Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan Perry Rhodan-Erstauflage

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die nun das Positronische Konkordat eindeutig und unmissverständlich regelte.

      NATHAN erhielt als Grundeigentum ein bestimmtes Territorium auf Luna, auf der erdabgewandten Seite des Mondes, den 282 Kilometer durchmessenden Krater Mare Ingenii –das Meer des schöpferischen Geistes, verkürzt auch als Meer der Begabung bezeichnet. Dass es sich um ausgerechnet dieses Gebiet handelte, war kein Zufall, denn NATHAN wollte den Namen dieses Ortes dort umsetzen – seine Kreativität. Eine experimentelle Siedlung sollte in den nächsten Jahren entstehen.

      Als der Notar endlich zum Schluss kam, bestätigte Gisso Appelles den Wortlaut und unterzeichnete kraft ihres Amtes als Residentin für die Menschheit.

      NATHAN signierte ebenfalls – in seinem Fall durch eine akustische Bestätigung vor allen anwesenden Zeugen. »Ich möchte eine Bitte an den Advisor richten«, ergänzte der Rechner.

      »Ich höre«, sagte Adams überrascht.

      »Für meine geplante Siedlung wünsche ich mir einen ... Paten.« Dass das Mondgehirn zögerte, war höchst ungewöhnlich; ob es ein gewollter Effekt war, um dem Ansinnen eine Art menschlichen Touch zu verleihen? »Da ich dich seit Langem kenne, Homer G. Adams, bist du die logische Wahl.«

      »Ein Pate?«, fragte er.

      »Ja.«

      »Für eine Siedlung?«

      »Nicht nur. Auch für meine ...« Wieder dieses Zögern. »... Kinder.«

      »Deine Kinder? Planst du Kopien von YLA?«

      »YLA lässt sich nicht kopieren. Meine Tochter war einmalig. Aber sie diente mir als Inspiration. Ich lade dich ein, zum Mare Ingenii zu kommen. Wenn du meiner Bitte folgst, sollst du den ersten Ylanten kennenlernen.«

      Adams wechselte einen raschen Blick mit der Residentin, dann nickte er. »Ich danke dir für dein Vertrauen. Die Aufgabe als Pate reizt mich. Ich möchte sie annehmen, aber nicht allein.«

      »Brauchst du dabei wirklich Hilfe?«

      »Ich werde Amalia Serran fragen, ob sie dieses Amt mit mir teilt. Ich schätze ihren Rat.«

      »Ein Advisor für den Advisor«, kommentierte NATHAN. »So sei es.«

      *

      »Und wir tun was genau, Gershwin?«, fragte Amalia.

      »Wir fliegen zum Mond.«

      Sie warf ihm einen Blick zu, der zwischen Amüsement und ... und jenem Gefühlsausdruck lag, den nur Amalia Serran beherrschte und der Adams stets das Gefühl gab, zu Hause zu sein. »Schon klar. Und nach unserer Ankunft?« Sie hob fragend die Stimme.

      Die beiden saßen in den recht bequemen Sesseln des Beiboots, das sie per Autopilot zum Mare Ingenii brachte. NATHAN sandte bereits einen Leitstrahl, der sie zum exakten Landepunkt führte.

      Früher, dachte Adams ein wenig wehmütig, hätten sie mit einem einzigen Schritt zum Mond überwechseln können, aber Transmitter waren so gut wie nicht mehr im Gebrauch. Wegen der extrem hohen Hyperimpedanz verbrauchte diese Technologie nun große Mengen an Hyperkristallen, die ein seltenes Gut waren. Ganz davon abgesehen, dass jeder Durchgang ein Risiko barg, weil es in zwar geringem, trotzdem jedoch relevantem Maß zu Unfällen bei der Rematerialisierung kam. Damit zählte der Transmitter zu einer der vielen früher alltäglichen Technologien, die nur noch für Notfälle bereitgehalten wurden – wovon bei ihrer aktuellen Mission keine Rede sein konnte.

      »NATHAN hat uns gebeten, die Patenschaft für sein Projekt zu übernehmen«, sagte Adams.

      »Genauer gesagt hat er dich gefragt«, präzisierte Amalia.

      »Und mir freie Hand gelassen, dich als Mit-Patin zu wählen.«

      »Wie großzügig.«

      Er lächelte. »Ich kenne NATHAN schon lange und ...«

      »Ich habe es nie verstanden«, unterbrach sie.

      »Was?«

      »Wie man Gegenstände so personifizieren kann, dass man ihnen Eigennamen gibt. Raumschiffe. Schnittige Gleiter. Und Positroniken.«

      »Es ist in der Handhabung viel einfacher«, sagte Adams.

      »Und es treibt sogar erfahrene Leute wie dich dazu, so ein Ding zu vermenschlichen. Oder täusche ich mich da, Gershwin?«

      »NATHAN auf einen bloßen Gegenstand zu reduzieren, geht an der Realität vorbei.«

      »Aha.«

      »Was willst du damit sagen?«

      »Nichts«, meinte Amalia. »Nur: aha.«

      Sie schwiegen, und er wusste nicht, ob er sich über ihre Ignoranz ärgern sollte oder darüber, dass er sich ertappt fühlte. Also entschied er, dieses Thema einfach beiseitezulegen. »Wie auch immer, wir beide sind Paten für NATHANS experimentelle Siedlung. Und für seine Kinder.«

      »Roboter?«, vermutete Amalia.

      »Vermutlich. Er hat nur eine Bezeichnung genannt – Ylanten. Nach seiner Tochter YLA.«

      »Also dem Rechner, in dem NATHAN seine Tochter sah.«

      »Einerseits ja – andererseits lässt sich auch YLA nicht darauf beschränken. Man nennt ... oder nannte sie das positronische Phantom. Eine zugegebenermaßen unwissenschaftliche Bezeichnung, die ich allerdings sehr treffend finde.«

      »Da sollten wir auf die Ylanten wohl gespannt sein.«

      Adams jedenfalls war es.

      Das Beiboot landete wie angekündigt auf der Mondoberfläche, schleuste also nicht in einen der Bereiche unter Kuppeln und mit künstlicher Atmosphäre ein. Deshalb trugen die beiden Passagiere Raumanzüge.

      Sie erhoben sich. »Schließ den Helm«, forderte er Amalia auf.

      Für ihn gehörte es zu den gewohnten, völlig normalen Dingen des Lebens – was für sie absolut nicht galt. Sie war in Sachen Weltraumreisen unerfahren, hatte vor Kurzem, ebenfalls mit Adams, Terra zum ersten Mal mit einem Raumfahrzeug verlassen, um zum Mars zu reisen.

      Wenige Augenblicke später sah sie ihn durch die Sichtscheibe des Helms an. »Ich fühle mich eingesperrt«, sagte sie.

      »Man gewöhnt sich daran.«

      »Das sehe ich nicht als erstrebenswert an.«

      »Ach.« Er grinste. »Was tut man nicht alles, um seine Patenkinder zu besuchen?«

      Sie verließen das Beiboot, mitten im Mare Ingenii auf Luna. Diese Gegend befand sich weitgehend noch immer im ursprünglichen Zustand. Normalerweise hätte im gesamten gewaltigen Krater – Adams wusste, dass er 282 Kilometer durchmaß – momentan Finsternis geherrscht. NATHAN sorgte jedoch für etwas Helligkeit. Aus dem Boden flutete im Umkreis um den Landeplatz an etlichen Stellen Licht, wie von Scheinwerfern. So konnten die beiden Gäste einige Hundert Meter weit sehen.

      Sie standen inmitten

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