Kanarische Pflanzenwelt. Peter Schönfelder
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Tomillo marino pardo
Frankenia capitata
Frankeniengewächse Frankeniaceae 0,1–0,3 m (I–)III–XI
Frankenia ist die einzige Gattung der Frankeniengewächse, Frankeniaceae, eine für den Mitteleuropäer unbekannte Pflanzenfamilie. Auch wenn sie in allen Erdteilen vorkommt, so ist sie doch auf die mäßig warmen Gebiete beschränkt. Alle Arten sind salzertragend.
Beschreibung Zwergstrauch mit dunkel rotbraunen, behaarten Ästen. Blätter quirlartig angeordnet, durch stark umgerollte Blattränder scheinbar lineal, oft weiß verkrustet, am Grund gewimpert. Blüten an den Zweigenden kopfig genähert, mit 5 verschmälerten, 4–6 mm langen, rosa Kronblättern und abstehend behaartem Kelch (Kanaren-Endemit).
Weitere Art Die Erikablättrige Frankenie hat kahle, lineale, selten auch breitere, kaum umgerollte, gestielte, am Grund nicht gewimperte Blätter. Blüten mit kahlen Kelchen und rosa oder weißen Kronblättern, zerstreut im oberen Teil der Stängel (sandige oder felsige Standorte in Meeresnähe, Kanaren, alle Inseln, Kapverden, Mauretanien).
Erikablättrige Frankenie Frankenia ericifolia
Sandküsten, Dünen
Kanarische Tamariske
Tarajal canario
Tamarix canariensis
Tamariskengewächse Tamaricaceae 2–6 m IV–VIII
Tamarisken sind beliebte Zierpflanzen und in Europa, Nordafrika und Asien mit vielen Arten verbreitet. Die Kanarische Tamariske wurde zwar „canariensis“ genannt, kommt aber auch im westlichen Mittelmeergebiet vor. Sie wurde u. a. als Schwarz-Färbemittel verwendet.
Beschreibung Strauch oder Baumstrauch. Junge Zweige rötlich braun, fein warzig, mit schuppenförmig anliegenden, etwa 2 mm langen, graugrünen, mit Salzdrüsen besetzten Blättern. Blütenstände kätzchenartig an diesjährigen Trieben, 1,5–5 cm lang und 3–5 mm dick. Die 5 rosaweißen Kronblätter 1,5 mm. Samen mit Haarschopf. Sandige Fluss- und Barrancomündungen (Kanaren, Kapverden, westl. Mittelmeergebiet).
Weitere Art Die Afrikanische Tamariske hat durchscheinend berandete, grüne Schuppenblätter, die Blütenstände, an vorjährigen Trieben, sind 3–7 cm lang und 5–8 mm dick. Kronblätter weiß, 2–3 mm (T, C, F, L, als Zierbaum gepflanzt, Azoren, westl. und zentrales Mittelmeergebiet).
Afrikanische Tamariske Tamarix africana
Sandküsten, Dünen
Schneeweiße Vielfrucht
Saladillo blanco común
Polycarpaea nivea
Nelkengewächse Caryophyllaceae 0,05–0,3 m XII–V
Insgesamt 9 Vielfrucht-Arten, darunter 7 Endemiten, sind auf den Kanaren heimisch. Bezeichnend für sie ist, dass man sich auch zur Blütezeit nach den wenigen kleinen, gleichzeitig offenen Blüten zwischen zahlreichen geschlossenen Knospen bücken muss.
Beschreibung Am Grund verholzte, niedrige, variable Pflanze mit lanzettlichen bis ovalen, fleischigen, ± silbrig weißen, bis 1 cm langen Blättern. Sehr kleine 5-zählige Blüten in dichten knäueligen Blütenständen. Kronblätter schmal, weißlich durchscheinend, so lang wie die Kelchblätter, diese außen oft rötlich überlaufen, breit weiß hautrandig, innen meist grün (Kanaren, Kapverden, NW-Afrika).
Weitere Art Die Fleischige Vielfrucht ist an ihren kahlen, oft blaugrün bereiften, etwas fleischigen, eiförmig-spateligen bis fast rundlichen Blättern gut kenntlich. Blütenstände dicht, fast kugelig, die Blütenkronen unscheinbar, gelblich grün (Felsstandorte, G, T, C, Kanaren-Endemit).
Fleischige Vielfrucht Polycarpaea carnosa
Sandküsten, Dünen
Moquin-Traganum
Balancón
Traganum moquinii
Fuchsschwanzgewächse Amaranthaceae (Chenopodiaceae) 0,5–2 m III–IV
Der bizarre Strauch mit seinen waagerechten bis aufsteigenden weißlichen, dicht beblätterten Ästen ist schon von Weitem zu erkennen. Oft sitzt er dekorativ auf den Dünenkämmen, bildet aber auch Bestände. Da die Art gerne als Schattenspender dient, stellt der zunehmende Tourismus eine gewisse Gefährdung für sie dar.
Beschreibung Blätter fleischig, graugrün und sitzend, oval bis länglich, oberseits flach, im Querschnitt halbkreisförmig, stumpf mit winziger Spitze und einem Haarbüschel am Grund. Dicht behaarte, winzige, 5-zählige, gelbe Blüten einzeln in den Blattachseln mit je 2 blattähnlichen Tragblättern. An den Früchtchen 2 hornartige Fortsätze (Kanaren, Kapverden, Marokko).