Frühchristliche apologetische Schriften. Группа авторов

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Frühchristliche apologetische Schriften - Группа авторов Die Schriften der Kirchenväter

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Juno sei - natürlich darf auch hier Blutschande nicht fehlen - aus einer Schwester des Jupiter zu dessen Gemahlin geworden. Sie haben wahrhaftig dieses Element zu einem Weibe gemacht, ich weiß nicht durch welche Verehrung bewogen. Rufen sie etwa, weil die Luft zwischen Meer und Himmel gelagert ist, dieselbe durch Priester mit weibischen Lauten an? 2. Sage mir: Ist das eine Gottheit, die im Manne ein Weib sucht, der der Priesterchor nicht anders dienen kann, als daß sie ihr Gesicht weibisch gestalten, ihre Haut glätten und das männliche Geschlecht durch Weiberschmuck entehren? Man kann in ihren Tempeln bei öffentlichem Geseufze erbärmliche Aufzüge schauen,2 wie Männer sich als Weiber gebrauchen lassen und die Schmach ihres unreinen und unzüchtigen Leibes mit großsprecherischer Prahlerei kundtun. Sie geben ihre Schandtaten bekannt und bekennen die Schmach des befleckten Leibes mit der schändlichsten Ergötzung. Sie zieren weibisch ihre wohlgepflegten Haare, und bekleidet mit feinen Gewändern halten sie kaum ihr Haupt am schlaffen Nacken aufrecht. Wenn sie so das männliche Aussehen getilgt haben, rufen sie ganz erfüllt vom Flötenklang ihre Göttin an, um, vom ruchlosen Geiste erfüllt, törichten Menschen gleichsam die Zukunft vorauszusagen. Was ist das für eine Ungereimtheit oder was für eine Ungeheuerlichkeit? Sie verleugnen sich als Männer und sind doch keine «Weiber»; sie wollen als Weiber gelten, aber etwas anderes verrät jede Eigenschaft ihres Körpers. 3. Man muß auch bedenken, was das für eine Gottheit ist, welche an der Freundschaft mit einem unreinen Leib eine solche Freude hat, welche sich an unzüchtige Glieder hängt, welche durch Besudelung und Befleckung des Leibes versöhnt wird. Errötet über alle Maßen, ihr Elende; anders hat euch Gott geschaffen. Wenn eure Schar zum Richterstuhl des göttlichen Richters hinzutritt, werdet ihr nichts mit euch bringen können, was Gott, der euch erschaffen, gelten läst. Weiset diesen so unseligen Irrtum zurück und gebt die Neigungen unheiligen Sinnes endlich einmal auf. Verdammt nicht den Leib, welchen Gott geschaffen, durch das frevelhafte Gesetz des Teufels zu eurem Unheil; solange es die Zeit noch gestattet, schaffet Abhilfe. Die Barmherzigkeit Gottes ist reich, er verzeiht gerne. 4. Er läßt die neunundneunzig Schafe zurück und sucht das eine verlorene und als Vater gibt er dem verschwenderischen Sohne nach dessen Rückkehr ein Festgewand und bereitet ihm ein Mahl. Ich will nicht, daß die Menge der Vergehen euch in Verzweiflung stürze: der höchste Gott erlöst durch seinen Sohn Jesus Christus unseren Herrn alle, die es wollen, und verzeiht den Reuigen gerne und fordert nicht viel zur Verzeihung. Allein schon durch Glauben und Reue könnt ihr wieder erlangen, was immer ihr durch die ruchlosen Wahngebilde des Teufels verloren habt.

      5. Töricht ist endlich die göttliche Verehrung des Feuers

      1. Die Perser und die Magier alle, welche innerhalb der Grenzen des persischen Gebietes wohnen, geben dem Feuer den Vorzug und glauben das Feuer allen Elementen voranstellen zu sollen. Sie teilen deshalb das Feuer in zwei Kräfte, indem sie seine Natur auf die beider Geschlechter übertragen und mit dem Bildnis eines Mannes und Weibes die Wesenheit des Feuers bestimmen. Und zwar stellen sie das Weib mit dreigestaltigem Gesicht dar und bringen an ihm ungeheuerliche Schlangen an. Das tun sie deshalb, damit sie nicht mit ihrem Stammvater, dem Teufel, irgendwie in Widerspruch stehen, sondern damit ihre Göttin durch ihr Schlangengewimmel mit den berüchtigten Abzeichen des Teufels geziert werde. 2. Wenn sie aber den Mann als Viehdieb verehren, übertragen sie dessen Kult auf die Macht des Feuers, wie dessen Prophet uns mit den Worten überliefert hat: Μύστα βοοκλοπίης συναλέξιε πατρός ἀγαυοῦ (Eingeweihter der Rinderstehlerei, Mithelfer des erlauchten Vaters) . Ihn nennen sie Mithras, vertrauen aber seinen Kult verborgenen Höhlen an, um so immer, in die düstere, schauerliche Finsternis versenkt, der Gnade eines glänzenden und hellen Lichtes aus dem Wege zu gehen. O wahrhaftige Weihe einer Gottheit! O verwerfliche Erfindung und barbarische Einrichtung! Du hältst den für einen Gott, dessen Verbrechen du eingestehst. Warum preist ihr also, die ihr behauptet, es würden in diesen Tempeln die heiligen Kulte der Magier regelrecht nach persischem Gebrauche ausgeübt, nur diese Gebräuche der Perser? Wenn ihr dies des römischen Namens wert erachtet daß ihr den heiligen Kulten der Perser, daß ihr den Gesetzen der Perser dienstbar seid […] welche mit einem Schild bewaffnet, mit einem Panzer bedeckt auf dem Gipfel der höchsten Burg heilig gehalten wird. 3. Der dritte Teil (das zweite Dritteil? Ζ) ist der, welcher in rauhen und verborgenen Wäldern die Herrschaft über die Tiere des Feldes erlangt. Der letzte Teil dieser dreifachen Anordnung ist der, welcher die Wege der Ausschweifung, welcher verwerfliche Gelüste, welcher die Lockungen einer verkehrten Begierlichkeit kundtut. Deswegen weisen sie den einen Teil dem Kopf zu, daß er den Zorn des Menschen gewissermaßen zu «enthalten» scheint. Den andern verlegen sie ins Herz, daß es den Wechsel der verschiedenen Gedanken, welche wir in vielfältiger Aufmerksamkeit fassen, nach Art von Wäldern zu enthalten scheint. Der dritte Teil wird in die Leber versetzt, wo die böse Begierde und die sinnliche Lust entsteht. Dort erregt nämlich die vereinigte Fülle der zeugungskräftigen Samen in natürlichen Trieben leidenschaftliches Verlangen. 4. Was nun diese Einteilung bezweckt, beachtet genau, damit die wahrheitsgemäße Erklärung leicht die Erfindung bekämpfe. Wenn die Seele zerteilt und ihr Wesen nach der verschiedenen Art ihrer Wirksamkeit auseinander gerissen wird, beginnt sie, mit Zerstörung ihrer Beschaffenheit zu sein, was sie «nicht» gewesen war. Etwas anderes ist nämlich der Verstand, etwas anderes der Zorn, etwas anderes die Begierlichkeit. Diese Einteilung löst also die Seele auf und bringt infolge dieser Abtrennung den größten Verlust mit sich und nicht wahrt sie ihre ungeschmälerte Gestalt und Form, wenn sie in drei verschiedenartige getrennt und zerteilt wird; sie wird, um es richtiger zu sagen, infolge dieser Teilung sterblich. Denn alles, was geteilt werden kann, ist ein Körper. Ein Körper aber ist notwendigerweise sterblich. Wenn also die Seele zerteilt wird, ist sie ein Körper; wenn sie ein Körper ist, ist sie ebenfalls notwendigerweise sterblich. Treffliche, famose Erfindungen dieses Irrwahns! Den größten Gefallen erweist uns diese göttliche Weihe: wir lernen aus diesen Lehren und Kulten, daß die Seelen sterblich sind.

      6. Kult des kretischen und thebanischen Bacchus oder Liber

      1. In dieser Weise sind, allerheiligste Kaiser, die Elemente vom verlorenen Menschen vergöttert worden. Doch es bleiben noch andere abergläubische Gebräuche übrig, deren Geheimnisse enthüllt werden müssen, des Liber und der Libera, welche alle eurem heiligen Urteil bekanntzugeben sind, damit ihr erkennt, daß bei diesen heidnischen Religionen tote Menschen vergöttert wurden. So war Liber ein Sohn des Jupiter, nämlich des Königs von Kreta. Einer ehebrecherischen Mutter entstammt wurde er bei seinem Vater über Gebühr sorgsam aufgezogen. Die Gemahlin des Jupiter mit Namen Juno suchte, von stiefmütterlichem Groll erfüllt, auf jede Weise dem Kinde Nachstellungen zu bereiten, um es zu morden. 2. Als der Vater in die Fremde reiste, vertraute er, wohl kundig des geheimen Unwillens seiner Gemahlin, den Sohn Wächtern zum Schutze an, die ihm dafür geeignet schienen, damit nichts aus Arglist von seiten des zornigen Weibes geschehe. Da fand Juno für ihre Nachstellungen den günstigen Zeitpunkt. Noch heftiger erregt, weil der Vater vor seiner Abreise dem Knaben den königlichen Thron und das Zepter übergeben hatte, bestach sie zuerst die Wächter mit königlichen Belohnungen und Geschenken, dann stellte sie ihre Helfershelfer, die sogenannten Titanen, in den inneren Räumen des Königspalastes auf und gewann durch Spielzeug und einen kunstgerecht gefertigten Spiegel das kindliche Gemüt derart, daß3 die königlichen Gemächer verlies und, von kindlichem Sinn verleitet, an den Ort des Hinterhalls sich führen ließ. 3. Dort wurde er gefangen genommen und ermordet; damit keine Spur des Mordes entdeckt werden könnte, zerschneidet die Schar der Helfershelfer stückweise die Glieder und teilt sie unter sich. Um dieser Untat noch eine andere beizufügen, kochen sie aus großer Angst vor der Grausamkeit des Tyrannen auf verschiedene Weise die Glieder des Knaben und verzehren dieselben, um sich mit einem bis auf jenen Tag unerhörten Essen eines Menschenleibes zu nähren. Das ihr zugeteilte Herz verwahrt die Schwester mit Namen Minerva, weil auch sie Genossin der Freveltat war, als offenkundigen Beweis für die Anzeige und als Handhabe, um das Ungestüm des rasenden Vaters zu dämpfen. Nach der Rückkehr berichtet die Tochter den Hergang der Untat. 4. Da läßt der Vater, durch das schauerliche Unglück und den Verlust sowie durch seine furchtbare herbe Trauer veranlaßt, die Titanen nach verschiedenartigsten Qualen töten. Keine Folter noch Strafart wurde bei der Rächung des Sohnes unterlassen, sondern durch alle Arten von Strafen rächte der

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