Die vielen Aspekte unserer Persönlichkeit. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter
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DIE MUTTER, CWM 7:42
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„Es ist Teil der Grundlage des Yoga, sich der außerordentlichen Komplexität unserer Natur bewusst zu werden, die verschiedenen Kräfte zu sehen, die sie bewegen, und über diese die Kontrolle eines leitenden Wissens auszuüben.“
SRI AUROBINDO
Sind diese Kräfte in jeder Person unterschiedlich?
Ja, die Zusammensetzung ist bei jedem vollkommen verschieden, ansonsten wären alle Menschen gleich. Es gibt nicht zwei Menschen mit einer identischen Kombination. Zwischen den verschiedenen Teilen des Wesens und der Zusammensetzung dieser Teile ist das Verhältnis zueinander in jedem Individuum anders. Es gibt einfache Menschen, wie die bisher unentwickelten oder unterentwickelten Naturvölker, deren Zusammensetzung ihrer Natur recht einfach ist; sie ist immer noch komplex, aber verhältnismäßig einfach. Und dann gibt es Leute, die absolut an der Spitze der Leiter menschlicher Entwicklung stehen, die Elite der Menschheit sozusagen, und die Zusammensetzung ihrer Natur wird so kompliziert, dass man ein spezielles Unterscheidungsvermögen braucht, um die Beziehung zwischen all den Teilen ihrer Persönlichkeit zu finden.
Es gibt Menschen, die tragen in sich tausende von verschiedenen Persönlichkeiten, und jede hat einen eigenen Rhythmus und wechselt sich mit den anderen Teilen der Persönlichkeit ab, die in einer Art Verbindung zueinander stehen. Manchmal gibt es innere Konflikte und dann entsteht ein Spiel von Aktivitäten, die rhythmisch auftauchen, indem sich bestimmte Teile der Persönlichkeit abwechseln, die in den Vordergrund treten und dann zurücktreten und dann wieder in den Vordergrund treten. All das zusammen ergibt so komplizierte Kombinationen (im Verhalten), dass manche Menschen es wirklich schwierig finden zu verstehen, was in ihnen vor sich geht; und doch sind es gerade sie, die äußerst fähig sind zu einer vollständigen, koordinierten, bewussten, organisierten Handlungsweise. Ihre innere Organisation ist unendlich viel komplizierter als die von einfachen oder unentwickelten Menschen, die zwei oder drei Impulse haben und vier oder fünf Ideen, und das alles sehr leicht arrangieren können und sehr koordiniert und logisch wirken, denn da gibt es nicht sehr viel zu organisieren.
Aber es gibt Menschen, die wirklich eine Vielzahl von Persönlichkeiten haben, und das verleiht ihnen eine Plastizität, ein flüssiges Handeln und eine außergewöhnliche Komplexität der Wahrnehmungen. Diese Menschen sind fähig, eine beachtliche Menge von Dingen zu verstehen, als ob sie eine regelrechte Armee zur Verfügung hätten, die sie entsprechend der Umstände und Bedürfnisse in Bewegung versetzen; und all das geschieht in ihrem Inneren. Wenn es diesen Menschen also mit Hilfe von Yoga, der Disziplin des Yoga, gelingt, all diese inneren Persönlichkeiten um den inneren Mittelpunkt des zentralen Lichts der göttlichen Präsenz zu vereinigen, werden sie zu machtvollen Wesen, genau wegen ihrer Komplexität. Solange das noch nicht so organisiert ist, erweckt ihr Handeln oft den Eindruck von Zusammenhanglosigkeit, sie sind als Personen fast unbegreiflich, man kann nicht verstehen, warum sie so sind, weil sie so kompliziert sind. Aber sobald sie all diese Teile ihrer Person organisiert haben, das heißt, wenn jede um das göttliche Zentrum herum an ihrem Platz ist, dann sind sie richtig großartig, denn sie haben die Kapazität, beinahe alles zu verstehen und fast alles zu tun, wegen der Vielzahl der Persönlichkeiten, die sie in sich tragen und aus denen sie zusammengesetzt sind. Je näher man an die Spitze der Leiter menschlicher Entwicklung kommt, desto mehr ist das so, und desto schwieriger wird es folglich, sein Wesen zu organisieren; denn wenn du in dir ungefähr über zwölf Elemente verfügst, kannst du sie schnell umfassen und organisieren, aber wenn du tausende davon hast, wird es schwierig.
DIE MUTTER, CWM 7:213
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Die Menschen kennen sich selbst nicht und haben nicht gelernt, die verschiedenen Teile ihrer Persönlichkeit zu unterscheiden; diese werden von ihnen normalerweise unter dem Begriff „Verstand“ in einen Topf geworfen, denn sie erkennen oder fühlen sie durch denkendes Begreifen oder Wahrnehmen. Deshalb verstehen sie ihre eigene Beschaffenheit oder ihre Handlungen nicht oder wenn überhaupt, dann nur oberflächlich. Es ist Teil der Grundlage des Yoga, sich der großen Komplexität unserer Natur bewusst zu werden, die unterschiedlichen Kräfte zu sehen, die sie bewegen, und sie mit einem leitenden Wissen zu kontrollieren. Unsere Persönlichkeit besteht aus vielen inneren Teilen, von denen jeder etwas zum gesamten Ausdruck unseres Bewusstseins, unserer Gedanken, unseres Willens, unserer Empfindungen und Gefühle und Handlungen beiträgt, aber wir erkennen nicht die Entstehung oder den Verlauf dieser Antriebe; wir sind uns nur oberflächlich ihrer konfusen, verworrenen Resultate bewusst, über die wir nichts besseres als eine unsichere, unbeständige Disziplin ausüben können.
SRI AUROBINDO, CWSA 28:79
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Der Mensch ist nicht aus einem Stück gemacht, sondern er besteht aus vielen inneren Teilen, und jeder Teil in ihm hat seine eigene Persönlichkeit. Das haben die Menschen bisher noch nicht genügend realisiert – die Psychologen haben es flüchtig erkannt, aber sie erkennen es nur im besonderen Fall einer doppelten oder multiplen Persönlichkeit an. In Wirklichkeit sind aber alle Menschen so.
SRI AUROBINDO, CWSA 28:80
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Gewöhnlich versteht sich der Mensch nur als ein Ego, in dem alle Abläufe seiner Natur durcheinander sind und indem er sich mit diesen Abläufen in seiner Natur identifiziert, denkt er: „Ich tue dies, ich fühle das, ich denke, fühle Freude oder bin in Sorge etc.“ Der Anfang wirklicher Selbsterkenntnis beginnt, wenn du dich selbst von der Natur und ihren Bewegungen in dir gelöst hast und dann siehst du, dass da in dir viele Teile deines Wesens, viele Persönlichkeiten existieren, die jede für sich selbst und auf ihre eigene Weise handeln.
SRI AUROBINDO, CWSA 28:120
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Dein Wesen ist voller Tendenzen, die miteinander im Widerstreit sind – man könnte fast von verschiedenen Persönlichkeiten sprechen. Wenn eine von ihnen sich dem Göttlichen gibt, kommen die anderen hoch und verweigern ihre Loyalität. „Wir haben uns dem Göttlichen nicht übergeben“, schreien sie, und erheben lautstarke Forderungen für ihre Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Dann bittest du sie, still zu bleiben und zeigst ihnen die Wahrheit. Du musst innerlich geduldig durch dein ganzes Wesen gehen und jeden Winkel, jede Ecke erforschen und all den anarchischen Elementen in dir entgegentreten, die auf ihren psychologischen Moment warten, um herauszukommen. Und nur wenn du die gesamte Runde durch deine mentale, vitale und physische Natur gemacht und alle Teile überredet hast, sich dem Göttlichen zu überlassen und so eine absolut geeinigte Hingabe erreichst, hast du all deinen Schwierigkeiten ein Ende bereitet. Dann hast du wirklich einen wunderbaren Weg zur Transformation vor dir, denn du gehst nicht länger von der Dunkelheit zum Wissen, sondern von Wissen zu Wissen, von Licht zu Licht, von Glücksgefühl zu Glücksgefühl...
DIE MUTTER, CWM 3:127
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Eine Identität ist eine Persönlichkeit oder ein Individuum. In jedem von uns gibt es viele solcher „Persönlichkeiten“. Wenn diese inneren Persönlichkeiten übereinstimmen und sich gegenseitig ergänzen, formen sie den Menschen als eine reiche und komplexe „Person“. Das geschieht normalerweise aber nicht. Denn diese Persönlichkeiten in unserem Inneren sind oft nicht einer Meinung. Zum Beispiel kann es sein, dass eine von ihnen gern einen inneren Fortschritt machen möchte, sie möchte vollkommener werden und ein tieferes Wissen erlangen und mehr und mehr erkennen, um zu einem Idealzustand ihres Wesens zu gelangen, während ein anderer Teil· der Persönlichkeit einfach nur Spaß haben möchte und so viel Vergnügen, wie es nur geht; an einem Tag möchte er dies tun, am anderen etwas anderes und so weiter. Wenn diese beiden Persönlichkeiten innerlich nicht übereinstimmen, wird das Leben des betreffenden Menschen zusammenhanglos und das ist nicht ungewöhnlich: