Perry Rhodan 3090: Erdkruste. Susan Schwartz

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Perry Rhodan 3090: Erdkruste - Susan Schwartz Perry Rhodan-Erstauflage

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bevorstehenden Vorstoßes in die Tiefen der Erde die Transmittertechnologie zu überwachen und zu bedienen. Nicht mehr und nicht weniger.

      Egal, ob unter den Teilnehmern eine Legende wie Perry Rhodan war.

      Seltsam, ihn zu sehen. Natürlich kannte sie Geschichten von ihm, aber nun müsste sie nur aufstehen und ein paar Schritte gehen, um ihn anfassen zu können.

      Vielleicht sollte sie das später tun, nach dem Vortrag, beim geselligen Beisammensein. Sie konnte das Büfett schon riechen. Im Hotel Großadministrator kochte man angeblich sehr lecker.

      Das Gebäude jedenfalls war vom Feinsten. Genau wie dieser Besprechungsraum in der untersten Etage – im Boden gab es immer wieder Glasflächen, durch die man nach unten ins Freie sah. Also auf wellenbewegtes Wasser, denn das Hotel stand auf Pfeilern im Meer, dicht am Ufer. Allzu lange sollte man nicht hinsehen, sonst wurde man seekrank.

      Sonst bestand der Fußboden aus Echtholzparkett oder der perfektesten Nachbildung, die Anzu je gesehen hätte. Die Wände waren in dezentem Blau gehalten und von filigranen Efeuranken bewachsen, die in edlen Tontöpfen wurzelten. Etliche Sessel verteilten sich im großzügig bemessenen Raum. Fenster gab es keine, die sehr angenehme Helligkeit sickerte aus unsichtbaren Quellen scheinbar direkt aus der Decke.

      Anzus Blick blieb an Rhodan hängen. Ihrer Meinung nach sah er eher unauffällig aus, und so verhielt er sich: Er saß still, ja gelassen, in einem Sessel, das rechte Bein über das linke geschlagen. Eine Hand lag auf dem Oberschenkel, die andere auf der Sessellehne. Er lächelte kaum merklich.

      Sie hätte ihn sich bis vor etwa einer Stunde – lag es erst so kurz zurück, dass Marek Derowia mit seinem endlosen Vortrag angefangen hatte? – eher als eine Art General vorgestellt. Als jemanden, der in einem Fall wie diesem den inneren Aufbau der Erde höchstpersönlich an einer Tafel skizzierte und mit dem Zeigefinger auf die einzelnen Schichten tippte, während er sie benannte und die Spezifika sowie ihre Möglichkeiten und vor allem die potenziellen Gefahren auflistete.

      Stattdessen drehte er sich nun zu dieser Frau um, Farye Sepheroa. Seiner Enkelin. Sie sagte etwas zu ihm; Anzu stand zu weit weg, um es verstehen zu können. Rhodan lachte. Donn Yaradua trat zu Farye und verhakte seine Finger in ihre. Sie waren offensichtlich ein Paar.

      Was für eine Szene! War Rhodan etwa eher Familienmensch als General?

      Oder beides?

      Anzu war gespannt darauf, wie er sich im Einsatz verhielt, sobald der Tauchgang mit dem Gäonautikum begann, hinab in die Tiefen der Erde, zu einem Ziel, über das – auf den Punkt gebracht – niemand etwas wusste.

      Es galt, Neuland zu entdecken, und um das zu erreichen, musste man nicht einmal zu den Sternen fliegen.

      Ad Astra? Nein, in diesem Fall wohl eher Ad Centrum. Natürlich sollte die Reise nicht bis zum tatsächlichen Mittelpunkt der Erde gehen; es wäre schlicht nicht möglich. Das Gäonautikum diente dazu, in erstaunliche Tiefen vorzustoßen, doch auch dieses Gefährt kannte Grenzen.

      »Da wir sowieso gerade unterbrechen«, rief Marek Derowia in die Stille, »muss ich zugeben, dass ich hungrig bin.«

      »Eine hervorragende Anregung!«, bestätigte Stouk da Thortun. Der Arkonide lachte lauthals. Ein wenig übertrieben, fand Anzu. »Führen wir uns die Köstlichkeiten zu Gemüte. Das Hotel als Gastgeber dieses Treffens hat sich zweifellos nicht lumpen lassen!«

      »Du bist verfressen«, sagte Ribu Ziskowski zu seinem Kollegen, der mit ihm das Gäonautikum konstruiert hatte. »Wahrscheinlich noch mehr als dieses Biest hier!« Er deutete auf den Okrill.

      Okrill!

      Richtig, das war die Bezeichnung dieses Monsterfrosches mit Zähnen, Krallen und Muskelbergen.

      Anzu ging zu Perry Rhodan, der gerade allein saß; seine Enkelin und deren Freund bummelten zu dem Okrill, der zwar ruhig in seinem Spezialkäfig saß, aber ein Grollen von sich gab.

      Jetzt oder nie, dachte sie. Was waren gute erste Worte, wenn man einer Legende gegenüberstand? Einem Unsterblichen? Bei diesem Stichwort kam ihr etwas in den Sinn.

      »Wirst du jemals sterben?«, fragte sie, als sie Rhodan erreichte.

      Er sah sie verblüfft an. Sein linker Mundwinkel hob sich kurz, und er schien nachzudenken. Dann streckte er die Hand aus. »Ich bin Perry.«

      Sie schlug ein. »Anzu.«

      »Deine Frage ist ungewöhnlich.«

      »Und du schuldest mir eine Antwort.«

      »Ja.«

      »Ja – was?« Sie versuchte, gelassen zu bleiben, aber irgendwie schüchterte er sie ein. »Ja – du schuldest mir eine Antwort, oder ja – du wirst irgendwann sterben.«

      »Ich bin nicht gern jemandem etwas schuldig, wenn es nicht sein muss. Und was das Sterben angeht, besonders eilig habe ich es nicht.«

      »Wer hat das schon?«

      Rhodan lachte. »Ich freue mich, dich kennenzulernen. Anzu Gotjian, sechsunddreißig Jahre. Du warst die Zweitbeste in deinem Jahrgang in Sachen Transmittertechnologie und die jüngste Absolventin seit der Versetzung der Erde in diese Hälfte des Dyoversums.«

      »Du kennst meine Akte.«

      »Du meine nicht?«

      »Sie ist zu umfangreich. Oder sie wäre es, wenn es eine gäbe.« Anzu deutete auf die Armlehne seines Sessels. »Darf ich?«

      Er wirkte überrascht. Gut so. »Klar.«

      Sie setzte sich.

      »Ich hätte dir auch gerne meinen Platz angeboten«, meinte er.

      »Passt schon. Weißt du übrigens, warum ich nur die Zweitbeste war?«

      Rhodan sah sie fragend an.

      »Ich wollte den Leuten keine Angst einjagen. Die Jüngste und die Beste, das wäre ein wenig zu viel. Und es hätte noch mehr Druck aufgebaut, und glaub mir, Druck habe ich genug verspürt. Es ist nicht immer einfach, mit den Erwartungen der Menschen umzugehen. Geschweige denn, sie zu erfüllen.«

      »Das kenne ich«, sagte er.

      »Oh. Klar.« Sie schwiegen einen Moment. »Vielleicht«, ergänzte sie, »habe ich mir deshalb angewöhnt, unvorhersehbare Dinge zu tun.«

      »Wie zum Beispiel eine ...« Rhodan sah sich um und fuhr leiser fort: »... langweilige Präsentation zu unterbrechen, weil du ...?« Am Ende hob er fragend die Stimme.

      »Es gab keinen Grund«, gestand sie. »Das ist ja das Unvorhersagbare. Hätte ich es wegen Hunger getan ... hm, öde und berechenbar. Oder weil mir die Augen zufallen? Kalkulierbar. Man sollte stets etwas geheimnisvoll bleiben. Mit dieser Methode habe ich es weit gebracht. Zugegeben, nicht so weit wie du, aber ...« Sie brach ab und hob die Schultern.

      »Aber?«

      Anzu dachte nach. »Aber du hattest auch mehr Zeit als ich. Wobei du dich für dein Alter gut gehalten hast.«

      Er grinste. »Danke.«

      »Es

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