Rattes Gift - Ostfriesland-Krimi. Mischa Bach

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Rattes Gift - Ostfriesland-Krimi - Mischa Bach

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mal mit dem T-Shirt.«

      Ausziehen oder nicht, es schien noch immer um die Wundversorgung zu gehen. Verdammt, in welcher der vollgestopften Küchenschubladen war das dämliche Verbandszeug? Nach Murphy’s Law konnte es nur in dem verklemmten Teil sein, das Ratte nur mit Mühe erst einen Spalt aufbekam, bevor’s ihm im nächsten Moment mit Wucht entgegenrutschte, so dass er das Gleichgewicht verlor und krachend mit dem Zeug auf dem Fußboden landete.

      »Nichts passiert«, rief er, den Lärm mussten sie auch nebenan gehört haben.

      Doch dort war man mit der Frau beschäftigt: »Nein, nicht so«, sagte Henry, »du stützt sie, und du ziehst ihr das Ding über die gute Schulter, den Rest mach ... – Ja, genau, genau so.«

      Ratte hatte inzwischen das Verbandszeug auf dem Fußboden gefunden, wo es direkt neben die Diskette gerollt war, die er aus dem Bulli mitgenommen hatte. Alles andere stopfte er in die Lade zurück und verfrachtete sie wieder in ihr Schubfach. Er gab dem Ganzen einen kräftigen Schubs, doch jetzt klemmte es nicht mehr, und so flog die Lade krachend zu. Ratte stand da, mit dem Verbandszeug in der einen, der Diskette in der anderen Hand: Wohin mit dem Ding? Erneut suchend schaute er sich in der Küche um, und wieder fiel sein Blick auf das weiße Pulver auf dem Tisch.

      »Ratte«, rief Henry von nebenan, als könnte er so den Freund und die Physik beschleunigen. Das Wasser war noch lang nicht heiß, das hätte man ja hören müssen, dachte Ratte. Kurzentschlossen beugte er sich über den Tisch und zog sich mit der Diskette eine Line.

      »Ratte!«

      Er rollte einen Spielzettel zusammen und rief über die Schulter in Richtung Zimmer: »Was meinst du, wie schnell Wasser kocht?!« Dann zog er sich mit dem Zettelröhrchen die Line rein.

      »Egal.« Das war wieder Henry, und er schaffte es, noch genervter, noch dringender-drängender zu klingen als zuvor. »Ich brauch das Verbandszeug. Beweg deinen Arsch!«

      Mit der Hand fegte Ratte das restliche Koka notdürftig zusammen. Der zusammengeknüllte Spielzettel landete in der Spüle. Allein, wohin mit der Diskette, diese Frage hatte er noch immer nicht beantwortet.

      »Ich komm ja«, rief er schon mal, um Henry zu beschwichtigen, halb auf dem Weg zur Tür. Dort entdeckte er am Boden einen Toaster, der angestaubt neben den Bierkästen herumgammelte. Er ließ die Diskette in den einen der beiden Schlitze fallen, schnappte sich das Verbandszeug und wischte sich im Rausgehen noch mal mit dem Ärmel über die Nase. Sauer waren Henry und seine Freunde ja eh schon auf ihn.

      Zurück in seinem Zimmer war er es dann, der wütend wurde: Kippes hatte aus seiner Klamottenkiste sein Lieblings-T-Shirt gekramt und warf es Henry zu, der das Teil ohne Zögern auf die Schulterwunde der Frau drückte, um die Blutung zu stillen.

      »Hey!«, brüllte Ratte und drängte die anderen beiseite, um mit dem Verbandszeug zu Henry zu gelangen. Entgeistert sah er, dass bereits ein weiteres von seinen T-Shirts als nun blutige Wundauflage hatte herhalten müssen.

      Henry nahm ihm ungerührt das Verbandszeug aus der Hand und formte eine Kompresse für die Wunde.

      »Halt die Klappe«, sagte er, ohne den Freund eines Blickes zu würdigen. »Bist selbst schuld: Wenn du nicht so lang gebraucht hättest, wär das nicht passiert. – Halt mal.«

      Ratte wollte was entgegnen, aber der Nachgeschmack des Kokas und der Zustand der Frau hinderten ihn daran. Gehorsam drückte er die Kompresse auf die Wunde, während Henry anfing, einen Verband um ihren Oberarm und ihre Schulter zu legen. Dabei erwischte er wohl eine besonders empfindliche oder überaus schmerzhafte Stelle, jedenfalls stöhnte die Frau laut und vernehmlich, und riss zudem die Augen auf: »Nein!« rief sie aus.

      April, die Zweite

       »Und in dem Moment wollen Sie ihn das erste Mal gesehen haben?«

       Sachlich klingt die Stimme des Mannes, und zugleich schwingt unverhohlener Zweifel, kaum verborgene Verachtung mit. Wie hieß er noch mal? Er hat sich doch vorhin vorgestellt. Müller, Meier, Schmidt? Etwas in der Art war es. Etwas, das zu seinem grauen Anzug und der unbestimmten Unauffälligkeit passt, die ihn umgibt. Vielleicht muss das so sein, wenn man für die Dienstaufsicht arbeitet. Sein Kollege – Schwärmer heißt der, den Namen hat sich Charlie gemerkt –, steht halb mit dem Rücken zu ihr und schaut hinaus in den Frühling vorm Fenster. Auch er trägt Grau, auch er versucht, unauffällig und dezent zu sein. Was schwierig ist mit den strubbeligen blonden Haaren, die den Blick auf die drei leeren Ohrlöcher im rechten Ohrläppchen lenken.

       »Frau Kamann, haben Sie nicht gehört?« Das ist Schwärmer, der sich vom Fenster ab- und ihr zuwendet. »Mein Kollege Becker will wissen, ob Sie Florian Berger tatsächlich an dem bewussten Tag zum ersten Mal gesehen haben.«

       »Nein«, sagt Charlie, »da hab ich nur unwirkliche Gestalten gesehen. Teufel, Engel, Dämonen, Monster – ich wusste es nicht, wusste nicht, wie mir geschah oder was das sollte. Und es war auch nur ein Moment, glaub ich, dann war ich wieder weg. Wenn ich vorher überhaupt wirklich wach, bei mir war.«

       Die beiden Männer glauben ihr nicht. Sie glauben gar nichts von der Geschichte. Kein Wunder, denkt Charlie, hätte mir das alles jemand noch vor ein paar Monaten erzählt, ich hätte es auch nicht geglaubt. Sie seufzt, schaut von Schwärmer zu Becker und wieder zurück zu Schwärmer, sieht den Frühling im Fenster hinter ihm, und muss plötzlich lächeln, einfach so, weil sie an Ratte denken muss, ihren merkwürdigen, seltsamen Retter, der zugleich der Grund ist, warum sie jetzt beide so tief in der Scheiße stecken.

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