Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan Perry Rhodan-Erstauflage

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Augen halten. Das Experiment, das zur Zerstörung des Pluto geführt hat, die Pläne zum Wiederaufbau, das kosmische Wunderwerk des Gestänges und den Umzug des Instituts ...

      ... aber dann schwirren die Erinnerungen zurück zu den Yura, der Delegation der Topsider und den Konflikten mit den Echsenwesen, die sich wie befürchtet radikal verschärften.

      Alles spitzte sich damals in Terras neuer Technikschmiede zu – in Neu-Atlantis.

      *

      »Wasser«, sagte der Yura. Einen Eigennamen trug er nicht; wie sie sich gegenseitig unterschieden und worauf ihre Individualität beruhte, hatte er zwar zu erklären versucht, aber es war Adams bislang unverständlich geblieben. »Ich liebe Wasser. Dies ist der schönste Ort eures Planeten.« Der Kopffüßler ließ drei seiner Extremitäten von den heranrauschenden Wellen überspülen.

      Von dem kleinen, felsigen Strand im Südosten von Neu-Atlantis ging der Blick übers Meer, hin zu der Brücke, die sich scheinbar in den fernen Fluten verlor. Glasbauten aus grün schillerndem Material ragten als schlanke Türme empor.

      Die Wetterkatastrophen nach NATHANS Ausfall hatten kurz nach der Versetzung weite Teile dieser filigranen Bauten zwischen den ursprünglichen Azoreninseln zerstört. Die Bürgermeister von Neu-Atlantis setzten seitdem alles daran, sie wieder zu errichten, ja, die alten Bauwerke in ihrer Kunstfertigkeit noch zu übertreffen. Und bislang gelang ihnen das bestens.

      Parallel entstand in Neu-Atlantis ein Technologie- und Wissenszentrum unter der Leitung des Roboters Rico. Dieser war vor wenigen Jahren überraschend wieder aufgetaucht, nachdem man zuvor lange nichts von ihm gehört hatte – auch nicht vor der Versetzung der Erde.

      Homer G. Adams stand bei dem Fremdwesen am Strand, begleitet von Amalia Serran. Ihre Beine wurden ebenfalls vom Wasser überspült; jede Welle zog Sand unter ihren Füßen weg.

      »Wir sind froh, dass dies ein angenehmer Ort für dich ist«, sagte Adams. »Aus diesem Grund soll das Treffen auch hier stattfinden, denn wir wissen, dass es schwer für dich ist.«

      Der Yura setzte eine weitere seiner Extremitäten ab, dann die fünfte. Er beugte den Leib nach vorne, Adams entgegen. »Ich habe Angst«, sagte er.

      »Das ist nicht nötig«, versicherte Amalia. »Die Topsider, die auf unserem Planeten leben, unterscheiden sich von jenen, die deine Heimat besetzen.«

      »Es sind Topsider«, sagte der Yura, in einem Tonfall, der zugleich ausdrückte: Sie sind böse.

      Und wie sollte man einem Wesen, das nahezu nichts von den großen kosmischen Zusammenhängen und dem Aufbau des Multiversums wusste, geschweige denn vom Dyoversum je gehörte hatte, erklären, dass es sich um andere Topsider handelte?

      Zumal Adams selbst so wenige Hintergründe kannte und sich fragte, wie die Evolution getrennt voneinander zwei nahezu identische Völker hervorgebracht haben konnte. Steuerte tatsächlich die Verbindung der Zerozone die Entwicklung über Jahrmilliarden derart genau? Warum dann aber nicht bei anderen Sonnensystemen und deren Bewohnern?

      »Es ist wichtig, dass du mit den Topsidern sprichst«, sagte Adams. »Auch damit sie verstehen. Wir wissen nicht, wie sie reagieren und ob sie uns als Vermittler dienen können, wenn die Delegation der hiesigen Topsider eintrifft.«

      Was der Ankündigung nach eigentlich erst in mehr als einer Woche hätte geschehen sollen – doch Peran-Gord hatte sich vor wenigen Stunden überraschend gemeldet und ihre Ankunft bereits für den kommenden Tag angekündigt.

      Wenn ihr es gestattet, hatte sie süffisant ergänzt.

      Wir gestatten, hatte Resident Coen geantwortet, bitten dich aber um einen weiteren Tag Geduld. Wir möchten alles für euch vorbereiten.

      So hatte Peran-Gord den Zeitplan gewaltig durcheinandergewirbelt, zweifellos genau kalkuliert und von vornherein so beabsichtigt. Falls es eine Provokation sein sollte, scheiterte sie damit allerdings, denn der Resident und die übrigen Beteiligten blieben ruhig, wenngleich an zahllosen Stellen, vorrangig im TLD, Hektik ausbrach.

      Auch das Treffen mit den Topsidern aus Neu-Atlantis hatte Adams darum vorgezogen. Die Yura hatten sich davor gescheut und um mehr Zeit gebeten; letztendlich hatte nur einer der beiden sich zu einem offenen Gespräch bereit erklärt.

      Der zweite wartete ganz in der Nähe in einem Gleiter und hielt sich bereit. Dort war es für ihn zwar ungemütlich und hässlich, weil es keine freien Wasserflächen gab, aber die Yura konnten mehrere Tage ohne Kontakt mit Wasser überleben, wenn sie ihre Kleidungsstreifen gut befeuchteten.

      Amalia verabschiedete sich. Sie wollte ebenfalls in den Gleiter gehen, während Adams mit dem ersten Kopffüßler am Strand das Gespräch mit den Topsidern führte.

      Nahezu alle Topsider auf Terra lebten in einer Kolonie in den unterseeischen Bereichen von Neu-Atlantis. Die Stadt bot inzwischen den meisten kleineren Völkergruppen, die mit Erde und Mond versetzt worden waren, eine Heimat in eigenen Siedlungen oder echten Stadtteilen. So gab es eine Unterseekuppel für Cheborparner, ein eher winziges mobiles Siganesenboot und etliche andere Einrichtungen.

      Die Topsider reisten mit einem U-Boot an, das in etwa hundert Metern Entfernung auf dem offenen Meer an die Oberfläche kam. Es entfaltete seitliche Tragflächen, hob sich über Wasser und setzte die Fahrt als Schiff fort. Doch damit nicht genug – als es nahe am Strand aufsetzte, formten sich die Tragflächen zu befremdlich spinnenartigen Laufbeinen um, und das Gefährt stakste an Land.

      Im Rumpf öffnete sich eine Klappe. Vier Topsider stiegen aus. Die echsenartigen Wesen gingen aufrecht. Der Stützschwanz zog eine Schleifspur durch den Sand. Die braun-schwarzen Schuppen glänzten in der Sonne.

      Der Yura setzte nun all seine Extremitäten ab, zog sie dicht zusammen und streckte sich, wodurch er eine Höhe von nahezu drei Metern erreichte. »Sie werden mich bestrafen, dafür, dass ich ...«

      »Es sind nicht die Topsider, die du kennst«, versicherte Adams erneut. »Dir droht keinerlei Gefahr!«

      »Willkommen, Fremder«, sagte der erste Neuankömmling. »Und auch du, Advisor. Ehe wir das Gespräch beginnen, muss ich dir eine Mitteilung machen. Sämtliche Topsider in Neu-Atlantis haben abgestimmt, und das Ergebnis ist eindeutig. Wir werden nichts tun, das gegen unsere Brüder in diesem Teil des Dyoversums gerichtet ist und ihnen Schaden zufügt.«

      »Aber ...«, setzte der Advisor an.

      »Nichts«, wiederholte das Echsenwesen.

      Da begriff Homer G. Adams, dass sich alles noch komplizierter und problematischer entwickelte als ohnehin befürchtet.

      7.

      Kein Wiedersehen

      »Kundschaft«, sagte der Topsider und ließ ein zischelndes Lachen folgen. Er stampfte hinter seiner mit Krimskrams vollgestopften Theke hervor. Sein Stützschwanz fegte dabei eine halbmeterhohe Gucky-Statue beiseite, die aussah wie aus Marmor gefertigt. Sogar ein winziger Nagezahn blitzte im leicht geöffneten Mund. »Eine Freude für meine müden Augen!«

      Der Gleiter war eine halbe Stunde zuvor auf einem kleinen privaten Landefeld aufgesetzt, mitten in Neu-Atlantis, im Stadtteil Neu-Laktranor, bei der Rückseite des Rathauses, einem protzigen jadegrünen Gebäude.

      Rico hatte versichert, dass er später wieder zur Gruppe stoßen

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