Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 63
»Er fragt außerdem, ob sich weitere Zellaktivatorträger an Bord deines Schiffes befinden.« Die Kommandantin suchte Rhodans Blick. »Jetzt wäre die beste Gelegenheit, das zu offenbaren. Es könnte sonst tödlich für sie enden.«
Er hielt auch diesem forschenden Blick mühelos stand. »Keine anderen Unsterblichen«, versicherte er wahrheitsgemäß.
»Ich werde Ammun-Si entsprechend informieren, sobald Zeit bleibt.« Damit hatte sie es allerdings nicht allzu eilig: Sie setzte ihre Absicht nicht sofort in die Tat um, obwohl die nächsten knapp fünf Minuten nicht gerade von Hektik geprägt waren.
Dann traf Rhodans Einsatzteam ein, eskortiert von drei Sicherheitsleuten der ORATIO ANDOLFI – vier Menschen, denen er vertraute und deren Anblick ihn beruhigte, unabhängig davon, dass er sich in diesem Flaggschiff nicht unter Feinden wähnte.
Zwei der Neuankömmlinge gehörten zu seiner Familie – seine Frau Sichu Dorksteiger und seine Enkelin Farye Sepheroa.
Außerdem ein Mutant, den er noch nicht lange kannte, Iwán oder Iwa Mulholland. Er sah sich in der Selbstwahrnehmung manchmal als männlich, dann wieder als weiblich, und Vertreter des jeweiligen Geschlechts nahmen es – wie Mulholland sich selbst bezeichnete – als gleichgeschlechtlich wahr.
Zuletzt der Mann, den Rhodan bislang am wenigsten einschätzen konnte. Der Vergleichende Historiker Tergén war als Geisteswissenschaftler nicht gerade der typische Begleiter bei einer Außenmission in unbekannte Gefilde. Aber das Solsystem – dieses Solsystem – bildete ja auch nicht das typische unbekannte Gefilde.
Sein Team gesellte sich zu Rhodan und Madouni.
Sichu nickte der Kommandantin zu. »Ich bin die Chefwissenschaftlerin der Liga. Genauer gesagt der anderen Liga, jenseits der Zerozone.«
»Da erzählst du mir nichts Neues.« Ghizlane Madounis Gesicht blieb unbewegt. »In unseren alten Archiven steht einiges über dich. Im Institut zur Erforschung des Dyoversums im Gestänge des Pluto wird man dich mit offenen Armen willkommen heißen.« Sie nickte Rhodans Enkelin zu. »Du bist ebenfalls bekannt, Farye Sepheroa.« Nun sah sie Iwán/Iwa und Tergén an. »Ihr beide jedoch seid unbeschriebene Blätter für uns.«
»Sollen wir einfach mal den Firlefanz erledigen?«, fragte Rhodan, was ihm einen verwirrten Blick von Sichu einbrachte.
*
Wenig später schickte Ghizlane Madouni die offizielle Botschaft zur Residentin, und der kurze Flug Richtung Luna startete.
»Darf ich eine Bitte äußern?«, fragte Rhodan.
»Nur zu«, forderte die Kommandantin.
»Es kam mir kürzer vor, weil ich die meiste Zeit in Suspension lag«, sagte er. Als er es aussprach, fiel ihm zum ersten Mal auf, dass er geschlafen hatte, genau wie Homer G. Adams momentan schlief. »Aber ich habe Terra rund fünfhundert Jahre lang nicht gesehen.«
»Worauf willst du hinaus?«
»Ich nehme an, die ANDOLFI bleibt im Orbit, während wir mit einem Beiboot auf Luna landen?«
»So ist der Plan.«
»Würdest du einen kleinen Umweg befehlen? So, dass ich einen Blick aus dem All auf die Erde werfen kann?«
»Aus sentimentalen Gründen?«
Er lächelte. »Nenn es, wie du willst.«
Sie lächelte noch breiter. »Sentimentale Gründe.«
»Und wo wir gerade dabei sind«, meldete sich Farye zu Wort, »hätte ich ebenfalls eine Bitte, die perfekt dazu passt. Du kennst mich aus den alten Aufzeichnungen, weißt also, dass ich eine passable Pilotin bin.«
»Eine ausgezeichnete Pilotin.«
Farye winkte ab. »Das müssen andere entscheiden. Darf ich das Beiboot steuern? Ich bin überzeugt, dass ich die aktuelle Technologie ...«
»Wieso sollte ich dir das gestatten?«
»Weil du wissen willst, ob die Berichte über mich der Wahrheit entsprechen«, antwortete Farye. »Alles, was dir hilft, uns besser einschätzen zu können, ist wertvoll für dich.«
»Du ähnelst deinem Großvater.« Die Kommandantin deutete auf Rhodan. »Er hat eine ganz ähnliche Taktik bei einer gefangenen Topsiderin angewendet.«
»Hat es funktioniert?«
»Hat es?«, fragte Madouni.
»Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden«, sagte Rhodan.
»Ich stelle dir einen unserer Raumjäger zur Verfügung, Farye. Ein Schiff für minimal zwei Personen Besatzung – ideal für uns beide.« Sie warf einen Blick zu einem Mann, der bislang still auf einem der Offiziersplätze gesessen hatte. »Wahrscheinlich wird mein Sicherheitschef protestieren. Darf ich vorstellen? Torr Nishal.«
Der Angesprochene stand auf, kam näher. »Ich protestiere«, sagte er lakonisch. Offenbar hatte er eine gute Portion trockenen Humor.
»Dann wird uns Torr ebenfalls begleiten, vermutlich mit einem weiteren seiner Leute. Damit ist der Jäger voll besetzt. Du, Perry Rhodan, wirst mit dem Rest deines Teams in einem Beiboot folgen. Und keine Sorge, der Pilot wird eine Ehrenrunde drehen, die dir die beste Aussicht auf den blauen Planeten schenkt.«
In einem Hangar der ORATIO ANDOLFI
Kommandantin Ghizlane Madouni blieb ein wenig hinter Farye und dem Techniker zurück, der sie im Hangar zu dem Raumjäger führte. Sie dachte nach.
»MASCER-Klasse«, sagte der Techniker. »Wir hatten sie in den frühen Jahrzehnten nach dem CEE eingeführt. Einer der ersten Schiffstypen, die Terra nach der Versetzung wieder verlassen hat, perfekt angepasst an die hohe Hyperimpedanz. Robust, zuverlässig ... und trotzdem elegant. Außerdem wendig und schnell im Nahkampf.«
»Das ist keine Verkaufsveranstaltung«, sagte Ghizlane.
Der Techniker stutzte. »Oh. Ich ...« Er nahm Haltung an. »Entschuldige, Kommandantin, die Begeisterung ist mit mir durchgegangen.«
»Gib unserem Gast eine Kurzeinführung.« Sie wies auf Farye.
»Länge über alles«, begann der Techniker, »zweiundzwanzig Meter. Spannweite fünfzehn Meter, drei einfahrbare Landestützen. Abflugmasse von fünfundsiebzig Tonnen. Impulstriebwerke plus Stützmassetanks finden sich in den Flügeln, maximale Beschleunigung liegt bei fünfundsechzig Kilometern pro Sekundenquadrat.«
Während er diese Werte herunterrasselte, führte er Farye zum Rumpf und öffnete den Einstieg.
Ghizlane blieb zurück und gönnte sich einen Moment der Ruhe. Wie erwartet, ließ es sich Torr Nishal nicht nehmen, Rhodans Enkelin auf Schritt und Tritt zu begleiten. Nun stieg der Sicherheitschef mit ihr und dem Techniker ein. Auf einen zweiten Bewacher hatte er verzichtet, was den Flug etwas angenehmer machen würde. Zu viert herrschte große Enge in der Cockpitkanzel des Raumjägers.
Ghizlane fragte sich, ob die Entscheidung richtig gewesen war, Faryes