Elfenzeit 6: Zeiterbe. Uschi Zietsch
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Читать онлайн книгу Elfenzeit 6: Zeiterbe - Uschi Zietsch страница 30
»Es ist zu früh«, grollte er. »Sie hätte Eure Pläne durchkreuzt, solange Ihr noch nicht Eure volle Stärke und Festigkeit habt. Fanmór würde sofort den Krieg erklären und losmarschieren, hättet Ihr Nadja und ihr Kind jetzt in der Hand. Erst wenn Tara gefestigt genug ist, einem Ansturm standzuhalten, könnt Ihr Fanmór mit seinem Enkel erpressen und seinen Thron ohne viel Blutverlust bekommen.«
Die Dunkle Königin schüttelte unwirsch den Kopf. »Du hast gegen meinen ausdrücklichen Befehl gehandelt!«
»Es ist alles so, wie es sein soll. Ihr seid frei, Fanmór hat gelernt, dass er bald mit weitaus mehr zu rechnen hat, und die Zwillinge werden alles in ihrer Macht stehende tun, um die Unsterblichkeit zurückzubringen. Ihr habt schon so viel erreicht, nun zerstört nicht alles durch Ungeduld. Nadja ist Euch derzeit nicht von Nutzen. Ihr braucht das Kind.«
Bandorchu verengte die Augen und sah ihn forschend an. »Wo ist sie jetzt?«
Der Getreue schob sich einen weiteren Schritt näher. Jetzt weniger wie bei einem Angriff, sondern eher, als wollte er sich einem Wildpferd nähern, immer auf der Hut, um nicht von den Hufen niedergetrampelt zu werden.
»Ihr könnt mit mir tun, was Euch beliebt. Aber ich werde Euch nicht in Versuchung führen und Euch darauf Antwort geben«, raunte er in dunklem Timbre. »Nichts soll Euch ablenken. Kein weiterer Gedanke an diese Frau. Wenn Ihr erst die Herrschaft über die Menschen erlangt habt, dann werdet Ihr sie alle bekommen. Fanmór, den Prinzen, die Prinzessin und auch das Kind. Alle auf einmal in Eurer Hand. Unvorstellbare Macht.«
Während er redete, wagte er sich weiter vorwärts. Er hob seine große Hand, fuhr Bandorchu mit den blutverschmierten Fingern durch das seidig blonde Haar und packte zu.
Die Dunkle Königin schnaubte, die Lippen aufeinandergepresst, um das Stöhnen zu unterdrücken, das hinauswollte. Er wartete. Hielt sie an der Grenze des Erlaubten, um ihre Entscheidung abzuwarten. Würde sie ihn strafen oder gewähren lassen?
Ihre Schenkel bebten vor Gier. Sie wollte ihn. Wollte sich an ihm abreagieren. Ihn unterwerfen und hören, wie er vor Schmerz und Lust schrie und ihr ein williges Spielzeug sein würde. Für diesen einen Moment, wenn er und sie im Verlangen vereint zusammen rangen.
Wie um sich selbst zu züchtigen, schlug sie ihm mit der ausgestreckten Hand ins Gesicht. Sein Kopf ruckte herum. Ein Stückchen nur. Zur Antwort griff er nach ihrem Handgelenk, umschloss es mit seinen stählernen Fingern und hob ihren Arm, während er sie rückwärts gegen den Pfosten ihres Himmelbetts drängte.
Sie konnte die frischen Drechselarbeiten der Säule in ihrem Rücken spüren, als er sich an sie drängte, sie mit seinem gewaltigen Körper umfing und zu übermannen suchte. Seine Lippen streiften ihr Ohr. Sie konnte seinen schnellen Atem spüren. Das unterdrückte Keuchen hören, als er ihre Halsbeuge erreichte.
»Ihr habt genug Arbeit zu tun. Lasst mich die meine erledigen. Wie immer. Als Euer getreuer Diener«, wisperte er mit eisigem Atem an ihrer Haut, bevor er zubiss.
Diesmal konnte sie die Stimme ihres Verlangens nicht länger unterdrücken. Sie stöhnte und bäumte sich auf, drückte sich ihm entgegen. »Du wirst sie mir bringen, wenn es an der Zeit ist.« Es sollte wie ein Befehl klingen. Ein Versuch, sich ihre Würde und Herrschaft über ihn zu bewahren. Doch ihre Stimme zitterte zu sehr und ließ es wie ein Flehen wirken.
Wütend stieß sie ihren Kopf gegen den seinen. Stirn gegen Stirn. Zu wenig kraftvoll, um eine Platzwunde zu verursachen, aber genug, damit ein neuerlicher Schmerz ihren Zorn überdeckte.
Eine Hand immer noch umschlossen von der Pranke des Getreuen, versuchte sie ihn mit der anderen zu packen, krallte sich in den Stoff seines Umhangs und riss ihn fort, nur um ihre Nägel gleich darauf in seinen Rücken zu schlagen. Es war viel zu lange her, dass sie ihn für sich gehabt hatte.
Er wand sich unter ihren Fingern, zog sie von der Säule und warf sie mit sich auf das Bett. Doch frei ließ er sie nicht. Im Gegenteil. Halb über ihr packte er mit der freien Hand ihr anderes Handgelenk, stützte sich darauf ab und hob seinen Oberkörper über sie.
Sein Blick traf den ihren und sie erschauderte. »Ihr seht Nadja, sobald alles bereit ist. Sobald alle Spieler und Spielerinnen ihren zugedachten Platz eingenommen haben«, raunte er mit angestrengter Stimme.
Sie konnte die Energie, die ihn allein durch ihre Anwesenheit durchströmte, wie ein magnetisches Feld zwischen ihren Leibern spüren. Ein abwechselndes Anziehen und Abstoßen. Ein Vibrieren, das ihr Blut zum Kochen brachte.
Sie zog ihre Beine an, spreizte sie, schlang sie ihm um die Hüfte und presste sich gegen ihn.
Der Getreue spannte seine Muskeln. Sein Blick wurde stechender. Er biss die Zähne zusammen, knurrte auf und versuchte, sich mit halben Drehungen nach links und rechts, aus ihrer Beinschere zu befreien. Dabei hielt er ihre Arme weiterhin fest auf die Matratze gedrückt.
»Ich zerquetsche dich wie eine weiche nichtsnutzige Made«, spie sie ihm entgegen.
»Vielleicht. Doch vorher werde ich dich nehmen, in dich dringen, tiefer und tiefer, bis du mich anflehst abzulassen«, zischte er ihr durch zusammengepresste Zähne entgegen. Worte, die ihr schier die Sinne raubten und ihr abermals einen Laut der Lust abrangen.
Wie um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen, beugte er sich herab, packte die Schnürung ihres Mieders mit den Zähnen und riss sie entzwei, zerrte an dem Stoff.
Mit Erfolg. Ihre makellos bleichen Brüste lagen zur Hälfte frei. Ihr nackter Bauch hob und senkte sich in unendlicher Begierde.
»Du wirst mich am Ende doch loslassen müssen, um dein Ziel zu erreichen«, rief sie ihm mit leisem Lachen entgegen. Sie konnte spüren, dass ihre Wangen glühten vor Hitze. Ihre Haut fühlte sich wie kochende Lava an. Bereit, ihn zu verbrennen.
Er knurrte abermals und ließ ihre Arme abrupt los, setzte zurück, wohl um Sicherheitsabstand zu ihr zu gewinnen, bis er die Bettkante erreichte. Eilig nestelten seine Finger an dem Rest seiner Kleidung herum. Doch so lange wollte sie nicht warten.
Geschmeidig wie eine Katze zog sie die Beine an, ging in die Hocke, taxierte ihn auf die Entfernung und stieß sich ab. In einem einzigen Satz sprang sie ihn an, riss ihn zu Boden und setzte sich auf ihn.
Ein heiserer Laut entkam seinem geöffneten Mund, als sie sich fester gegen ihn presste und nun ihrerseits seine Arme packte und auf dem Steinboden fixierte. Seine Gegenwehr schwand. Doch so leicht würde sie es ihm nicht machen. Schließlich hatte er Strafe verdient.
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