Gesammelte Werke von Charles Darwin (Mit Illustrationen). Чарльз Дарвин

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Gesammelte Werke von Charles Darwin (Mit Illustrationen) - Чарльз Дарвин

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wie bei den jetzt lebenden Achetiden, beide Flügeldecken an der unteren Fläche gezahnte Adern besaßen und beide ganz indifferent als Bogen benutzt werden konnten, daß aber bei den Locustiden die beiden Flügeldecken allmählich differenziert und vervollkommnet wurden, und zwar nach dem Principe der Arbeitstheilung so, daß der eine ausschließlich als Bogen, der andere nur als Violine wirkte. Dr. Graber ist derselben Ansicht; er hat gezeigt, daß sich rudimentäre Zähne gewöhnlich an der unteren Fläche des rechten Flügels finden. Durch welche Stufen der einfachere Apparat bei den Achetiden entstand, wissen wir nicht; es ist aber wahrscheinlich, daß die basalen Theile der Flügeldecken einander früher überdeckten, so wie sie es jetzt noch thun, und daß die Reibung der Adern einen kratzenden Ton hervorbrachte, wie es jetzt noch, wie ich sehe, der Fall mit den Flügeldecken der Weibchen ist.597 Ein in dieser Weise gelegentlich und zufällig von den Männchen hervorgebrachter kratzender Laut kann, wenn er auch noch so wenig dazu diente, den Weibchen als liebender Zuruf zu erscheinen, doch leicht durch geschlechtliche Zuchtwahl intensiver gemacht worden sein dadurch, daß passende Abänderungen in der Rauhigkeit der Flügeladern beständig erhalten blieben.

      Fig. 14. Hinterbein von Stenobothrus pratorum. r die Schrill-Leiste; die untere Figur zeigt die die Leiste bildenden Zähne. bedeutend vergrößert (nach Landois).

      In diesen drei Familien entbehren die Weibchen beinahe immer eines wirksamen tonerzeugenden Apparats. Doch giebt es einige wenige Ausnahmen von dieser Regel; Dr. Graber hat gezeigt, daß beide Geschlechter von Ephippiger (Locustiden) damit versehen sind, wennschon die Organe beim Männchen und Weibchen bis zu einem gewissen Grade verschieden sind. Wir können daher nicht annehmen, daß sie vom Männchen auf das Weibchen übertragen worden sind, was mit den secundären Sexualcharakteren vieler andern Thiere der Fall gewesen zu sein scheint. Sie müssen sich in beiden Geschlechtern unabhängig entwickelt haben, welche sich ohne Zweifel während der Zeit der Liebe einander gegenseitig rufen. Bei den meisten andern Locustiden (aber nach Landois' Angabe nicht bei Decticus) haben die Weibchen Rudimente der den Männchen eigenthümlichen Stridulationsorgane, von denen sie wahrscheinlich auf die Weibchen übertragen worden sind. Landois hat auch derartige Rudimente an der untern Fläche der Flügeldecken der weiblichen Achetiden und an den Schenkeln der weiblichen Acridiiden gefunden. Auch bei den Homoptern besitzen die Weibchen den eigenthümlichen Stimmapparat in einem functionsunfähigen Zustande; und wir werden noch später in anderen Abtheilungen des Thierreichs vielen Beispielen begegnen, wo Gebilde, welche dem Männchen eigentümlich sind, in einem rudimentären Zustande beim Weibchen vorkommen.

      Landois hat noch eine andere interessante Thatsache beobachtet, nämlich daß bei den Weibchen der Acridiiden die für das Lautgeben bestimmten Zähne an den Oberschenkeln durch das ganze Leben in demselben Zustande bleiben, in welchem sie zuerst während des Larvenzustands in beiden Geschlechtern erscheinen. Bei den Männchen werden sie dagegen vollständig entwickelt und erreichen ihre vollkommene Bildung mit der letzten Häutung, wenn das Insect geschlechtsreif und zur Fortpflanzung bereit ist.

      Fig. 15. Pneumora (nach Exemplaren im British Museum). Obere Figur Männchen, untere Figur Weibchen.

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