Valentin. Regina Mars

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Valentin - Regina Mars Club der dichten Dichter

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       1. Das Übliche, bitte!

       2. Jayson Käsebier

       3. Das Schicksal des Hühnerdiebs

       4. Ein unernstes Problem

       5. Heimliche Heimkehr

       6. Privatsphäre

       7. Dilettantenkomödie

       8. Verstohlenes Erwachen

       9. Dialogstark

       10. Eine durch und durch gute Zeit

       11. Nächtlich

       12. Morgenüberraschung

       13. Trinkspiele

       14. Merlot

       15. Feinste Unterhaltung

       16. Tempel der Fitness

       17. Krankenpflege

       18. Geschickt

       Impressum

      Valentin: Club der Dichten Dichter 2

      Text Copyright © 2019 Regina Mars

      Alle Rechte am Werk liegen beim Autor.

      Regina Mars

      c/o

      Papyrus Autoren-Club,

      R.O.M. Logicware GmbH

      Pettenkoferstr. 16-18

      10247 Berlin

      [email protected]

      www.reginamars.de

      Alle Rechte vorbehalten

      Umschlaggestaltung: Regina Haselhorst

      Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig.

      1. Das Übliche, bitte!

      »Romantikluder!«

      »Reiseschlampe!«

      »Besser eine Reiseschlampe, als einer, der seit Jahren in derselben Stadt festhängt.« Zebulons Oberlippe kräuselte sich verächtlich. Sein glutenfreies IPA schwappte über, als er es auf die verkratzte Tischplatte knallte. »Wann hast du das letzte Mal irgendwas außer Berlin gesehen?«

      »Ich brauche nichts anderes.« Rob lächelte provozierend. »Hier gibt’s Cafés, in denen ich schreiben kann, gutes Bier und heiße Männer. Außerdem bin ich nicht innerlich so hohl, dass ich ständig vor mir selbst ans andere Ende der Welt flüchten muss.«

      »Im Kopf bist du hohl«, knurrte Zebulon und kippte den Rest seines Biers in drei Schlucken hinunter. Schaum blieb in seinem Bart hängen. Den hatte er sich während einer dreiwöchigen Aggressionstherapie auf Tuvalu stehen lassen. Die dunkelblonden Haare hingen strähnig auf die Schultern seines verknitterten Leinenhemdes.

      Robs Hemd war nicht verknittert, sondern gebügelt und so geschnitten, dass es jeden einzelnen Muskel betonte. Außerdem hatte er es nicht für nötig gehalten, die obersten Knöpfe zu schließen.

      »Wie läufst du überhaupt rum, du Verkäufer billiger Mädchenträume?« Zebulon schnaubte. Schaumflöckchen wirbelten durch die Luft. »Du siehst aus wie ein drittklassiger Vorstadtcasanova.«

      »Du siehst aus wie ein Jutesack.« Rob grinste.

      Valentin war sicher, dass zumindest Rob diesen Streit nicht ernst nahm. Trotzdem rutschte er vorsichtig zurück, um nicht in die Schusslinie zu geraten. Seine Lehne stieß gegen den Stuhl hinter ihm und er entschuldigte sich hektisch bei der älteren Dame, die dort saß.

      Das Hemingways war voll. Sie hatten kaum ihren üblichen Stammtisch ergattern können. Überall standen Menschen mit Bieren in der Hand und lärmten gegen die Gitarrenriffs aus der Anlage an. Hinter der Theke rasten Meghan und ihr Freund hektisch hin und her. Biere wurden gezapft, Whiskys eingeschenkt und Cocktails gemischt. Vor allem wurden Biere gezapft. Valentin blickte in sein halb leeres Glas und nahm den herben Geruch des Guinness auf. Er musste sich mäßigen. Höchstens drei Bier. Mehr vertrugen weder sein Magen noch sein Geldbeutel. Blieb also noch eins am heutigen Abend.

      Er trank meistens Guinness, weil es ihn an Irland erinnerte. Beziehungsweise an seinen Traum, Irland irgendwann zu bereisen. Über seinem Bett hing ein gigantisches altes Reiseplakat, das die Vorzüge der Grünen Insel anpries. Jeden Abend schaute er darauf und freute sich auf den Tag, an dem er endlich auf einem der sich windenden Pfade wandern würde. Aber das musste warten. Er hatte weder das Geld noch den richtigen Reisepartner. Ob Professor Südberg schon mal in Irland gewesen war? Bestimmt. Professor Südberg war garantiert überall gewesen. Der könnte Valentin die schönsten Ecken der Insel zeigen, wenn … Wenn er ihn je bemerken würde.

      Valentin versuchte, nicht an seine mangelnde Bemerkenswertheit zu denken. Er war klein und schmal und zu allem Übel noch bebrillt. Die graue Strickjacke und die karierte Hose hingen so schräg an seinem Leib, als würden sie sich schämen, zu ihm zu gehören. Seine braunen Locken schienen ebenfalls flüchten zu wollen, wie er nach einem Blick in den Spiegel bemerkte, der gegenüber an der Wand hing. Valentin sah aus, als trüge er ein Vogelnest auf dem Kopf. Aber auch für einen Frisör hatte er kein Geld.

      Verstohlen blickte er in die Runde. Heute war nur der harte Kern da: Rob, Zebulon, Milan und er selbst. Milan saß auf seinem Stuhl wie ein gelangweiltes Felsmassiv in einer Lederjacke. Als er Valentins Blick bemerkte, deutete er auf die beiden Streithähne und rollte mit den Augen.

      »Nette Beleidigung, du Jutesack«, sagte Rob gerade. »Hast du das in deinem Schrei-Kurs

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