Gesammelte Werke von Cicero. Марк Туллий Цицерон
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103. Ich wenigstens habe unter allen Gütern, die mir das Glück oder die Natur zutheilte, Nichts, was ich mit der Freundschaft des Scipio vergleichen könnte. In ihr fand ich Uebereinstimmung in Staatsgeschäften, in ihr Rath für häusliche Angelegenheiten, in ihr auch genußreiche Erholung. Nie habe ich ihn, auch nicht im Geringsten, beleidigt, so viel ich wenigstens weiß; Nichts habe ich von ihm gehört, das ich nicht gewünscht hätte. Ein Haus, derselbe Tisch auf gemeinsame Kosten, und nicht allein der Kriegsdienst, sondern auch die Reisen und der Aufenthalt auf dem Lande 199 , – Alles war uns gemeinschaftlich. 104. Und was soll ich ferner von unseren wissenschaftlichen und gelehrten Bestrebungen sagen, in denen wir, fern von den Augen des Volkes, jede von Amtsgeschäften freie Zeit zubrachten?
Wäre nun die Erinnerung und Vergegenwärtigung dieser Dinge zugleich mit ihm untergegangen, so würde ich die Sehnsucht nach einem so eng verbundenen und liebevollen Manne auf keine Weise ertragen können. Aber nicht erloschen sind sie, sondern werden vielmehr genährt und erhöht durch den Gedanken und die Erinnerung an ihn, und wäre ich auch dieser ganz beraubt, so würde mir doch schon mein Alter großen Trost gewähren; denn sehr lange kann ich in diesem Zustande des Sehnens nicht bleiben. Alles aber, was von kurzer Dauer ist, muß erträglich sein, wenn es auch bedeutend ist.
Dieses sind die Gedanken, die ich über die Freundschaft vorzutragen hatte. Euch aber ermahne ich der Tugend, ohne welche die Freundschaft nicht bestehen kann, eine solche Stellung anzuweisen, daß ihr mit Ausnahme dieser Nichts für vorzüglicher haltet als die Freundschaft.
1 S. Cic. Lael. I, 5.
2 Dieß geht deutlich hervor aus der Vergleichung der folgenden Stellen: Läl. I, 5, wo wir sehen, daß der Lälius nach dem Cato geschrieben ist, Offic. II, 9, 31, wo deutlich gesagt ist, daß der Laelius vor den drei Büchern von den Pflichten geschrieben ist, und de Divinat. II, 1, 3, wo in der Aufzählung seiner philosophischen Schriften der Lälius und die Bücher noch nicht erwähnt sind.
3 S. Moritz Seyffert in dem Kommentar zum Lälius S. 560 ff.
4 Vgl. Cicer. Offic. I, 30, 108. pro Mur. 31, 66.
5 S. Cicer. Offic. I, 26, 90. Vgl. pro Arch. 7, 16.
6 S. Lael. 2, 7 und 8; de Offic. II, 11, 40.
7 Vgl. Cicer. Laelius 4, 15; de Rep. I, 12, 18: Laelium, quod aetate antecedebat, observabat in parentis loco Scipio.
8 Anders Ellendt. Prolegom. ad Cicer. Brut. §. 16, der das Geburtsjahr des Scipio 572 oder 573 U. c. (182 v. Chr.), das des Lälius 567 oder 568 U. c. (187 v. Chr.) annimmt.
9 S. Cicer. Fin. II, 8, 24; IV, 9, 23; de Orat. II, 37, 154.
10 S. Cicer. Brut. c. 21, §. 82; c. 23, §. 89 und §. 93.
11 S. unsere Anmerk. zu Lälius 25, 96.
12 S. Cicer. de Offic. II, 11, 40; Brut. §. 84.
13 S. Lälius 25, 96.
14 S. unsere Einleitung zu der Uebersetzung der drei Bücher Cicero's vom Redner S. 21 f., wo die Belege für das Obige angegeben sind.
15 S. Cicer. Brut. 26, 101; 21, 81; de Orat. II, 67, 270; Brut. 31, 118: quam (eloquentiam) exiguam in Fannio video fuisse. Vgl. Cicer. de Legg. I, 2, 6. Uebrigens ist dieser Fannius, des Marcus Sohn, häufig mit dem Sohne des Gajus Fannius verwechselt wurden. S. Orelli Onomast. p. 250 sq.
16 S. unsere Schrift: Ciceronis in philos. merita p. 117 sq.
17 Ueber Quintus Mucius Scävola mit dem Beinamen Augur s. die Einleitung.
18 Ueber Gajus Lälius s. die Einleitung.
19 Im sechszehnten Jahre seines Lebens, 71 v. Chr.
20 Quintus Mucius Scävola, Sohn des Publius Scävola, Hoher Priester 95 v. Chr., im J. 93 mit Crassus, dem berühmten Redner, Consul, ein großer Rechtsgelehrter. Redner und Staatsmann, ein Muster von Besonnenheit und Klugheit, im J. 85 von Cinna, dem Anführer der Marianischen Partei, getödtet. S. Cicer. de Orat. I, 39, 180; III. 32, 80[?]. Vgl. Orelli Onom. p. 406 sqq.
21 in hemicyclio. Hemicyclium (τὸ ημικύκλιον) war ein halbrunder Lehnsessel, etwa wie bei uns ein Fauteuil.
22 Ueber Titus Pomponius Atticus s. zum Cato Kap. 1, §. 1.
23 Publius Sulpicius Rufus, 93 v. Chr. Quästor, 90 und 89 Unterfeldherr ( legatus) im Bundesgenossenkriege, 88 Volkstribun. Bis zum Volkstribunate war sein Benehmen ohne allen Tadel. Bald aber durch Ehrgeiz verleitet, ging er von der Partei der Aristokraten, die auf ihn große Hoffnung gesetzt hatten ( Cicero de Orat. I, 7, 25), zu der Volkspartei, an deren Spitze Marius stand, über und zeigte sich durch aufrührerische Gesetzvorschläge dem Staate verderblich. Sulla ließ ihn tödten (88), weil er als Volkstribun den Vorschlag gethan hatte den Oberbefehl im Mithridatischen Kriege, den Sulla vom Senate erhalten hatte, dem Marius zu übertragen. Er war auch ein ausgezeichneter Redner, wie wir aus Cicero de Orat. III, 8, 31; Brut. 55, 202 sq. sehen.
24 Quintus Pompejus Rufus und Sulla waren im J. 88 Consuln und widersetzten sich den verderblichen Vorschlägen des Sulpicius. Pompejus wurde in einem Aufruhre, der bei dieser Gelegenheit auf dem Forum entstand, getödtet.
25 Ueber Gajus Fannius s. die Einleitung.
26 Nämlich des jüngeren Scipio Africanus. Ueber ihn s. die Einleitung zum Cato.
27 Nämlich