Mehrsprachigkeit und das Politische. Группа авторов

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Funktionen der MehrsprachigkeitMehrsprachigkeit und um die sprachlichen, kulturellen und sozialen Differenzen im historischenhistorisch BaltikumBaltikum zu beleuchten. Grundlage der Analyse sind drei Werke der deutschbaltischenDeutschbaltendeutschbaltisch Literatur: Mein Onkel Hermann von Monika HunniusHunnius, Monika (1921), Briefe eines baltischenBaltikumBaltisch Idealisten (1934) von Georg Julius von Schultz-BertramSchultz-Bertram, Georg Julius von und Der Henker von Edzard SchaperSchaper, Edzard (1940). Obgleich die Erscheinungsdaten nahe beieinander liegen, sind die Werke über einen Zeitraum von über hundert Jahren entstanden und vermitteln einen Eindruck der Situation in verschiedenen historischenhistorisch Epochen. Auch hier wird wieder deutlich, dass der Umgang mit den Sprachen nicht von der politischenPolitik/politicspolitisch/political Situation zu trennen ist.

      Die nächsten drei Beiträge beschäftigen sich dann mit zeitgenössischeren Werken der baltischenBaltikumBaltisch Literatur. Aigi Heero untersucht transkulturellesTranskulturalitättranskulturell Schreiben anhand zweier Romane der armenischstämmigen in EstlandEstland/Estonia lebenden und auf RussischRusslandRussisch/Russian schreibenden Gohar Markosjan-KäsperMarkosjan-Käsper, Gohar (1949–2015) mit Hinblick auf Erscheinungsformen und Funktion der MehrsprachigkeitMehrsprachigkeit.

      Rūta Eidukevičienės Beitrag konzentriert sich auf die jüngste litauischeLitauenlitauisch Migrations- und MobilitätsliteraturMobilität und die Formen literarischen SprachwechselsSprachwechsel, die Aufschluss sowohl über Integrationsprobleme litauischerLitauenlitauisch MigrantenMigrant/in als auch die Herausbildung von globalen IdentitätenIdentität/identity erlauben. Tatsächlich kommt literarische MehrsprachigkeitMehrsprachigkeitliterarische Mehrsprachigkeit in erster Linie bei litauischenLitauenlitauisch AutorInnen vor, die entweder bereits gleich nach dem Zweiten WeltkriegWeltkriegZweiter Weltkrieg im Ausland geboren und sozialisiert wurden oder LitauenLitauen nach dem politischenPolitik/politicspolitisch/political Wandel um 1990 verlassen haben. Vor allem der Aspekt neuer globaler IdentitätenIdentität/identity wird eingehender am Beispiel des Romans Stasys Šaltoka (2017) von Gabija Grušaitė Grušaitė, Gabija untersucht.

      Mārtiņš Laizāns widmet sich der Verbindung von Geistes- und Gaumenfreuden. Kulinarische und gastronomische Aspekte der Literatur sind naturgemäß, aufgrund der internationalen Verbreitung der diversen cuisines, mehrsprachigMehrsprachigkeitmehrsprachig und ihre literarische Verarbeitung dient gesellschaftlichen und politischenPolitik/politicspolitisch/political Positionsbeziehungen. Am Beispiel des lettischenLettland/Latvialettisch postmodernenPostmodernepostmodern, 1973 erschienenen aber sofort vergriffenen und erst in den letzten Jahren neuaufgelegten Romans Falscher FaustFaust/Faustus von Marģers Zariņš Zariņš, Marģers verweist Laizāns auf die komplexe Verfilzung von Kulinarischem und Sprachlichem in dieser bemerkenswerten humorvollen Auseinandersetzung mit der verworrenen lettischenLettland/Latvialettisch Geschichte der Jahre von 1930 bis 1945.

      Die darauffolgenden Beiträge konzentrieren sich auf exophoneExophonieexophon/exophonic AutorInnen in der zeitgenössischen deutschsprachigenDeutschlanddeutschsprachig Literatur. Sandra Vlasta stellt das politischePolitik/politicspolitisch/political Potential literarischer MehrsprachigkeitMehrsprachigkeit am Beispiel von Barbi Marković Marković, Barbi’ Roman Superheldinnen (2016) heraus. Sie verweist auf sprachliche, mediale, formale und kulturelle Grenzüberschreitungen einer grundsätzlich mehrsprachigMehrsprachigkeitmehrsprachig gedachten Literatur, welche bisherige literaturwissenschaftliche Kategorien und literaturpolitische Institutionen sprengt und zu einem Überdenken solcher Muster und Strukturen zwingt.

      Auch Dinah Schöneichs Analyse stellt sprachliche und nationaleNationnational Grenzziehungen in Frage, indem sie am Beispiel von T.S. EliotsEliot, T.S. The Waste Land und Peter WaterhousesWaterhouse, Peter Prosperos Land aufzeigt, wie mittels von MehrsprachigkeitMehrsprachigkeit und MehrdeutigkeitMehrdeutigkeit DynamikDynamik erzeugt wird. Während bei Eliot das Nebeneinander der Sprachen als Herausforderung für die Verständigung dargestellt und poetischPoetik/poeticspoetisch überwunden werden sollen, radikalisiert Waterhouses Gedicht das noch einmal, indem sprachliche und nationaleNationnational Grenzziehungen überhaupt unterwandert werden.

      Tomás Espino Barrera untersucht José F.A. OliversOliver, José F.A. Prosawerk auf seine nomadische IdentitätIdentität/identity hin. Der aus Andalusien stammende in einem alemannischenalemannisch Schwarzwalddorf aufgewachsene Oliver bewegt sich zwischen den Sprachen und DialektenDialekt/Mundart und hinterfragt aus dieser transnationalentransnational und transregionalen IdentitätIdentität/identity heraus die deutscheDeutschlanddeutsch Staatsbürgerschaftspolitik. Am Beispiel von Olivers Einsatz von Mütter- und HausmetaphernMetapher/metaphor zeigt Espino Barrero das emanzipatorische und demokratische Potential dieser mehrsprachigenMehrsprachigkeitmehrsprachig Literatur auf.

      Marko Pajević’ Beitrag beleuchtet die EthnographieEthnographie der deutschenDeutschlanddeutsch WeltansichtWeltansicht bei der japanisch-deutschenDeutschlanddeutsch Schriftstellerin Yoko TawadaTawada, Yoko. Am Beispiel dreier Gedichte zu den deutschenDeutschlanddeutsch Personalpronomina demonstriert der Essai die sprachbewusstseinssteigernde Wirkung exophonerExophonieexophon/exophonic Literatur. Der Vergleich von japanischenJapanJapanisch und deutschenDeutschlanddeutsch SprachstrukturenSprachstrukturen ermöglicht eine neue Sicht auf die eigene Sprache und die Erfahrung einer alternativenAlternativealternativ Weltansicht. Diese Relativierung der gewohnten Perspektive führt zu einer politischenPolitik/politicspolitisch/political Öffnung auf Verschiedenheit hin.

      Auch Hélène Thiérard bezieht ihre theoretischen Überlegungen auf TawadasTawada, Yoko Werk. Thiérard stellt ExophonieExophonie und MehrsprachigkeitMehrsprachigkeit in den Zusammenhang der aktuellen UniversalismusdebatteUniversalitätUniversalismus/universalisme und präsentiert mit Hilfe von Barbara CassinCassin, Barbara und Souleymane Bachir DiagneDiagne, Souleymane Bachir alternativeAlternativealternativ Möglichkeiten, UniversalitätUniversalität zu denken, nachdem sich der europäischeEuropaeuropäisch UniversalismusUniversalitätUniversalismus/universalisme durch das immer größer werdende Bewusstsein seiner kolonialenKolonialismuskolonial Verzerrung disqualifiziert hat. Die Frage der ÜbersetzungÜbersetzung/translation und der UnübersetzbarkeitenÜbersetzung/translationUnübersetzbarkeiten/intraduisibles, die in mehrsprachigerMehrsprachigkeitmehrsprachig Literatur deutlich vor Augen tritt, macht eine andere Konzeption von Universalität erfahrbar und wird somit zu einem wichtigen Akteur in drängenden politischenPolitik/politicspolitisch/political Fragen unserer Zeit.

      Silke Pasewalck und Dieter Neidlinger untersuchen die spezifische MehrsprachigkeitMehrsprachigkeit des Romans Engel des Vergessens (2011) der slowenischSlowenienslowenisch-österreichischen Autorin Maja HaderlapHaderlap, Maja und zeigen auf, inwieweit dieses Buch nicht nur ein Bericht über die konfliktgeladene historischehistorisch Mehrsprachigkeit in KärntenKärnten darstellt, sondern darüber hinaus auch, wie diese poetologischPoetik/poeticspoetologisch den Text prägt. Diese Mehrsprachigkeit ist aus dem Niemandsland zwischen den Sprachen heraus geschrieben und ist dadurch mehr-sprachlichmehr-sprachlich, d.h. Haderlap entwickelt neue Sprachformen aus dem Spannungsfeld der Sprachen heraus.

      Michael Navratils Beitrag untersucht MehrsprachigkeitMehrsprachigkeit im Alternate HistoryAlternate History-Genre und in KontrafaktikKontrafaktik am Beispiel von Film und Literatur, indem er die Auseinandersetzung mit SprachalternativenSprachalternative in Quentin TarantinosTarantino, Quentin Inglourious Basterds und Christian KrachtsKracht, Christian Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten beleuchtet. Navratil weist nach, wie das sowohl der Mehrsprachigkeit als auch der Alternate History inhärente AlternativendenkenAlternativeAlternativdenken in beiden Werken ideologiekritisch problematisiert wird.

      Abschließend berichtet der norwegischeNorwegen/NorwayNorwegisch/Norwegian, in EstlandEstland/Estonia und NorwegenNorwegen/Norway lebende Lyriker Øyvind Rangøy Rangøy, Øyvind, der 2019 einen renommierten estnischenEstland/Estoniaestnisch Literaturpreis für seinen ersten auf EstnischEstland/EstoniaEstnisch/Estonian verfassten Gedichtband erhielt,

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