Sechs Romane Die Raumflotte von Axarabor - Der unendliche Ozean. W. A. Hary

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Sechs Romane Die Raumflotte von Axarabor - Der unendliche Ozean - W. A. Hary

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Gleichgewicht zu wahren. Die Anzahl der Inseln und Anzahl der Bewohner muss in jedem der drei Königreiche genau gleich bleiben.«

       »Wieso? Ist dir das nicht auf Dauer zu langweilig? Du könntest leicht ein wenig Leben hinein bringen, indem du einfach mal was änderst. Zum Beispiel, indem du uns alle drei zusammen bringst? Na? Vielleicht machen die drei Königreiche dann Krieg, weil sie sich um uns streiten?«

       Er lachte gehässig.

       »Dies würde ich niemals tun!«

       »Und wieso nicht? Wenn du hier alles erschaffen hast, kannst du ja jeden Gefallenen wiederbeleben und erneut kämpfen lassen. Die ewigen Spiele, Mann gegen Mann, und du als der große Spieler. Das wäre wie Computerspielen, nur mit realen Personen. Obwohl ganz so real sind die ja nicht, wie ich sehe. Nur Figuren, die du steuerst, wie Avatare in einem Spiel eben. Und wenn schon ein Spiel, muss es dann wirklich dermaßen langweilig sein?«

       »Sergeant Proll? Ich beginne zu begreifen, wieso du dich so nennst. Obwohl ich vorher noch nicht einmal für möglich gehalten hätte, dass so etwas wie du überhaupt existieren könnte. Da hat mein Unterbewusstsein wahrlich ganze Arbeit geleistet.«

       »Ach, du glaubst tatsächlich, auch mich erschaffen zu haben? Und auch Posh und Per-nat? Wie kann es sein, dass ein so mächtiger Typ wie du nicht nur sterbenslangweilig ist, sondern auch noch hochgradig bescheuert? Wie ich schon immer sagte: Gebe keinem Bekloppten auch nur ein Zipfelchen von Macht, denn es kann dein Letztes gewesen sein. Oder so ähnlich. Jedenfalls, ich werde jetzt dieses Boot besteigen und mich auf die Suche nach meinen Kumpels machen.«

       »Du auch?«

       »Was heißt ich auch? Sind die anderen denn schon unterwegs?«

       »Nur einer: Per-nat. Aber er rudert in die falsche Richtung. Nicht hierher und auch nicht zu Posh, sondern hinaus ins offene Meer.«

       »Dann sage es ihm und nicht mir, Blödmann!«, schimpfte Sergeant Proll.

       »Du bleibst hier, wo du hin gehörst!«, befahl Ad-Aberitsch streng.

       »Und wie kommst du darauf, dass ich hierher gehöre?«

       »Weil ich extra für dich diese Insel erschaffen habe.«

       »Dann kannst du sie auch gleich wieder verschwinden lassen. Ich brauche sie nämlich nicht mehr länger!«

       Sprachs und stieg an Bord des Bootes.

       Und dann verschwand die Insel tatsächlich. Anscheinend hatte Ad-Aberitsch jetzt genug von alledem und wollte damit ein Exempel statuieren, um zu beweisen, wozu er fähig war, wenn man ihm dermaßen den nötigen Respekt versagte.

       Die sechs Menschen schrien entsetzt, als der Boden versank und das Wasser ihnen die Beine empor stieg.

       Sergeant Proll war schon im Boot.

       Er blickte kurz umher. Dann hatte er beschlossen, dass dieses Boot genügend Platz bot für alle. Außerdem brauchte er nicht selber zu rudern, wenn er die sechs mit an Bord nahm.

       Er reichte ihnen beide Hände, die sie dankbar ergriffen, um sich an Bord ziehen zu lassen.

       Als letzter kam König Hundeaugen-Hans an die Reihe, der bereits Zeter und Mordio schrie und gar nicht auf die Idee kam, sein Absaufen durch Schwimmversuche zu verhindern.

       Prustend lag er dann am Boden des Bootes, während seine Vertrauten sich bereits in die Riemen legten.

       Sergeant Proll gab ihnen die Richtung an. Es war ihm egal, ob sie richtig war oder nicht. Er würde es schon noch rechtzeitig merken, wenn die Inseln ein Ende und der unendliche Ozean seinen Anfang nahmen. Dann konnte er immer noch eine neue Richtung einschlagen.

       Obwohl: Wenn er jetzt einfach diese Leute danach fragte, wie er zum Nachbarkönigreich gelangen konnte?

       Er gratulierte sich zu dieser, wie er fand, absolut genialen Idee und tat es.

       Tatsächlich, die Richtung, in die sie ruderten, musste geändert werden.

      17

       »Ich sehe ein, ihr seid mir gründlich misslungen. Alle drei! Es ist mir unmöglich, euer rechtmäßiger Herr zu sein, obwohl ich der Herr aller Dinge bin«, seufzte Ad-Aberitsch.

       »Außer eben dieser drei Dinge: Per-Nat, Sergeant Proll und mir, Posh!«, betonte der Insektenmensch, während er mit gleitenden Schritten auf seinen vier Schwimmfüßen das Boot mit den sechs Menschen umrundete, die jedem seiner Bewegungen aufmerksam mit den Augen folgten.

       »Genau. Also könnte ich jetzt meine misslungene Erschaffung nur dadurch korrigieren, indem ich sie auslösche.«

       »Aha? Und was soll ich jetzt davon halten? Ist es etwa eine Drohung, um doch noch meine Unterwerfung zu erreichen? Vielleicht würde es ja noch andere Methoden geben? Wie wäre es mit Folterung?

       Wobei ich dich nicht wieder auf dumme Gedanken bringen will. Ich meine ja nur. So gehen die Menschen normalerweise vor, wenn sie sich nicht durchsetzen können, eben mit Gewalt.

       Unsereinem sind solche Dinge fremd. Es gab frühere Zeiten, da fanden Kriege statt zwischen einzelnen Völkern auf meiner Heimatwelt. Solches haben wir längst schon überwunden. Jedes Volk hat seinen eigenen Bereich. So kommt keines dem anderen ins Gehege, wie man so schön sagt.

       Überhaupt bestimmt nur die jeweilige Königin. Sie ist ja aller Mutter, bis eine neue Königin herangereift ist und bereit wird zur Besamung.«

       »Wieso glaubst du, dass mich das interessiert?«

       »Du nimmst doch sowieso an, dass meine Erinnerung künstlich ist, also eigentlich von dir selber erschaffen wurde. Dann interessierst du dich nicht für deine eigenen Ideen?«

       »Aber was bezweckst du damit? Willst du nur verhindern, dass ich dich auslösche, genauso wie deine beiden Freunde, die mir ehrlich gesagt gewaltig gegen den Strich gehen.«

       »Das ist so ihre Natur, anderen gegen den Strich zu gehen. Keiner von uns dreien ist fähig, in einer normalen Gesellschaft zu existieren, weil wir uns nicht unterordnen können, noch nicht einmal anpassen.

       Sieh dir Sergeant Proll an. Kannst du dir vorstellen, dass so ein Typ irgendwo einer geregelten Arbeit nachgeht?

       Oder Per-nat, der Raumbär. Es stinkt ihm gewaltig, dass Raumbären in einer Gesellschaft, die von Menschen geprägt wird, praktisch keine Chance bekommen. Das macht ihn von Haus aus aufmüpfig. Es erfüllt ihn mit Bitterkeit und Zorn.

       Er hasst jegliche Obrigkeit. Gibst du ihm einen Befehl, kannst du davon ausgehen, dass er das genaue Gegenteil macht.

       Oder sieh mich an. Ich bin der einzige Posh auf dem gleichnamigen Planeten gewesen, der das alles einfach nicht mehr länger mitmachen wollte, das mit der perfekten Gesellschaft. Mir kann die Königin gestohlen bleiben. Ich brauche sie nicht. Und wenn sie mich nicht braucht: Umso besser! Dann auf und davon, nicht wahr?«

       »Ich verstehe nicht, was das jetzt alles soll. Worauf willst du hinaus,

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