Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman. Friederike von Buchner
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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 44
»Naa, Toni, naa! Sie war net bei mir. Warum sagt sie so etwas?«
»Die Frage kann ich dir net beantworten, Max.«
Max trank wieder einen Schluck Bier und wischte sich den Bierschaum von der Oberlippe.
»Toni, ich war bis zum Vormittag auf dem Gestüt, zusammen mit Beate. Es ging alles gut. Es sind prächtige Fohlen. Dann fuhr ich mit Beate ins Dorf zurück. Zuerst waren wir in ihrer Praxis. Ich habe geduscht und mich frischgemacht. Dann bin ich bei Beate im Sessel etwas eingeschlafen, aber nur für ein halbe Stunde. Anschließend waren Beate und ich im Trachten- und Andenkenladen am Marktplatz einkaufen. Die Bollers haben zum Glück auch am Sonntag einige Stunden offen. Anschließend ist
Beate zum Huberbauern gefahren. Dort gab es Probleme. Beate fuhr vor. Ich habe noch weitere Medikamente aus der Praxis geholt. Nach der Nacht auf dem Gestüt waren unsere Arzttaschen ziemlich leer. Die brachte ich dann zum Huber Hof. Aber es ging alles gut. Ich trank bei der Beate in der Praxis noch einen Kaffee und machte mich danach sofort auf den Weg hierher. Ich habe Gaby nicht zu Gesicht bekommen. Das musst du mir glauben. Wo ist sie?«
»Abgereist! Sie bringt Peggy zu Wiebke. Gabys Freundin war heute Morgen hier. Ich verstehe net, warum sie die Hündin nicht gleich mitgenommen hat, wenn sie die Hündin zurückhaben will.«
»Oh, Wiebke war hier? Wie steht es mit ihr und Detlev? Weißt du etwas?«
»Sie heiraten!«
»Das freut mich. Ist Gaby schon lange fort? Hast du ihre Handynummer? Ich muss unbedingt mit ihr reden. Oder kannst du mir ihre Adresse geben? Dann fahre ich ihr nach. Wiesbaden ist nicht gerade um die Ecke, aber …« Max lächelte. »Wie sagen die Chinesen? ›Der Weg ist das Ziel‹. Ja, so ist es!«
Toni grinste.
»Scheinst an dem Madl interessiert zu sein, wie?«
»Mmm, des hast richtig erkannt! Also, willst mir nicht sagen, wie ich sie erreichen kann? Sie muss schon länger fort sein, denn auf dem Weg von der Oberländer Alm hier herauf ist sie mir nicht begegnet.«
Toni wich der Frage aus und stellte eine Gegenfrage.
»Denkst, sie ist auch an dir interessiert?«
Max strahlte Toni an.
»Das denke ich doch!«
»So, des denkst du. Bist du dir sicher?«
»Toni, tu net so unschuldig. Du weißt doch, wie des ist, wenn ein Madl dich verliebt anschaut. Des spürt ein Bursche im Herzen. Du hast den Zustand doch mit deiner Anna erlebt, oder? Mei, Toni, die Gaby, die ist es. Der Peggy sollte man noch einen Preis geben, eine Auszeichnung als Herzenszusammenführerin.«
Toni seufzte. Er warf dem alten Alois einen Blick zu. Dieser schüttelte den Kopf. Es war eher ein Bekunden darüber, dass sich Toni wieder einmal in etwas einmischte, was ihn nichts anging.
Toni rieb sich kurz das Ohrläppchen, ein Zeichen der Verlegenheit und dass er sich nicht ganz wohl fühlte.
»Also gut, sie hat sich versteckt. Sie ist noch hier oben. Sie wollte dich net sehen«, sagte Toni leise.
»Wo?«, brach es aus Max hervor.
Helles Hundebellen war zu hören.
»Ich denke mir, dass dein Bobby sie schon gefunden hat«, lachte Toni.
Max rannte hinaus und folgte dem Gebell, das ihn auf die Rückseite der Berghütte führte. Dort saß Gaby auf einem Holzklotz. Auf einem zweiten daneben thronte Peggy. Bobby raste wild bellend auf dem Holzplatz hinter der Berghütte hin und her und versuchte, Peggy zu locken. Er schleppte kleine Holzstücke herbei und legte sie vor ihr ab.
Max ging auf Gaby zu.
»Hallo, Gaby! Warum versteckst du dich hier?«
Sie grüßte ihn nicht.
»Ich verstecke mich nicht. Ist das vielleicht ein Versteck? Genauso gut könnte ich fragen, was du hier suchst? Willst vielleicht Holz hacken?«
»Ich suche dich! Ich habe nur dich gesucht. Du willst abreisen, sagte Toni?«
»Himmel, was mischt sich Toni da ein? Der hat wohl nicht genug zu tun, dass er noch Zeit hat, seine Nase in Angelegenheiten zu stecken, die ihn nichts angehen. Mit dem muss ich wohl mal ein ernstes Wort reden«, schimpfte Gaby lautstark.
»Du hast meine Frage nicht beantwortet, Gaby.«
»Ja, ich reise ab. Ich muss Peggy zu Wiebke bringen. Mit ihr und Detlev ist alles wieder in Ordnung. Sie heiraten. Peggy zieht mit ihnen in die Villa.«
»Das freut mich für Wiebke, für mich weniger.«
»Was hat das mit dir zu tun?«, sagte Gaby mit spitzem Unterton.
Max überhörte es.
»Nun, ich dachte, du bleibst eine Weile bei mir in Kirchwalden. Ich wollte Peggy ein bissel erziehen.«
»Das ist jetzt unnötig. Wiebke wird nicht mehr im Krankenhaus arbeiten und mehr Zeit für Peggy haben. Sie wird sicherlich mit ihr in eine Hundeschule gehen. Ich werde mit ihr reden.«
»Ja, tue das. Und was ist mit uns? Dass Wiebke Peggy zurücknimmt, hat nichts mit meiner Einladung an dich zu tun. Ich erhalte sie weiter aufrecht.«
»Es gibt keinen Grund mehr für eine Einladung«, sagte Gaby leise.
»So, meinst du? Ich dachte, dass es noch einen anderen Grund gibt und hoffte, nein, war fest davon überzeugt, dass das ganz klar ist.«
»Das war ein sehr komplizierter Satz! Wir sollten die Unterredung an dieser Stelle beenden. Ich muss auch fahren. Es ist noch eine weite Strecke bis Wiesbaden.«
»Du gehst mir aus dem Weg, Gaby. Warum weichst du mir aus?«
»So, denkst du?«
»Ja, das denke ich. Ich kann mir im Augenblick keinen richtigen Reim darauf machen. Du kannst mich doch jetzt nicht so im Regen stehen lassen, Gaby.«
»Es regnet nicht. Wir haben strahlendes Sommerwetter, und über dem Gipfel des ›Höllentors‹ steht auch keine Wolke. Also wird es auch kein Unwetter geben.«
»Du weißt, dass ich es nicht so gemeint habe. Das weißt du genau. Gaby, wir haben doch so einen wunderbaren Abend zusammen verbracht. Er kann dir nicht einerlei gewesen sein. Sonst wärst du nicht nach Waldkogel hinuntergefahren und hättest mich gesucht.
Das weiß ich von Toni. Schade, dass wir uns verfehlt haben.«
»Warum hat Toni nicht den Mund gehalten?«, stöhnte Gaby.
»Wo bist du gewesen? Vielleicht haben wir uns nur knapp verfehlt. Ich war auf dem Gestüt, bei Beate in der Praxis und dann noch später mit ihr auf dem Huber Hof, um nach der trächtigen Muttersau zu sehen. Wo hast du mich