Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten am Niederrhein. Thomas Kliem

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Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten am Niederrhein - Thomas Kliem

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N 51°51‘45‘‘, E 6°11‘14‘‘

      Der gepflegte und familiäre Campingplatz Brahmberg hat eine gute Lage, um Hochelten einen Besuch abzustatten oder eine Radtour zum Beispiel in die Niederlande oder nach Emmerich zu unternehmen. Für Reisemobilisten steht eine ebene Wiese mit acht Stellplätzen zur Verfügung. Von der Wiese blickt man auf die kleine Pferdekoppel. Gleich nebenan befindet sich das Sanitärgebäude u.a. mit Waschmaschinen. An dem Campingplatz erstreckt sich die Wild, ein uriges Gewässer, um das sich die Wohnwagen der Dauercamper reihen.

       KLEVE

      Schwanenstadt mit vielen Besonderheiten

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      Blick auf die Schwanenburg

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       Wenn man die Einkaufsstraße in Kleve hinaufgeht oder auf den umliegenden Hügeln spaziert, könnte man glatt vergessen, dass man am flachen Niederrhein ist. Das Angebot an Stellplätzen ist hier ebenso groß wie die Besonderheiten, zu denen auch eine Fahrt mit der Draisine bis in die Niederlande gehört.

      Die Stadt Kleve (früher Cleve) am linken Niederrhein, in der Nähe der deutsch-niederländischen Grenze, beheimatet rund 50 000 Einwohner. Sie ist wie kaum eine andere Stadt am Niederrhein im Wandel, was u.a. an der Ansiedlung der Fachhochschule im Jahr 2009 liegt. Große Industriekomplexe von Rama (Union Deutsche Lebensmittelwerke) mussten Neubaugebieten weichen. So hat sich das Bild und das Leben in der einstigen Herzog- und Kurstadt insbesondere in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Stellplätze in und um Kleve sind die idealen Basislager für eine Entdeckungstour. Wer sich der Stadt mit dem Reisemobil nähert, wird neugierig, denn die Stadtsilhouette mit der hoch aufragenden Schwanenburg, die auf einer Anhöhe steht, weckt auf Anhieb das Interesse. Vor dem prächtigen Bauwerk liegt ein Steilhang, der für die Namensgebung (Kliff – Kleve) verantwortlich ist. Das Herz der Stadt schlägt im Zentrum rund um die Schwanenburg und in der lebendigen Innenstadt, in der auch die Niederländer gerne einkaufen.

       WAHRZEICHEN VON KLEVE – DIE SCHWANENBURG

      Durch eine moderne Fußgängerzone, gebildet aus Kavarinerstraße, Herzogstraße und Große Straße, geht es vorbei an bunten Läden und Straßencafés allmählich bergauf zu dem Klever Wahrzeichen, der Schwanenburg, die 1020 erstmalig urkundlich erwähnt wurde. Im Schwanenturm, von dem man einen herrlichen Rundblick hat, lockt ein Geologisches Museum. Nicht nur die imposante Burg ist ein Teil der Klever Geschichte, sondern auch Anna von Cleve. Kein Geringerer als der englische König Heinrich VIII. sah auf einem Gemälde von Hans Holbein die junge Anna von Cleve und wünschte die Heirat, welche formell im September 1539 geschlossen wurde. Nach dem ersten persönlichen Treffen im Januar 1540 war die Enttäuschung seitens des Königs jedoch so groß, dass die Ehe annulliert wurde. Zur rund 1000-jährigen Geschichte der Burg gehört auch, dass sie im 18. Jahrhundert nach Einsturz und Abriss ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt. Im Inneren des stattlichen Mauerwerks ist neben dem geologischen Museum auch das Amts- und Landgericht untergebracht.

       KUNST IN KLEVE

      Vor der Burg befindet sich ein weißes historisches Bauwerk, der Marstall. In dem Bauwerk von 1467 wurden einige hundert Pferde untergebracht. Vor dem Marstall erhebt sich das imposante Denkmal des Großen Kurfürsten, das Friedrich Wilhelm (1640 – 1688) zeigt. Geht man von diesem Reiterstandbild die Straße hinab in die Fußgängerzone, so erreicht man den kunstvoll gestalteten und im Volksmund Elsabrunnen genannten Brunnen (offiziell Lohengrinbrunnen). Zu den Figuren in dem Wasserbecken gesellen sich an heißen Sommertagen auch gerne Kinder dazu. Die Gäste der umliegenden Straßencafés freut es! Ansonsten wird in Kleve die Kunst großgeschrieben und so gibt es im B.C. Koekkoek-Haus u.a. die Werke des Niederländers Barend Cornelis Koekkoek (1803 – 1862) zu bewundern. Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart zeigt das Museum Kurhaus. Zu sehen sind auch Werke von Joseph Beuys und von Govert Flinck, einem Schüler Rembrandts. Das Kurhaus gehörte zu den schönsten Bauwerken der Stadt, als »Bad Cleve« noch ein Kurort war. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde eine Heilquelle entdeckt, die Kleve zu einem angesagten Kurbad machte.

       HERRLICHE PARKANLAGEN

      Vor dem Kurhaus spaziert man durch die barocken Gartenanlagen des Forstgartens, einem europäischen Gartendenkmal. 1782 wurde der Park als »Neue Plantage« nach den Plänen des Kammerpräsidenten Julius Ernst von Buggenhagen und Bauinspektors Franke angelegt. Ein Rundgang gehört zum Pflichtprogramm beim Besuch in Kleve. Der Forstgarten besteht zu großen Teilen aus rund 150 verschiedenen fremdländischen Pflanzen und so spaziert man u.a. an fast 40 Meter hohen Riesenlebensbäumen aus Nordamerika, Götterbäumen aus China, Mammutbäumen aus Kalifornien oder Sicheltannen aus Japan vorbei. In der Weihnachtszeit lohnt sich ebenfalls ein Besuch des Forstgartens, um dem reizvollen Weihnachtsmarkt beizuwohnen. Geht man über die Straße, so gelangt man in eine weitere schöne Parkanlage. Direkt neben dem Kurhaus betritt man die Anlage mit dem Amphitheater am Springenberg – ein schöner Bereich mit Terrassen, Teichen und Kunstwerken. Geht man hinauf, erreicht man zunächst den kleinen runden Tempel und später den Aussichtspunkt »Kupferner Knopf«, der einen herrlichen Ausblick über den Barockgarten ermöglicht. Ins Auge fällt auch die Statue »Der neue Eiserne Mann«, die auf einer Säule steht und vom Künstler Stephan Balkenhol geschaffen wurde. Über viele Wanderwege kann man nun durch einen großen Laubwald spazieren und gelangt zum 86 Meter hohen Sternberg. Das Landschaftsbild hat nichts gemein mit den flachen umgebenden Niederungen. Diese wellige Anhöhe des sogenannten Tiergartenwaldes ist eine Stauchendmoräne, die in der Eiszeit vor rund 200 000 Jahren aufgeschoben wurde. Heute kann man im Schatten der hohen Bäume in aller Ruhe wandern.

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      Stattliche Schwanenburg

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      Ausblick über den Barockgarten

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      Fütterung im Tiergarten

      Tipp

      Wer mit Kindern unterwegs ist, wird sicherlich am Rande des Forstgartens den netten Tiergarten besuchen. In den Gehegen leben rund 350 Tiere 50 verschiedener Arten. Das Seehundbecken zieht zu den Fütterungszeiten die Besucher besonders an und ebenfalls beliebt sind die Streichelgehege. Tiergartenstr. 74, 47533 Kleve, tiergarten-kleve.de

       GESCHICHTSTRÄCHTIGE TOUR

      Nicht nur der Tiergartenwald lädt zu Wanderungen ein, sondern auch der schöne Prinz-Moritz-Weg und Voltaire-Weg, der Kleve mit dem Wasserschloss Moyland verbindet. Dieser rund zehn Kilometer lange Wanderweg beginnt in Kleve an der Schwanenburg und führt als ausgeschilderter Prinz-Moritz-Weg zum Grabmal des Fürsten Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604 – 1679) am Papenberg (rund 3,5 Kilometer), von dem man einen herrlichen Blick auf Kleve hat. Hier beginnt nun der etwa 6,5 Kilometer lange Voltaire-Weg, der

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