Der Traum von Mann und Frau. Osho

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Der Traum von Mann und Frau - Osho

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zu machen. Sie liefen nicht mehr weg, sondern warteten geduldig auf den Moment, da er ihnen das Fell abziehen würde.

      George Gurdjieff liebte diese Parabel. Seine ganze Philosophie ist in dieser kleinen Parabel enthalten. Sie spiegelt den Menschen in seinem normalen unbewussten Zustand wider. Schöner lässt sich der Mensch – so, wie er ist –, nicht darstellen: Der Mensch ist eine Maschine.

      Der Mensch wird nicht dazu geboren, eine Maschine zu sein, aber der Mensch lebt wie eine Maschine und stirbt wie eine Maschine. Der Mensch trägt in sich den Samen, dass sein Bewusstsein sich zu einer großartigen Blüte entfaltet; der Mensch trägt in sich die Möglichkeit, Gott zu werden; aber das geschieht nicht. Es geschieht deshalb nicht, weil der Mensch hypnotisiert worden ist – von der Gesellschaft, vom Staat, von den organisierten Kirchen, vom Establishment. Die Gesellschaft braucht Sklaven und der Mensch wird nur so lange ein Sklave bleiben, wie ihm nicht erlaubt ist, zu seiner äußersten Blüte heranzureifen. Die Gesellschaft braucht euer Fleisch und euer Fell, und das gefällt natürlich keinem. Somit also ist der ganze Prozess der Sozialisation, der Zivilisation nichts als eine sehr tiefe Hypnose.

      Der Mensch wird vom Augenblick seiner Geburt an hypnotisiert. Er wird dahingehend hypnotisiert, dass die Gesellschaft zu seinen Gunsten, zu seinem Wohl bestünde. Das ist völlig gelogen. Er wird weiterhin so hypnotisiert, dass er unsterblich sei. Das ist er nicht. Er kann es sein, aber er ist es nicht. Und wenn die Hypnose weiter besteht, wird er niemals unsterblich.

      Du lebst nur deshalb als Sterblicher, weil du im Körper lebst: Der Körper wird sterben. Was geboren wird, muss sterben; die Geburt ist der Beginn des Körpers und der Tod sein Ende. Kennst du irgendetwas in dir, das mehr ist als der Körper? Hast du je etwas erfahren, das höher ist als der Körper, tiefer als der Körper? Hast du je etwas in dir gesehen, das bereits da war, bevor du geboren wurdest? Wenn du das gesehen hast, bist du unsterblich. Wenn du dein Gesicht kennst – dein ursprüngliches Gesicht, das Gesicht, das du hattest, bevor du geboren wurdest – dann weißt du, dass du auch nach dem Tod da sein wirst; sonst nicht.

      Der Mensch kann ein Unsterblicher sein, aber der Mensch lebt vom Tod, und zwar deshalb, weil er mit seinem Körper identifiziert ist. Die Gesellschaft erlaubt dir nicht, mehr als deinen Körper zu kennen. Die Gesellschaft ist nur an deinem Körper interessiert – er kann ihren Zwecken dienen; deine Seele ist gefährlich. Ein Mensch mit Seele ist immer gefährlich, denn ein Mensch mit Seele ist ein freier Mensch. Er lässt sich nicht zu einem Sklaven reduzieren. Ein Mensch mit einer unsterblichen Seele vertraut sich vor allem der Existenz selbst an, vertraut sich Gott selbst an. Die von Menschen geschaffenen Strukturen der Gesellschaft, der Zivilisation, der Kultur sind ihm völlig egal. Das sind Gefängniszellen für ihn. Er lebt nicht als Christ oder Hindu oder Muslime. Er kann nicht Teil der Masse sein. Er lebt als Individuum.

      Der Körper ist Teil der Masse, die Seele nicht. Die Seele ist rein individuell. Ihr Aroma ist eines der Freiheit. Aber auf dem Marktplatz steht die Seele nicht zu Diensten. Die Gesellschaft braucht nur den Körper. Und die Gesellschaft fühlt sich bedroht, wenn jemand anfängt, nach seiner Seele zu streben, denn dann verändert sich sein Interesse. Dann wird man introvertiert, statt extrovertiert; man begibt sich nach innen.

      Die Gesellschaft ist außen, sie will, dass du extrovertiert bleibst, dich für Geld, Macht, Prestige und dergleichen interessierst, sodass deine Energie nach außen gerichtet bleibt. Wenn du beginnst, dich nach innen zu wenden, dann heißt das, dass du ein Aussteiger geworden bist, dass du das Spiel, das draußen gespielt wird, nicht mehr mitspielst, dass du nicht dazugehörst. Dann fängst du an, dich tief in dein eigenes Sein zu versenken. Und dort befindet sich die Quelle der Unsterblichkeit. Die Gesellschaft hindert dich daran, nach innen zu gehen. Und am besten geht das dadurch, dass sie dir die falsche Vorstellung gibt, dass du bereits nach innen gingest.

      Der Zauberer sagte zu den Schafen, sie seien Löwen, er suggerierte ihnen, sie seien unsterblich, er hypnotisierte sie zu glauben, dass sie nicht nur menschliche Wesen, sondern sogar große Zauberer wären.

      Wenn ihr in die Kirche geht, geht ihr nicht nach innen; wenn ihr in den Tempel geht, geht ihr nicht nach innen. Aber die Gesellschaft hat euch hypnotisiert zu glauben, dass ihr, wenn ihr nach innen gehen wollt, in die Kirche gehen müsst. Aber die Kirche ist genau so sehr außen wie alles andere. Die Gesellschaft hat dich dahingehend hypnotisiert, dass du, wenn du nach innen gehen willst, zum Priester gehen musst. Und der Priester ist ein Agent des Staates und der Gesellschaft. Die Priester sind zu allen Zeiten gegen die Mystiker gewesen, denn wenn du zu einem Mystiker gehst, wirst du wirklich anfangen, nach innen zu gehen. Ein Mystiker lebt auf eine völlig andere Art und Weise. Seine Energie hat eine andere Gestalt: Sein Strom fließt nach innen. Wenn man also zu einem Mystiker kommt, sich auf den Mystiker einstimmt, wird man auf eine natürliche, einfache, spontane Art anfangen, nach innen zu fließen. Das ist der ganze Sinn und Zweck, bei einem Meister, bei einem Mystiker zu sein.

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      Das Geheimnis der Goldenen Blüte ist eine der esoterischsten Abhandlungen der Welt. Es wird dir den Weg weisen, wie du mehr als nur der Körper werden kannst. Es wird dir den Weg weisen, wie du über den Tod hinausgehen kannst. Es wird dir den Weg weisen, wie du zum Erblühen kommst – wie du es schaffst, nicht der Same zu bleiben, sondern zur goldenen Blüte zu werden. Was wir in Indien den „Tausendblättrigen Lotus“ nennen, wird in China die „Goldene Blüte“ genannt. Es ist ein Symbol. Die Blüte steht für Vollendung, Ganzheit. Die Blüte steht für den äußersten Ausdruck, die völlige Verwirklichung des Potenzials. Die Blüte steht für die Schönheit, die Großartigkeit, die Herrlichkeit des Seins. Und solange du noch kein tausendblättriger Lotus oder eine goldene Blüte geworden bist …

      Und bedenke, es ist ein weiter Weg! Bedenke, dass du den Fallen entrinnen musst, die die Gesellschaft um dich her aufgestellt hat. Bedenke, dass du bisher die Arbeit, für die du auf diese Erde gekommen bist, noch nicht erledigt hast. Bedenke, du bist erst ein Same und noch keine Seele.

      Diese Abhandlung, Das Geheimnis der Goldenen Blüte, ist uralt, vielleicht die älteste der Welt, sicher fünfundzwanzig Jahrhunderte alt, vielleicht sogar älter. Sie vereinigt in sich alles Schöne aus allen Traditionen der Welt. Jahrhundertelang wurde der Inhalt nur mündlich überliefert und das Buch blieb esoterisch. Es war der Öffentlichkeit nicht zugänglich, denn es enthält eine sehr geheime Lehre. Sie war nur den Wahrheitssuchern zugänglich. Erst wenn die Zeit reif war, gab der Meister sie an den Schüler weiter, denn sie gibt einem ein derartig machtvolles Geheimnis, dass zwangsläufig schädliche Wirkungen eintreten müssen, wenn man es nicht richtig versteht, wenn man falsch damit umgeht. Es muss richtig verstanden werden, und es darf nur in der Gegenwart eines Meisters damit gearbeitet werden. Es ist eine machtvolle Technik – so machtvoll wie Atomenergie.

      Die Geheimnisse der Atomenergie werden heute vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Wenn sie einmal anfangen, an die Öffentlichkeit durchzusickern, entsteht große Gefahr. Wenn sich die Leute privat Atombomben basteln könnten, würde das zwangsläufig in ein heilloses Chaos ausarten. Deshalb wahrt die Atomforschung höchste Geheimhaltung. Auf ganz genau die gleiche Art und Weise lehrt dieses Buch eine der machtvollsten Methoden der inneren Explosion. Jahrhundertelang wurden die Geheimnisse gehütet – wurden sie den Schülern nur insgeheim, unter vier Augen anvertraut. Und alle, die dieser spezifischen esoterischen Schule folgten, widerstanden jeder Versuchung, das Buch zu schreiben. Jahrhundertelang wurde also Das Geheimnis der Goldenen Blüte nur mündlich weitergegeben.

      Warum habe ich mich dazu entschlossen, darüber zu sprechen? – Damit es weiter wachsen kann. Es ist eine so wunderbare Botschaft an die Welt, es sollte nicht sterben. Ich möchte es wiederbeleben. Und jetzt kann ich zu Menschen sprechen, die Wahrheitssucher sind, die zu mir gekommen sind und bereit sind zu sterben, um wiedergeboren zu werden, die bereit sind, für ihr Erblühen zu sterben. Das Samenkorn muss sterben, nur dann kann es wachsen; das Samenkorn muss vergehen, nur dann kann der Baum entstehen. Ich werde zu euch über

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