryphe Schriften, Band 2. Paul Rießler

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Diverse apokryphe Schriften, Band 2 - Paul Rießler Die verlorenen Bücher der Bibel (Digital)

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      112

      „Du sollst mein Volk aus dem Ägypterlande führen!“

       Moses:

      113

      Ich bin nicht guter Rede fähig;

      114

      die Zunge stockt mir oft und stammelt,

      115

      daß ich mit meiner Sprache

      in Gegenwart des Königs nicht bestehen kann.

       Gott:

      116

      So sende schleunigst deinen Bruder Aaron

      117

      und künd ihm alles, was ich dir befahl!

      118

      Er selbst kann vor dem Könige die Worte sprechen.

      119

      So, wie du sie von uns empfängst,

      vernehm er sie von dir!

      120

      Was hältst du in den Händen da?

      Sag an geschwind!

       Moses:

      121

      Ein Stab ist’s,

      der für die Züchtigung der Tiere und der Menschen dient.

       Gott:

      122

      Wirf ihn zu Boden!

      Weich schnell von hinnen!

      123

      Denn eine Schlange, furchtbar, wird’s,

      zum Staunen dir.

       Moses:

      124

      Da liegt’s. –

      O du, erbarm dich meiner!

      125

      Wie fürchterlich, wie ungeheuerlich!

      Verschone mich!

      126

      Wie schaudere ich!

      Wie zittern meine Glieder!

       Gott:

      127

      Ach fürchte nichts!

      Streck deine Hand nur aus!

      128

      Pack fest den Schwanz!

      Dann wird’s ein Stab als wie zuvor!

      129

      Nun steck die Hand in deinen Schoß!

      Zieh sie heraus!

       Moses:

      130

      Sieh, was geschah!

      Wie Schnee ward meine Hand.

       Gott:

      131

      Steck in den Schoß die Hand zurück!

      Dann ist sie wie zuvor.

      [Es wird über die Wunder redend eingeführt.]

       Gott:

      132

      Mit diesem Stabe kannst du alle Übel tun.

      133

      Zuerst wird eitel Blut im Strome fließen

      134

      und in den Quellen allen, in den Wasserflächen.

      135

      Dann sende ich der Frösche Menge,

      sodann die Ameisen dem Land.

      136

      Dann streue ich des Ofens schwarze Asche hin

      137

      und an den Menschen brechen schreckliche Geschwüre aus.

      138

      Es kommt ein Fliegenheer

      und wird zur Plage den ägyptischen Männern,

      139

      und diesem folgt die Pest.

      140

      Dann sterben alle, die verstockten Herzens sind.

      141

      Alsdann verschließe ich den Himmel.

      142

      Von oben fällt mit Feuer Hagel

      und tötet Sterbliche.

      143

      Zugrunde geht die Frucht,

      sowie des Feldes Tiere.

      144

      Dann send ich Heuschrecken,

      und diese fressen ringsum alle Früchte auf,

      145

      selbst das Getreide auf dem Halm.

      146

      Und auf drei ganze Tage

      leg ich der Schatten dunkle Nacht.

      147

      Nach alledem töt ich jedweden erstgeborenen Sohn.

      148

      Ich

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