Die besten Ideen für mehr Humor. Группа авторов
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Past President der German Speakers Association (GSA), Certified Speaking Professional (CSP) und Mitglied der German Speakers Hall of Fame (GSA HoF), Asgodom Live, München
Ein Professor stand vor seinen Studenten und hatte einige Gegenstände vor sich. Als sein Seminar begann, nahm er wortlos einen sehr großen Blumentopf und begann, diesen mit Golfbällen zu füllen. Er fragte die Studenten, ob der Topf nun voll sei. Sie bejahten es.
Dann nahm der Professor ein Behältnis mit Kieselsteinen und schüttete diese in den Topf. Er bewegte den Topf sachte, und die Kieselsteine rollten in die Leerräume zwischen den Golfbällen. Dann fragte er die Studenten wiederum, ob der Topf nun voll sei. Sie stimmten zu.
Der Professor nahm als Nächstes eine Dose mit Sand und schüttete diesen in den Topf. Natürlich füllte der Sand den kleinsten verbliebenen Freiraum. Er fragte wiederum, ob der Topf nun voll sei. Die Studenten antworteten einstimmig »Ja«.
Der Professor holte zwei Dosen Bier unter dem Tisch hervor und schüttete den ganzen Inhalt in den Topf und füllte somit den letzten Raum zwischen den Sandkörnern aus. Die Studenten lachten.
»Nun«, sagte der Professor, als das Lachen langsam nachließ, »möchte ich, dass Sie diesen Topf als die Repräsentation Ihres Lebens ansehen. Die Golfbälle sind die wichtigen Dinge in Ihrem Leben: Ihre Familie, Ihre Kinder, Ihre Gesundheit, Ihre Freunde, die bevorzugten, ja leidenschaftlichen Aspekte Ihres Lebens, welche – falls Ihnen alles verloren ginge und nur noch diese verbleiben würden – Ihr Leben trotzdem noch erfüllen würden.«
»Die Kieselsteine symbolisieren die anderen Dinge im Leben wie Ihre Arbeit, Ihr Haus, Ihr Auto. Der Sand ist alles andere, die Kleinigkeiten. Falls Sie den Sand zuerst in den Topf geben«, fuhr der Professor fort, »hat er weder Platz für die Kieselsteine noch für die Golfbälle. Dasselbe gilt für Ihr Leben. Wenn Sie all Ihre Zeit und Energie in Kleinigkeiten investieren, werden Sie nie Platz haben für die wichtigen Dinge. Achten Sie auf die Dinge, die Ihr Glück gefährden. Spielen Sie mit den Kindern. Nehmen Sie sich Zeit für eine medizinische Untersuchung. Führen Sie Ihren Partner zum Essen aus. Es wird immer noch Zeit bleiben, um das Haus zu reinigen oder Pflichten zu erledigen. Achten Sie zuerst auf die Golfbälle, die Dinge, die wirklich wichtig sind. Setzen Sie Ihre Prioritäten. Der Rest ist nur Sand.«
Einer der Studenten erhob die Hand und wollte wissen, was denn das Bier repräsentieren solle. Der Professor schmunzelte: »Ich bin froh, dass Sie das fragen. Es ist dafür da, Ihnen zu zeigen, dass, egal, wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es immer noch Platz gibt für ein oder zwei Bierchen.«
LAURA BAXTER
Vom toten Kanarienvogel bis zum schwangeren Prinzen
Oder: Die fünf Kernelemente des Humors für Top-Speaker
Klassische Musik soll eigentlich gar nicht lustig sein. Schwarz gekleidete Musiker, die an Pinguine erinnern, spielen Musik, die von längst verstorbenen Komponisten mit Seidenkniestrümpfen und gepuderten Perücken geschrieben wurde. Nur den wirklich Hochgebildeten erschließen sich die Struktur und die Tiefe der vielen Genres klassischer Musik. Also, weshalb bat man mich, einen Artikel über klassische Musik für ein Buch über den Humor zu schreiben? Allein der Gedanke ist paradox und an sich schon amüsant.
Wie alles begann
Während der Vorbereitungen für ein Konzert, das sich mit dem Thema Humor in der Musik des 18. Jahrhunderts beschäftigte (Aficionados – Verzeihung, es heißt natürlich Aficionadi – der klassischen Musik werden jetzt schmunzeln: »Ja, ja, die Abschiedssinfonie von Haydn, und natürlich seine Sinfonie mit Paukenschlag!«), erkannte ich, dass es vielleicht einige Dinge gibt, die wir als Redner im Hinblick auf den Humor von der Musik lernen können. Ich bemerkte außerdem, dass es einige universelle Kernelemente des Humors gibt, die weder von der Zeit noch von den gegebenen Umständen oder der Kultur abhängen.
Anhand von fünf Beispielen aus der Musik – sowohl Opernrollen als auch humorvolle konzertante Werke –, die ich selbst bereits zur Aufführung gebracht habe, betrachten wir nun die Grundlagen des Humors. Fünf Aspekte stellen für mich dabei die »Kernelemente« dar, die notwendig sind, um Sprache erfolgreich und humorvoll einzusetzen.
Vom toten Kanarienvogel
Stellen Sie sich Folgendes vor:
Sie genießen gerade einen ruhigen Nachmittag in Ihrem Garten. Aber plötzlich – nein, nicht doch! – ist er schon wieder da! Ihr »wundervoller« Nachbar, der Sie ständig in endlose Gespräche über seinen albernen Kanarienvogel verwickeln will! »Warum ausgerechnet heute?«, fragen Sie sich. In diesem Moment erkennen Sie, dass Ihr Nachbar sehr aufgeregt ist. Er weint. Was ist nur passiert?
Als er näherkommt, sehen Sie, dass er etwas in den Händen hält. Etwas, das aussieht wie Vogelfedern. Kann das wirklich sein? Kleine gelbe Vogelfedern?
Vorsichtig fragen Sie nach, was passiert ist. Weshalb er so außer sich ist? Er beginnt zu erzählen …
Er erzählt Ihnen, sein geliebter Kanarienvogel sei gestorben. Der Teufel selbst (die Katze der Nachbarin – Gott sei Dank nicht Ihre eigene Katze!) kam und riss den kleinen Vogel aus dem Leben. Sie schluckte ihn in einem Stück hinunter. Nun bleibt Ihrem Nachbarn nur noch die Hoffnung, dass der kleine Vogel im Magen des Teufels pickt und hackt, bis der Bauch des Teufels anschwillt und platzt. »Bis er platzt?«, fragen Sie. »Bis er platzt!« Oje, denken Sie, ich bin wirklich froh, dass ich nicht diese Katze bin …
Eine ähnliche Szene inspirierte Georg Philipp Telemann (1681 – 1767), seine Kanarienvogel-Kantate zu komponieren, eine Kantate für eine Singstimme und ein Kammerorchester, die Telemann selbst als »Tragikomödie« bezeichnete. Der Originaltitel des Stücks lautet Trauer-Music eines kunsterfahrenen Canarienvogels, als derselbe zum größten Leidwesen seines Herrn Possessoris verstorben. Telemann gab die Anweisung, das Stück sei auf sehr ernsthafte Weise vorzutragen. Dies wird insbesondere an der Stelle zur Herausforderung, an der sich der Sänger in der Rolle des Nachbarn wünscht, der Magen des »Teufels« möge anschwellen und platzen. Die Melodie zu den Worten »anschwellen« und »platzen« ist so aufwendig ausgeschmückt, dass das Publikum direkt spürt, wie besessen der Nachbar davon ist, sich an dem Übeltäter zu rächen!
Kernelement 1
Humor ist eine ernste Angelegenheit! Stellen Sie sicher, dass Sie ihn immer ernsthaft vortragen – entweder mit sehr sachlichem oder todernstem Tonfall.
Ausschnitte vom Telemanns Kanarienvogel-Kantate: http://www.youtube.com/watch?v=oHpFvvP6Q60
Entscheidend für den Erfolg dieses Stücks ist die Darbietung. Wird es unsachgemäß vorgetragen, wirkt es einfach nur wie ein sehr seltsames Requiem für einen komischen Vogel. Der Sänger muss zu jedem Zeitpunkt absolut ernst bleiben. Nur dann empfindet der Zuschauer diese makabre Situation als lustig.
In seinem Artikel The Art of Using Humor in Public Speaking (© 1998 Champaign, IL) definiert Anthony L. Audrieth Humor als »die geistige Fähigkeit, aberwitzige oder auf absurde Weise nicht zueinander passende Dinge