Hütten-Geheimtipps Bayerische Hausberge. Wilfried Bahnmüller

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Hütten-Geheimtipps Bayerische Hausberge - Wilfried Bahnmüller

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Unschlagbar ist jedoch die bequeme Liege, die man mitten auf der Plattform installiert hat. Es ist definitiv schwierig, sich vom Zauber dieses Panoramas loszureißen, aber irgendwann knurrt vielleicht doch der Magen, und wir wandern die wenigen Meter hinüber zur urigen Tuftlalm. Dort gibt es zum Glück etwas zu essen und zu trinken, und auch die schöne Aussicht kann man weiterhin genießen. Sehr fein ist übrigens der Almkäse, der hier heroben produziert wird und den wir uns für zu Hause mitnehmen können.

      Abstieg durch den Wald Für den Abstieg wählen wir den längeren Weg entlang des Kerlesbachs; dieser ist etwas weniger steil und schont unsere Knie. Dafür gehen wir wieder Richtung Plattform und folgen dort einfach dem Wiesenweg weiter in östlicher Richtung. Bald kommen wir in den lichten Wald und genießen immer noch die schönen Ausblicke. Dann biegt unser Wanderweg (mit Nr. 693 markiert) steil nach rechts ab und verliert rascher an Höhe. Er führt unterhalb einiger Felsen entlang, dann wird der Wald dichter. Der wunderbare Baumbestand mit altem Bergahorn und Buchen ist faszinierend, vor allem, weil man sich gut vorstellen kann, dass es die Bäume in dieser unwirtlichen Gegend nicht leicht haben. Wir passieren eine kleine Schuttreiße; vom Kärlesbach, der uns begleiten sollte, ist allerdings kaum etwas zu sehen. Wir wandern nun fast bis in die Nähe von Ehrwald, dann mündet unser Abstiegsweg in den Panoramaweg.

      Gemütlich nach Lermoos Jetzt können wir unseren weiteren Rückweg nicht mehr verfehlen: Wir folgen rechts stets dem Panoramaweg Nr. 1. Wo der Wald sich lichtet, queren wir den Kerlesbach. Der Weg macht nun seinem Namen alle Ehre – immer wieder führt er ohne großen Höhenverlust über Almwiesen, auf denen malerische Holzscheunen, sogenannte Heuschober, in Kombination mit den Bergen im Hintergrund ein herrliches Bild ergeben. Langsam nähern wir uns Lermoos und wandern oberhalb der Bahnschienen zurück Richtung Bahnhof. Der Weg knickt nach links ab, wir steigen zu den Schienen hinunter und folgen ihnen weiter. Für die sichere Überquerung geht es wieder bis zur Unterführung und die letzten Meter dann auf demselben Weg zurück zum Ausgangspunkt.

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      Die Aussichtsplattform an der Tuftlalm ist beeindruckend.

      2Auf die Gamsalm

      Abenteuer am Fuß der Zugspitze

       Etwas Abenteuer mit steil aufragenden Felswänden und wilden Geröllfeldern finden wir auf der Runde über den Georg-Jäger-Steig zur Gamsalm. Dort angekommen, könnte das Bergleben nicht besser sein: tolle Aussichten und ein blauer Bergsee, dazu eine herzliche Gastlichkeit und eine variantenreiche Küche.

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      Tourencharakter

      Kurze, aber teils steile Rundtour. Anfangs bequeme Wanderwege, dann über einen Pfad, der über ein Geröllfeld führt – dort braucht man neben Trittsicherheit auch ein gutes Gespür für den Weg, der nicht immer ersichtlich ist (zwei Wegweiser im Geröll liegend). Im Sommer Bademöglichkeit

      Ausgangs-/Endpunkt

      Ehrwald, Zugspitzbahn

      GPS: 47.426284, 10.943338

      Anfahrt

      Bahn & Bus: Mit der Bahn nach Ehrwald in Tirol, mit dem Bus zur Ehrwalder Zugspitzbahn oder zu Fuß in ca. 45 Min. dort hinaufwandern Auto: Über Garmisch und Grainau nach Tirol, links nach Ehrwald und gleich erneut links der Beschilderung zur Ehrwalder Zugspitzbahn in den Ortsteil Obermoos folgen

      Karte

      Kompass 1:50 000, Nr. 5 Wettersteingebiet/Zugspitze

      Einkehr

      Die Gamsalm liegt am Fuß der Zugspitze (geöffnet ganzjährig 11–17 Uhr, Mo/Di Ruhetage)

      Information

      www.zugspitzarena.com, www.gamsalm-ehrwald.at

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      Start in Ehrwald Wir starten an der Talstation der Ehrwalder Zugspitzbahn. Mit Blick auf die Zugspitze laufen wir über den Parkplatz und steigen die kleine Böschung zu einem Forstweg hinauf. Dort halten wir uns etwas rechts zu der Schneise zwischen den Bäumen und beginnen mit dem Aufstieg zur Gamsalm, die bereits ausgeschildert ist. Über die Almwiese zieht der Weg relativ gemütlich bergan. Dann passieren wir die Abzweigung, die uns direkt zur Gamsalm führen würde (von dort werden wir später zurückkommen). Natürlich können Wanderer, die sich das Abenteuer nicht zutrauen, von hier auf leichtem und direktem Weg zur Gamsalm gelangen.

      Alle anderen steigen weiter über die Bergwiese aufwärts und passieren schließlich den Abzweig zur Hochthörlhütte und den Schützensteig. Die Gamsalm ist hier nicht mehr angeschrieben, unser Weg nun nur noch Richtung Zugspitze über die Wiener-Neustädter Hütte markiert. Mit jedem Schritt bergan wird die Aussicht jetzt besser, und der Daniel rückt ins rechte Licht.

      Abenteuer Steinwüste Bald nach dem Abzweig biegen wir alsdann links auf einen deutlich kleineren Wanderweg ein (rotes Schild »Gamsalm«), der uns sogleich über Geröll und das auslaufende Ende einer Schuttreiße in die niedrig bewachsene Latschenvegetation bringt. Dann treffen wir noch einmal auf eine grüne freie Fläche und halten uns leicht rechts. Von rechts stößt ein Pfad hinzu, dann wendet sich unser Weiterweg aber schon wieder nach links. Wir sind nun völlig von den hoch aufragenden Felswänden des Wettersteingebirges in den Bann gezogen. Am Fuß der Wand bröckeln Steine ab und sammeln sich zu weiten Geröllfeldern. Hier ist nun etwas Spürsinn gefragt, denn es gibt erstmal keine Wegbezeichnungen mehr.

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      Hinter der Gamsalm sieht man schon den Badesee hervorblitzen.

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      Knackige Salate schmecken immer gut.

      So steigen wir durch einen Latschengürtel weiter aufwärts, links von uns baut sich eine bedrohlich wirkende Wand auf. Bevor wir aber völlig in die vegetationslose Steinwüste eintauchen, halten wir uns rechts (verblasster roter Punkt am Baum) und steigen gleich darauf am Latschengürtelrand steil aufwärts. Der Weg ist im Geröll wirklich schlecht zu sehen – eben ein Abenteuer. Links von uns liegen nur graue Steine, ein Anblick, der an die hochalpine Welt der Dolomiten erinnert. Für den Blick zur Zugspitze müssen wir den Kopf in den Nacken legen, aber die Sicht zurück über das Ehrwalder Becken auf den Grubigstein und den Daniel ist einfach traumhaft – ein echter Geheimtipp eben.

      Auf Spurensuche zur Gamsalm Unser Pfadfindergespür bringt uns dann bald zu einem quer verlaufenden Steig – ungefähr dort, wo wir links von uns schon wieder auf die grüne Wiese etwas oberhalb der zuvor bedrohlich wirkenden Wand blicken und den Stützpfeiler der Zugspitzbahn gut sehen. Diesem deutlich sichtbaren Pfad folgen wir nun nach rechts. Er bringt uns schnell zwischen den Latschen abwärts. Im Sommer staut sich hier die Wärme zwischen den Büschen, die herb-würzig nach Harz duften.

      Der Pfad endet ziemlich abrupt, genau an der Bergstation des Gamskarlifts. Zu diesem klettern wir die letzten Meter nach unten und folgen dann der sommerlichen Skipiste nach rechts. Zunächst geht es noch weglos dahin, dann wendet sich die Piste nach links, und im Abstieg beginnt nun wieder ein kleiner Wanderweg. Er bringt uns im Zickzack hinunter zur Gamsalm.

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