Frühchristliche apologetische Schriften. Группа авторов

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Frühchristliche apologetische Schriften - Группа авторов страница 5

Frühchristliche apologetische Schriften - Группа авторов Die Schriften der Kirchenväter

Скачать книгу

durch Sturm und Unwetter umhergeworfen, in die Gegend einer attischen Stadt. Dort von den Einwohnern gastlich aufgenommen, teilt sie ihnen den bisher4 unbekannten Weizen mit. Der Ort erhielt nach der Heimat und der Ankunft des Weibes seinen Namen, er wurde nämlich Eleusin genannt, weil Ceres nach Verlassen der Heimat dorthin gekommen war. 6. So wurde sie, weil sie durch Verteilung des mitgebrachten Getreides die Anweisung für die Getreideernte gegeben, nach ihrem Tode wegen der Wohltat, die aus der Fülle der Früchte entsprang, an diesem Orte beigesetzt und zugleich vergöttert und samt ihrer Tochter mit göttlichen Namen benannt. Es beliebt nämlich der griechische Leichtsinn, die, welche ihm etwas verschafft haben oder durch Rat oder Tat ihm geholfen, mit göttlichen Namen zu benennen; so wird von ihnen eine angenehme Dienstleistung damit vergolten, daß sie diejenigen Götter nennen und für Götter ansehen, welche ihnen einmal genützt haben. So zweifelt Nisa an seinem Liber nicht noch hat Sparta betreffs neuer Gestirne Bedenken, der düstere Öta verbrennt und vergöttert Herkules und von den törichten Kretensern wird noch das Grab des toten Jupiter verehrt. 7. Es wird jedoch, allerheiligste Kaiser, als Zutat zu diesem verruchten Irrwahn etwas hinzugefügt, was diese Menschen, d. h. Liber und Proserpina, gleichsam mit größerem Ansehen schützend umgibt. Den Liber wollen nämlich die griechischen Erdichtungen auf die Sonne beziehen, die Proserpina aber, welche sie Libera nennen, denken sie sich als den Mond. Wie ungereimt und wie erbärmlich das ist, können wir aus der Erklärung des wahren Sachverhalts selbst entnehmen. Wer hat die Sonne als Knaben gesehen? Wer hat getäuscht, wer getötet? Wer hat zerfleischt, wer zerteilt, wer sich mit dessen Gliedern gemästet? Wer hat den Mond geraubt, wer ihn verschwinden lassen? Wer hat ihn zur Gattin des Pluton gemacht? 8. Doch auch diesen Irrwahn wollen sie wieder durch eine natürliche Erklärung decken:5 vom ungeteilten und geteilten Sinn, d. h. ton ameriston kai ton memerismenon noun; mit dieser Begründung glauben sie jene verehren zu können. 9. Sagt mir, ihr elenden Sterblichen, warum fügt ihr natürlichen Dingen Leichenbestattungen hinzu? Warum befleckt ihr eine göttliche Einrichtung mit schauderhaften, grauenhaften Todesfällen? Wozu braucht es eine solch harte und grausame Quälerei? Was will denn dieser Wahn, daß sich mit göttlichen Dingen der Vorgang eines schaurigen Unheils verbinde? Daß die Natur der Gestirne, welche der höchste Gott nach bestimmten Gesetzen geschaffen, mit Trauerklagen über einen unseligen Todesfall sich vereinige? Wozu nützt ein solches Tun? Ihr mischt Irdisches mit Himmlischem, Vergängliches mit überirdischem, Finsternis mit dem Licht, wenn ihr Schmerzen und Klagen von Manschen mit göttlichen Ehren umgebt.

      8. Scheltrede der Sonne an die Götzendiener

      1. Wenn die Sonne das ganze Menschengeschlecht zusammenrufen und zu ihm in einer Rede spräche, würde sie euch Hoffnungslose ungefähr mit folgenden Worten erschüttern: „Wer hat euch, vergängliche Menschen, die ihr alle Tage euch gegen den höchsten Gott auf verschiedene Weise empört, zu dieser ungeheuerlichen Tat getrieben, daß ihr in frevelhafter Leidenschaft und ruchlosem Irrwahn willkürlich mich sterben und leben lasset? Möchten doch Erfindungen dem hergebrachten Brauche oder einer einzigen Art eures törichten Sinnes entspringen! Möchten doch ohne Schmach für mich eure verwerflich frevelhaften Ideen sich ausspinnen! Nun schont ihr auch mich nicht, indem ihr mich in den Abgrund schleudert und euer Gerede kennt gar keine Rücksicht, sondern zugleich mit meiner Entehrung eilt ihr in euer tödliches Verderben. 2. Die einen versenken mich in Ägypten in die Wellen des Nils und dessen reißende Strudel aus hartnäckiger Raserei, andere beklagen mich, indem sie sich entmannen, andere kochen mich, nachdem sie mich grausam hingemordet, entweder in einem Topfe oder heften an sieben Bratspieße die zerstückelten Glieder meines Leibes. Wer nur ein wenig mit friedlichen Worten schmeichelt, denkt sich unter mir den Lenker eines Viergespanns. Werfet doch einmal einen solch verderblichen Wahnsinn von euch, laßt euch durch heilsame Überredung mahnen und sucht den wahren Weg des Heiles. Ein Feind Gottes ist es, der dies ausgedacht oder ausgesonnen hat und nicht eine einfache oder übliche Strafe begleitet die Untat eines solchen, der die Geheimnisse mit ruchlosen Ideen befleckt, der über das herrliche Gotteswerk6 derartiges erfunden hat. 3. Betrauert eure Toten, ihr, die ihr auch selbst eines gleichen Todes sterben werdet, spendet euren Königen nach eurem Willen Totenopfer und tröstet sie über den Verlust ihrer Kinder durch eine andere Art von Heilmitteln hinweg. Betrauert den Liber, betrauert die Proserpina, betrauert den Attis, betrauert den Osiris, aber ohne unserer Würde Schmach anzutun. Ich will mich nicht durch deren Grabhügel und Asche führen lassen, will nicht meinen Namen zur Förderung eures Irrwahns hergeben. Zum Beginn des Tages bin ich von Gott geschaffen worden, das allein genügt mir. Warum beraubt ihr mich der Würde und Ehre des Amtes? Als etwas anderes hat mich Gott geschaffen, etwas anderes bin ich nach seinem Gebot, und ihr zerteilt mich nach eurer Laune, zerfleischt mich nach eurer leidenschaftlichen Willkür. Was ich bin, das lediglich zeige ich an mir und nichts anderes sollt ihr euch unter mir vorstellen, als was ihr an mir seht. Das ist Gott angenehm, das nimmt Gott gerne an, das führt die Menschen zum Weg des Heiles, wenn ihr die Irrtümer wegwerft und schlicht und gläubig Gottes Gnade schöpft.“ 4. Dies, allerheiligste Kaiser, in einer zur Darstellung der Sitten geeigneten Rede gesagt zu haben, möge meinerseits genügen. Doch ich will jetzt durch die Lehre der heiligen Lesungen unterrichtet die verlorenen Menschen mit einem religiösen Gespräch ermahnen. Wenn es Götter sind, die ihr verehrt, warum betrauert ihr sie dann? Warum beklagt ihr sie in jährlicher Trauer? Wenn sie der Tränen und der Trauer wert sind, warum überhäuft ihr sie mit göttlichen Ehrenbezeugungen? Tut also das eine von beiden: entweder betrauert sie nicht, wenn sie Götter sind, oder wenn ihr sie der Trauer und Tränen wert erachtet, dann nennt sie nicht Götter, damit nicht durch eure Trauer und eure Tränen die Majestät des göttlichen Namens entheiligt wird. 5. Doch weil der verdorbene Sinn, verstrickt in die Schlingen frevelhafter Leidenschaft, durch keinen Vernunftgrund wiederhergestellt werden kann, will ich das übrige behandeln, damit die Barmherzigkeit Gottes, wenn alles bekannt gemacht und aufgedeckt ist, was gottlose Schlechtigkeit, mit einer religiösen Weihe versehen, im Namen unseres Herrn Jesu Christi die Gefallenen aufrichte, die Flüchtigen zu sich zurückrufe, die Zweifelnden stärke, die Irrenden bessere und, was die Hauptsache ist, den Sterbenden Leben verleihe.

      9. Kult des Adonis in Verbindung mit Mars und Vulcanus

      1. In den meisten Städten des Orients - dieses Übel dürfte auch zu uns herübergekommen sein - wird Adonis als Gemahl der Venus beklagt und sein Mörder und die Wunde den Umstehenden gezeigt. Mars hatte nämlich Gestalt und Form eines Wildschweins angenommen, und um für sich die erste Stelle in der Liebe der Venus zu behaupten, tötete er den unvorsichtig gegen ihn anstürmenden Jüngling. Wenn Adonis ein Gott war, warum wußte er nichts von den Nachstellungen seines Nebenbuhlers? wenn ein Mensch, warum kämpfte er mit einem Höheren? 2. Doch ich höre auch von einem andern, der mit Venus eheliche Gemeinschaft gepflogen: Vulcan wird, wenn ich mich nicht täusche, von diesen Götterverehrern als Gatte der Venus angegeben. O lächerliche Einbildung törichter Menschen! Zwischen zwei Gatten wird ein Ehebrecher gestellt, er wird von dem einen überwältigt, den andern bewältigt er selbst. Aber sieh, welchen Leib sich der ehebrecherische Gott erwählt hat, um den Gatten zu überwältigen. Er zog es vor, ein Schwein zu sein, während er doch, wenn er Macht hatte, seinen Leib zu ändern, eher Gestalt und Form eines Löwen hätte annehmen sollen. Aber diejenigen, welche die Natur der Tiere kennen, behaupten, daß der Löwe trotz seines rohen wilden Sinns die Tugend der Keuschheit bewahre: mit Recht wird also die Löwengestalt von dem Ehebrecher verschmäht und die7 eines lüsternen Tieres gewählt. 3. Hier wollen wir nun geheimnisvolle Berichte des Evangeliums behandeln. Dem ausgetriebenen bösen Geist schenkt der Herr eine Schweineherde, nicht mit Unrecht, damit der unreine Geist mit den wollüstigen Tieren über schroffe Abgründe und Fluten sich stürze und durch die verschiedenen Todesarten der Schweine in verdientem Verderben hinweggerafft würde.

      10. Kult der kyprischen Aphrodite (Venus)

      1. Ich höre, daß Cinyras einen Tempel auf Cypern seiner Buhlerin geschenkt habe – sie hieß Venus –, der cyprischen Venus sehr viele geweiht habe und durch sinnlose Weihen8 hingegeben habe; auch habe er angeordnet, daß jeder, der in den ihm anvertrauten Geheimdienst der Venus eingeführt werden wolle, der Göttin ein Aß als Preis entrichte.

Скачать книгу