Gesammelte Werke von Charles Darwin (Mit Illustrationen). Чарльз Дарвин
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48 Owen, Anatomy of Vertebrates. Vol. III, p. 416, 434, 441.
49 Annuario della Soc. dei Natur. Modena, 1867, p. 94.
50 Ch. Martins (De l'unité organique, in: Revue des Deux Mondes. 15 Juin, 1862, p. 16) und Haeckel (Generelle Morphologie. Bd. II, p. 278) haben beide bemerkt, daß dies eigenthümliche Rudiment zuweilen den Tod verursacht.
51 In Bezug auf die Vererbung s. Dr. Struthees in der »Lancet«, Febr. 15., 1873, und einen andern wichtigen Aufsatz, ebenda Jan. 24., 1863, p. 83. Dr. Knox war, wie mir gesagt wurde, der erste Anatom, der die Aufmerksamkeit auf dieses eigenthümliche Gebilde beim Menschen lenkte; s. seine Great Artists and Anatomists, p. 63; s. auch einen wichtigen Aufsatz über diesen Fortsatz von Gruber im Bulletin de l'Acad. Imp. de St. Pétersbourg. Tom. XII, 1867, p. 448.
52 Mr. St. George Mivart, in: Philosoph. Transact. 1867, p. 310.
53 On the Caves of Gibraltar, in Transact. Internat. Congress of prehist. Arch. Third Session. 1869, p. 159. Professor Wyman hat vor Kurzem gezeigt (Fourth Annual Report, Peabody Museum, 1871, p. 20), daß diese Durchbohrung sich bei 31 % der menschlichen Überreste aus einigen alten Grabhügeln in den westlichen Vereinigten Staaten und in Florida findet. Sie kommt häufig bei Negern vor.
54 Quaterefages hat neuerdings die Beweise über diesen Punkt gesammelt. Revue des Cours Scientifiques. 1867-1868, p. 625. Im Jahre 1840 zeigte Fleischmann einen menschlichen Foetus, der einen frei vorspringenden Schwanz besaß, mit selbständigen Wirbelkörpern, was nicht immer der Fall ist. Dieser Schwanz wurde von den vielen, bei der Naturforscherversammlung in Erlangen anwesenden Anatomen kritisch untersucht (s. Marshall, in: Niederländ. Archiv für Zoologie. December, 1871).
55 Owen, On the nature of Limbs. 1849, p. 114.
56 Leuckart, in Todd's Cyclopaedia of Anatomy. 1849-52. Vol. IV, p. 1415. Beim Menschen ist dies Organ nur von drei bis sechs Linien lang, ist aber, wie so viele anderen rudimentären Organe, in Bezug auf seine Entwicklung, wie auf andere Merkmale, variabel.
57 s. hierüber Owen, Anatomy of Vertebrates. Vol. III, p. 675, 676, 706.
58 In einem neuerdings erschienenen und mit ausgezeichneten Illustrationen ausgestatteten Werke (La Théorie Darwinienne et la création dite indépendante. 1874) bemüht sich Prof. Bianconi, nachzuweisen, daß in den obigen wie in andern Fällen homologe Bildungen vollständig nach mechanischen Grundsätzen unter Berücksichtigung ihres Gebrauchs erklärt werden können. Niemand hat so gut gezeigt, wie wunderbar derartige Bildungen ihren Zwecken angepaßt sind; diese Anpassung lässt sich, wie ich glaube, durch natürliche Zuchtwahl erklären. Bei Betrachtung des Fledermausflügels wendet er (p. 218) etwas an, was mir wie ein (um Auguste Comte's Worte zu brauchen) bloß methaphysisches Princip erscheint, nämlich »die Erhaltung der Säugethiernatur des Thieres in ihrer Integrität«. Nur in einigen wenigen Fällen bespricht er Rudimente und dann auch nur solche Theile, welche theilweise rudimentär sind, wie die Afterklauen des Schweins und Ochsen, welche den Boden nicht berühren; von diesen weist er klar nach, daß sie dem Thiere von Nutzen sind. Unglücklicherweise betrachtet er solche Fälle gar nicht, wie die kleinen nie das Zahnfleisch durchbrechenden Zähne des Ochsen, oder die Milchdrüsen männlicher Säugethiere, oder die Flügel gewisser Käfer, die unter den verwachsenen Flügeldecken liegen, oder die Rudimente der Pistille und Staubfäden in gewissen Blüthen, und viele andere derartige Fälle. Obgleich ich Professor Bianconi's Werke große Bewunderung zolle, scheint mir doch die jetzt von den meisten Naturforschern getheilte Ansicht, daß homologe Bildungen nach dem Principe einfacher Anpassung unerklärlich seien, unerschüttert geblieben zu sein.
Zweites Capitel.
Über die Art der Entwicklung des Menschen aus einer niederen Form
Variabilität des Körpers und Geistes beim Menschen. – Vererbung. – Ursachen der Variabilität. – Die Gesetze der Abänderung sind dieselben beim Menschen wie bei den niederen Thieren. – Directe Wirkung der Lebensbedingungen. – Wirkungen des vermehrten Gebrauchs und des Nichtgebrauchs von Theilen. – Entwicklungshemmungen. – Rückschlag. – Correlative Abänderung. – Verhältnis der Zunahme. – Hindernisse der Zunahme. – Natürliche Zuchtwahl. – Der Mensch das herrschendste Thier auf der Erde. – Bedeutung seines Körperbaues. – Ursachen, welche zu seiner aufrechten Stellung führten; von dieser abhängende Änderungen des Baues. – Größenabnahme der Eckzähne. – Größenzunahme und veränderte Gestalt des Schädels – Nacktheit. – Fehlen eines Schwanzes. – Vertheidigungsloser Zustand des Menschen.
Offenbar unterliegt der Mensch gegenwärtig einer bedeutenden Variabilität. Nicht zwei Individuen einer und derselben Rasse sind völlig gleich. Wir mögen Millionen Gesichter unter einander vergleichen, jedes wird vom andern verschieden sein. Ein gleich großer Betrag von Verschiedenheit besteht in den Proportionen und Dimensionen der verschiedenen Theile seines Körpers. Die Länge der Beine ist einer der variabelsten Punkte.59 Wenn auch in einigen Theilen der Erde ein langer Schädel, in anderen Theilen ein kurzer Schädel vorherrscht, so besteht doch eine große Verschiedenheit der Form selbst innerhalb der Grenzen einer und derselben Rasse, wie bei den Ureinwohnern von Amerika und Süd-Australien – und die letzteren bilden »wahrscheinlich dem Blute, den Gewohnheiten und der Sprache nach eine so homogene Rasse, wie irgend eine existierende« – und selbst bei den Einwohnern eines so beschränkten Gebiets wie der Sandwich-Inseln.60 Ein ausgezeichneter Zahnarzt versicherte mich, daß die Zähne fast ebenso viele Verschiedenheiten darbieten wie die Gesichtszüge. Die Hauptarterien haben so häufig einen abnormen Verlauf, daß man es zu chirurgischen Zwecken für nützlich erkannt hat, aus 1040 Leichen zu berechnen, wie oft jede Verlaufsart vorkommt.61 Die Muskeln sind ausserordentlich variabel; so fand Professor Turner,62 daß die des Fußes nicht in zwei unter 50 Leichen einander genau gleich sind, und bei einigen waren die Abweichungen beträchtlich. Professor Turner fügt noch hinzu, daß die Fähigkeit, die passenden Bewegungen auszuführen, in Übereinstimmung mit den verschiedenen Abweichungen modificiert sein muß. Mr. J. Wood hat das Vorkommen von 295 Muskel-Varietäten an sechsunddreißig Leichen mitgetheilt63 und bei einer andern Reihe von derselben Zahl nicht weniger als 558 Varietäten, die an beiden Seiten des Körpers vorkommenden für eine gerechnet. Bei der letzten Reihe fehlen nicht an einem einzigen Körper unter den sechsunddreißig »Abweichungen von den gültigen Beschreibungen des Muskelsystems, welche die anatomischen Handbücher