Nordkroatien Reiseführer Michael Müller Verlag. Lore Marr-Bieger

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Nordkroatien Reiseführer Michael Müller Verlag - Lore Marr-Bieger MM-Reiseführer

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Bunica.

      Weitere Autocamps (→ Sv. Ju­raj.)

      Essen & Trinken Konoba Lavlji Dvor, im Lö­wen­hof aus dem 16. Jh., überdachter Innen­hof und klei­ne Terrasse vor der Tür. Tra­di­tio­nelle Fisch- und Fleisch­gerichte. April-Okt. 12-23 Uhr. P. Pre­ra­do­vića 2, Tel. 053/881-738.

      Konoba Gajeta, direkt am Meer, am Strand und Campingplatz Škver. Gute Fisch­ge­rich­te. Mai-Okt. Tel. 053/885-266.

      Konoba Kod Veska, am Altstadteingang und -platz liegt das kleine Lokal, das gute Fisch- und Fleischgerichte bietet, auch Veganer finden ihr Gericht. Mai-Sept. Ruminja vrata 1a, Tel. 091/390-0008 (mobil).

      Restaurant Martina, ca. 1 km in Richtung Ri­je­ka, an der Küstenstraße. Wer direkt oberhalb des Meeres sitzen möchte, ist hier richtig - die Lage ist super. Auch hier Fisch- und Fleischgerichte. April-Okt. 8-22 Uhr. Ul. Filipa Vukasovića 23, Tel. 053/881-638.

      Die Seen sind seit 1949 geschützt und ste­hen seit 1979 auf der UNESCO-Liste des Weltnaturerbes der Menschheit. Die den Karst­ge­bieten eigenen Prozesse lassen immer neue Kaskaden, Was­serfälle und Barrieren entstehen - immer neue Formen bildet die Na­turgewalt des Wassers.

      Das Gebiet der Plitvicer Seen, inmitten der Region Lika, hat eine Fläche von 29.482 ha, zwei Drittel da­von sind Wald und nur 2 % sind für die Gäste zu­gänglich. Funde bezeugen eine Be­sied­lung be­reits in vorchristlicher Zeit, die Gegend blieb aber ohne grö­ßere wirt­schaftliche Be­deutung. 1896 bau­te die „Gesellschaft zur Ge­stal­tung und Ver­schönerung der Plit­vicer Seen“ das erste Hotel, zwei weitere ka­men später hinzu.

      Nur einer stren­gen Reglementierung ist es zu verdanken, dass trotz stei­gender Touristenlawi­nen (ca. 900.000 Gäste im Jahr 2011, 1,8 Millionen 2019) die Unberührtheit der Landschaft er­hal­ten blieb. Es erforderte ein Stun­den­limit von 600 Personen je Eingang und eine Onlinebuchung im Voraus, vor allem für die Hauptsaison.

Auf Holzpfaden durch die Wasserlandschaft des Nationalparks

      Auf Holzpfaden durch die Wasserlandschaft des Nationalparks

      Das war nicht immer so. Mit­te der 1970er-Jahre war das ökologische Gleich­ge­wicht ernsthaft bedroht. Da­rauf­hin ver­bannte man die schweren Busse und Pkws, die die emp­find­li­chen Kalk­barrieren erschüt­terten, aus dem Park, legte au­ßer­halb riesige Park­plät­ze an und sorgte dafür, dass sich der Be­su­cher­strom nur auf den eigens an­ge­leg­ten Pfaden und Stegen be­weg­te. Leic­h­te Panoramabusse bringen heu­te die Tou­ri­sten zu weiter entfernten Punk­ten und ein Elektroboot befährt den Koz­jak-See. Trotz des vielen Wassers, Ba­den ist strengstens untersagt!!

      Hauptsehenswürdigkeit des nur 100 km von der Küste entfernten Parks sind die 16 Seen, deren Wasser sich über Stufen und Barrieren in gro­ßen Was­ser­fäl­len und Kas­kaden von einem See in den näch­s­ten ergießt, um schließ­lich nach 8 km und einem letzten Was­ser­fall in den Fluss Ko­rana abzufließen. Um­geben von dicht be­wal­de­ten, bis auf 1200 m an­stei­gen­den Berghöhen, zeigt sich das ab­so­lut kla­re Wasser meist in leuch­ten­dem Tür­kis; auf dem Grund sind ver­stei­ner­te Bäume und Pflanzen deut­lich zu­ er­ken­nen. In den ur­wald­ar­ti­gen Wäl­dern le­ben Rehe, Bä­ren, Wild­schweine, Wild­katzen und Wölfe. Die Luft ist er­füllt vom Duft der üppi­gen Ve­getation, die sich hier ungestört entfalten kann und für eine Viel­zahl von far­ben­präch­tigen Schmet­ter­lin­gen ei­nen idea­len Le­bens­raum ab­gibt.

      Das einzigartige Naturschauspiel ent­steht durch ein typisches Karst­phä­no­men, das hier, unbeeinflusst vom Men­schen, noch immer so ab­lau­fen kann wie vor Tausen­den von Jah­ren. Das ist auch der Grund für das wis­sen­schaft­li­che In­te­resse an den Plit­vi­cer Seen, denn bis heute ist das exakte Zu­sam­men­wirken der kom­ple­xen Pro­zes­se nicht restlos auf­geklärt. Das in der Luft vor­han­de­ne Koh­len­dio­xid wird in ei­nem che­mi­schen Pro­zess im Was­ser zu Kalk um­ge­baut. Pflan­zen und Kleinst­lebe­we­sen beschleunigen den Vor­gang. Es bilden sich Kalk­ab­la­ge­run­gen, die zu­sammen mit Pflanzen und Moo­sen im­mer höhere Bar­rie­ren bil­den, das soge­nannte Tra­ver­tin. Jähr­lich wach­sen die als na­tür­li­che Stau­stu­fen wir­kenden Hinder­nisse um ein bis drei Zen­timeter, der Was­ser­spie­gel in den Seen steigt und das Was­ser muss sich seinen Weg über Kas­ka­den und Was­ser­f­älle bah­nen - die Durch­strö­mungs­stel­len ver­ändern sich da­bei ständig. Das heu­tige Bar­rie­ren­system ist vor rund 4000 Jah­ren ent­stan­den und damit geo­lo­gisch sehr jung. Das hat ver­mut­lich kli­matische Grün­de, denn in der Eiszeit stag­nier­te die­ser für Karst­ge­bie­te ty­pi­sche Pro­zess. Heu­te zeigt die Natur mit im­mer neu­en Grot­ten, Bar­rieren, Was­ser­fällen und Seen ih­re gewaltige Gestal­tungs- und Ver­än­de­rungs­kraft.

      Besuch im Park

      Der Nationalpark ist über zwei Ein­gän­ge zugänglich, jeweils einer befindet sich an den Oberen (Eingang 2) und an den Un­te­ren Seen (Eingang 1). Der auf der Ein­tritts­karte ab­ge­druck­te Plan zeigt unterschiedlich lan­ge, mit Farb­sym­bolen und Buch­sta­ben ge­kenn­zeich­nete Wan­derrouten. Die Ein­tritts­kar­te be­rech­tigt auch zur Fahrt mit dem Elek­tro­boot über den großen See. Es werden Halb­tagestouren an­ge­bo­ten, man sollte sich jedoch we­nigstens ei­nen gan­zen Tag Zeit für den Besuch neh­men.

      Ausgangspunkt Eingang 1: Von hier bie­tet sich ein grandioser Blick auf den größ­ten Wasserfall. Auf einem schma­len, über Holzstege und -treppchen ab­wärts in ei­ne Schlucht führenden Weg nä­hert man sich den Wasserfällen, die sich durch ihr Rau­schen schon von fern bemerkbar machen. Der Vorteil der Rou­te von den Unte­ren zu den Oberen Seen ist, dass man den größ­ten Was­ser­fall (Plitvicer-Fall) son­nen­be­schie­nen erlebt und nach dem Fußmarsch die Boots­fahrt vor sich hat. Un­ter­halb vom Eingang 1 ist auch die Höhle Šu­p­l­ja­ra (Großes Loch), die man über steile Stu­fen hinauf oder hinab pas­sie­ren kann. Fluss­auf­wärts an der Ko­ra­na ist noch die Go­lubnjača-Grotte.

      Beim Wandern auf angenehmen Holz­we­gen rund um die Seen (außer nach Stark­regen, dann gibt es auch mal nas­se Füße, da dann etliche Stege über­schwemmt sind) erlebt man Natur pur: glas­klare Was­ser­becken, in denen Fische re­gungs­los ste­hen, üppig wu­chern­de Ve­ge­ta­tion in und au­ßerhalb des Wassers, unzählige Was­serfälle und Kaskaden in jeder er­denk­lichen Grö­ße. Auf See­ro­sen­blät­tern aalen sich faul Kröten und Frö­sche, Fisch­schwär­me durch­pflü­gen plötz­lich das ruhige Was­ser und in der­ kla­ren Tie­fe er­späht man Was­ser­schlan­gen und bizarrste For­men ver­stei­nerter Bäu­me und Pflan­zen. Wer sich nicht zu­rück­hält, stellt vielleicht zu Hause fest, dass er „nur“ Was­ser­fäl­le ab­ge­lich­tet hat.

      Am großen See Kozjak liegt - ideal für eine Pause - ein großer Pick­nick­platz mit Res­tau­rant. Von hier startet das Elek­troboot, das laut­los über den glat­t­en, großen See glei­tet. Unterhalb des Eingangs 2 gibt es ebenfalls ein Bistro und Picknick­plätze.

      Ein 5 km langer Wanderweg fluss­auf­wärts an der Korana Richtung Cam­ping­platz wur­de vom Eingang 1 aus an­gelegt; es geht vorbei an der Go­lub­n­ja­ča-Grotte und dem al­ten Dorf Ko­ra­na.

      Ausgangspunkt Eingang 2: Vom Ein­gang 2 gelangt man auf schönen Fuß­we­gen, ebenfalls über Holzstege

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