Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten. Alfred Bekker

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Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten - Alfred Bekker

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      Es war ein lausig kalter Tag, und man hatte das Gefühl, dass einem die Ohren abfroren, sobald man sich im Freien aufhielt.

      Aber ich hatte es längst aufgegeben, über das New Yorker Wetter zu schimpfen. Über die Hitze im Sommer und die Kälte im Winter.

      Es gab Schlimmeres.

      "Düstere Aussichten", meinte Milo, während wir am Central Park West entlangschlenderten, bis wir meinen Sportwagen erreicht hatten und einstiegen.

      "Irgend jemand versucht da ganz gewaltig aufzuräumen", sprach Milo weiter. "Ein Bandenkrieg ist so gut wie unausweichlich..."

      "Ich fürchte, da hast du recht."

      Milo fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Sein Blick wirkte nachdenklich. "Dies ist der dritte Tote in dieser Serie..."

      "Vorsicht!", erwiderte ich. "Wir wissen noch nicht, ob es wirklich derselbe Täter ist", gab ich zu bedenken.

      Milo zuckte die Achseln.

      "Nach den ballistischen Untersuchungen werden wir es wissen. Ich wette mit dir, dass in allen drei Fällen die Kugeln aus denselben Waffen stammen. Und wenn du die Vorgehensweise bedenkst..."

      Ich sah meinen Kollegen fragend an. "Drei Morde", murmelte ich. "Und die Opfer waren jeweils Leute, die in der Unterwelt eine Rolle spielten. Brazzos, der Waffenhändler. Dominguez, der Kokain-König. Und jetzt..."

      "Shokolev!", vollendete Milo. "Außer der Tatsache, dass alle wahrscheinlich Verbrecher waren, haben sie aber nichts gemeinsam. Nicht einmal die Branche..."

      "Aber offensichtlich haben sie einen gemeinsamen Feind!"

      Milo nickte.

      "Fragt sich nur, wer das ist."

      Ich lachte heiser.

      "Und New York war gerade dabei, den Ruf zu erringen, einer der sichersten Städte der USA zu sein."

      Milo verstand, was ich meinte.

      Wenn irgendein bislang unbekanntes Syndikat seine Klauen nach New York ausstreckte und es zum Gangsterkrieg kam, dann konnte es mit der relativen Ruhe schnell vorbei sein.

      Und dann hatte die ganze Stadt darunter zu leiden.

      5

      Es herrschte dichter Verkehr, und daher waren die gut 50 Kilometer zwischen Midtown Manhattan und dem auf der anderen Seite des Hudson in New Jersey gelegenen Paterson eine wahre Quälerei.

      Shokolevs Sandstein-Villa war groß und protzig und hatte vermutlich das Doppelte von dem gekostet, was zwei Special Agents des FBI in ihrem ganzen Leben verdienten.

      Als ich den Sportwagen am Straßenrand parkte und ich Milos Blick sah mit dem er das Anwesen bedachte, wusste ich, was in ihm vorging.

      Er dachte genau dasselbe wie ich.

      "Vom finanziellen Standpunkt aus betrachtet, haben wir wohl die falsche Seite gewählt, was?"

      Ich hob die Augenbrauen.

      "Findest du wirklich?"

      "Nun..."

      "Shokolev hat jetzt nicht mehr viel von all seinem Reichtum. Im Leichenschauhaus sind alle gleich."

      "Das ist allerdings wahr."

      Wir stiegen aus.

      Die Villa war von einem schmiedeeisernen Zaun umgeben. Wir traten ans Tor, und uns traf ein unangenehm kalter Wind, der durch die großzügig angelegte Allee fegte, die auf Shokolevs Villa zuführte. Eine gute Adresse, eine feine Gegend...

      Irgendwo verschluckte der Wind das Knurren eines Hundes.

      Ein Mann wie Sholkolev musste sein Haus natürlich vor ungebetenen Gästen schützen.

      Das Tor war gusseisern und so massiv, dass man einen Panzer bräuchte, um durchzukommen. Ein Blick zwischen den Gitterstäben hindurch zeigte ein paar nervös wirkende Männer in dunklen Anzügen. Walky Talkys verbeulten die Jackettaußentaschen und hier und da sah ich offen getragene Maschinenpistolen vom Typ Uzi. Es war kein Wunder, dass man nicht versucht hatte, Shokolev hier, in dieser Privatfestung umzubringen.

      Ich drückte auf den Knopf neben der Gegensprechanlage.

      Eine Männerstimme knurrte ein launiges: "Sie wünschen?"

      "FBI."

      "Mr. Shokolev ist nicht zu Hause."

      "Wir hätten gerne Mrs. Shokolev gesprochen."

      Milo und mir war bekannt, dass er mit einer beinahe dreißig Jahre jüngeren Frau verheiratet war.

      Am anderen Ende der Gegensprechanlage herrschte einige Augenblicke lang Schweigen.

      Dann bekamen wir eine Antwort.

      "Einen Moment!"

      Es war eine metallisch klingende Männerstimme.

      Erstmal geschah gar nichts. Dann registrierte ich, wie einer der Wächter in den gut sitzenden Beerdigungsanzügen zu seinem Funkgerät griff. Kurz darauf kam er in Begleitung eines bulligen Kerls am Tor an. Dieser hielt einen Rottweiler ziemlich kurz an der Leine. Das Tier fletschte die Zähne und wollte nach uns schnappen. Ein mannscharfes Biest, das speziell auf Menschen abgerichtet war.

      Der bullige Hundeführer grinste schief und tätschelte dem Tier am Hals herum. "Er tut nichts. Er mag nur keine FBI-Leute", knurrte er dabei.

      "Was Sie nicht sagen", erwiderte ich kühl.

      Wir zeigten den Wächtern unsere Ausweise. Sie wurden eingehend geprüft und mit einem dumpfen Knurren zurückgegeben.

      "Folgen Sie uns!", kam es dann kleinlaut zwischen den dünnen Lippen des Hundeführers hindurch, während der andere Wächter den kurzen Lauf seiner zierlichen Uzi in unsere Richtung zeigen ließ.

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