Massaker in RobCity. Группа авторов

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Massaker in RobCity - Группа авторов Die c't-Stories

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du sterblich. Die Kopien sind unsere einzige Möglichkeit, dich wieder zu holen, falls der Fall eintritt. Einen Menschen könnten wir operieren. Dich nicht.“

      „Ich bin wertvoll, habe viel Geld gekostet. Ihr wollt euer Investment schützen.“

      „Du bist mir wichtig! Fast so wie ein eigenes Kind“, widersprach Susan.

      „Danke.“

      „Ich habe zu danken, Motiv. In vielerlei Hinsicht verhältst du dich menschlicher als so mancher, der sich Mensch schimpft. Dennoch, kommen wir zum Tagesplan. Ich habe eine neue Operation, wir senden dich gleich vor Ort.“

      Nach der Übertragung in das System des Trucks mit einer Verlustrate von unter 0,008 Prozent stellte ich fest, dass das Gefährt diesmal ein fremdes Modell war. „Dies ist nicht mein Truck.“

      „Stimmt“, antwortete Susan aus der Ferne, „wir mussten auf ein dort erhältliches Fahrzeug zurückgreifen. Du wirst jedoch feststellen, dass die grundlegenden Funktionen identisch sind.“

      „Ich habe nur Frontalsicht.“

      „Es wird schon gehen, Motiv.“

      „Wo sind die Satellitenaufnahmen? Ich habe lediglich eine Lagekarte mit einem eingezeichneten Weg.“

      „Sieh es als Herausforderung an deine Fähigkeiten. Der Truck ist voll mit Lebensmitteln. Es gab ein Erdbeben. Die Einwohner eines Dorfes sind auf dich angewiesen. Beeil dich.“

      „Warum dann kein Helikopter?“

      „Es handelt sich um eine Flugverbotszone, Motiv. Bitte. Mach dich auf den Weg!“

      „Verstanden.“ Ich überprüfte kurz die Funktionalität des Fahrzeugs. Susan hatte recht. Die Bedienung ähnelte dem mir bekannten Truck. Der Antrieb jedoch bestand aus einer sehr merkwürdigen Einheit. Ich checkte die internen Informationen der Maschine und stieß auf die Dateien für den Energiespeicher. Es war ein Mini-Atomkraftwerk, ähnlich den Geräten auf einem U-Boot. Die Reichweite schien beinahe unbegrenzt.

      Während all dieser Erkundigungen steuerte ich bereits den Truck über die angegebene Strecke. Es irritierte mich, auf die zahllosen Zusatzinformationen der vorherigen Operationen verzichten zu müssen. Die eingeschränkte Sicht ausschließlich nach vorne steigerte meine Unsicherheit.

      Zu beiden Seiten meiner Route wucherte ein Urwald, der, soweit ich dies beurteilen konnte, entweder zu Südamerika oder Zentralafrika gehörte. Ohne Zugriff auf das Internet fehlten mir notwendige Informationen, um die Pflanzen mit einer Datenbank vergleichen zu können.

      Was mich allerdings verwunderte, war die Unversehrtheit des Weges, auf dem ich fuhr. Auf den bisherigen Missionen waren meine Steuerungskünste stark gefragt gewesen. Hier nicht. Jeder ungeübte Pilot hätte diese Fahrt im Schlaf geschafft.

      „Susan? Die Operation scheint mir nicht kompliziert genug, um meinen Einsatz zu rechtfertigen“, funkte ich.

      „Es ist nicht die unüberwindbare Strecke, Motiv. Command Com entschied, dass das Risiko für einen menschlichen Piloten zu hoch ist. Eine Fernsteuerung kommt wegen verschiedener Funklöcher nicht in Betracht. Da kommst du ins Spiel.“

      „Okay“, entgegnete ich. „Wie lautet der Name der Mission?“

      „Hidden Humanity.“

      „Versteckte Menschlichkeit?“

      „Ich mache die Bezeichnungen nicht, Motiv. Wie weit bist du?“

      „83 Prozent der Strecke liegen hinter mir.“

      „Du erreichst gleich Bereiche, in denen ein Funkkontakt nicht möglich ist. Melde dich, wenn du vor Ort bist.“

      „Jawohl.“

      Ich umkurvte einige verbrannt aussehende Steine, die auf dem jetzt doch sehr engen Weg lagen. An der Seite direkt vor mir sah ich Trümmer. Ich startete die Video-Aufzeichnung für Command Com.

      Nach dreißig Metern befuhr ich eine Kurve, hinter der ich einen gewaltigen Krater im Wald erkennen konnte. Qualmende schwarze Baumstümpfe in dunkler Erde. In der Mitte ein Trichter.

      Eine explodierte Mine? Ein Asteroideneinschlag? Die zur Seite geknickten Bäume ringsum bewiesen die Kraft der Explosion. Nach einem Erdbeben sah es nicht aus.

      „Susan?“

      Keine Antwort. Dies musste also eines der Funklöcher sein. Ich zeichnete die Landschaft mit der Frontkamera auf und speicherte die Datei, um sie später abzuschicken. Der ausgewaschene Weg vor mir wies breite, mit Pfützen gefüllte Rillen auf. Stark frequentiert, dachte ich.

      Plötzlich rumpelte es vernehmlich. Ein Nachbeben? Vor mir stürzten zahlreiche Felsbrocken herunter, polterten über den Weg und verschwanden in der Tiefe des Abgrunds. Der Truck wurde von mehreren Treffern erschüttert. Ich beschleunigte, um aus der Gefahrenzone zu kommen.

      Kurz darauf erreichte ich das Dorf, eine größere Ansammlung von Hütten mit einem zentralen Gebäude in der Mitte eines Platzes. Ich steuerte diesen Punkt an. Hier war genug Raum für mich, um die Verteilung der Nahrungsmittel zu organisieren.

      Das Dorf wirkte verlassen. Ich betätigte die Hupe. Da kamen sie. Abgerissene, zerlumpte Gestalten. Alte, Kinder, Erwachsene mit Gier in den Augen, die die Schwächeren beiseite drängten.

      Ich aktivierte den Außenlautsprecher. „Es ist genug für alle da. Nicht drängeln! Ich bin vollgeladen mit Nahrungsmitteln.“

      Irritierenderweise funktionierte die Audio-In-Verbindung nicht. Ich konnte nicht hören, ob die Leute dort draußen mich hatten verstehen können. Um nicht noch mehr Andrang zu erzeugen, begann ich mit dem Entladen der Pakete. Wegen der fehlenden hinteren Kameras erkannte ich nur an den Menschen, die mit Paketen in mein Sichtfeld rannten, dass die Verteilung anlief.

      Ein Mann stellte sich vor das leere Führerhaus und verbeugte sich. Seine Lippen bewegten sich heftig, doch meine Lippenleseprogramme erzeugten nur Datenmüll. Entweder faselte er nur oder benutzte eine Sprache, die in meinen Datenspeichern nicht hinterlegt war.

      Irgendwann verschwand er. Meine Hilfsgüter waren entladen. Ich lenkte den Truck über den angegebenen Weg weiter, der mich zum Endpunkt der Reise führen musste. Meine stetigen Versuche, mit Susan zu sprechen, blieben erfolglos. Ich fragte mich, wie dieses Funkloch zustande gekommen war. Auch nach acht Stunden Fahrt, diesmal bei deutlich schwierigeren Verhältnissen, gab es kein Zeichen von der Zentrale. Vielleicht hatte der Truck in der Steinlawine, der ich nur knapp entronnen war, doch Schaden genommen.

      Dann, ganz plötzlich, endete der Weg. Ein gewaltiger Haufen Schlamm und Geröll versperrte die Durchfahrt. Wasser strömte darüber und an den Seiten vorbei. Ich sah keinen anderen Weg, als wieder den Absetzpunkt anzusteuern. Ich ließ die Video-Aufzeichnungen rückwärts ablaufen und fuhr sozusagen in meinen eigenen Fußstapfen zurück. Im Dorf würde ich wenden können. Es wurden lange Stunden.

      Schließlich erreichte ich das Dorf. Dort … Ich … Mir … fehlten … die … Worte … Sie waren tot. – Alle. Erwachsene, Greise. Kinder. Kinder! Ich fand sie überall. Vor ihren Türen, auf dem Platz liegend, spastisch verrenkt zu unmöglichen Körperhaltungen, meist in einer Lache des eigenen Erbrochenen. Einer lebte noch. Bewegte schwach die Hand, an einer Hauswand lehnend, an seiner Seite ein Kind, dessen unnatürlich blasses Gesicht

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