Atlan 615: Angriff der Unsichtbaren. Hans Kneifel

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Atlan 615: Angriff der Unsichtbaren - Hans Kneifel страница 3

Atlan 615: Angriff der Unsichtbaren - Hans Kneifel Atlan classics

Скачать книгу

hatten Mannschaft und Schiff ein paar Stunden Ruhe gehabt. Sechseinhalb Stunden genau.

      In der Stille hörte Atlan eine schnelle Folge dumpfer Gongsignale.

      Das Schiff meldete sich.

      »Ich glaube, ernsthafte Schwierigkeiten stehen unmittelbar bevor, Atlan.«

      »Wir kommen!«, sagte Atlan halblaut.

      Iray rührte sich, gähnte und rieb sich die Augen.

      »Gefahren?«

      »Ich kann es noch nicht genau abschätzen. Wir befinden uns in unterlichtschnellem Flug.«

      »Ich bin sofort in der Zentrale«, antwortete Atlan und zog sich schnell an. »Kommst du nach, Iray?«

      Sie nickte.

      Im gleichen Augenblick führte das Schwanenschiff eine harte Kursänderung durch. Der Boden vibrierte kurz, dann schwankte das Schiff, und Atlan wurde von den Füßen gerissen. Er klammerte sich an dem federnden Sessel fest, fluchte unterdrückt und hörte, während er sich aufzurichten versuchte, das Manifest sagen:

      »Wir weichen einem unsichtbaren Hindernis aus.«

      Wieder ertönte innerhalb des Schiffes eine warnende Tonfolge. Atlan war mit einigen Sätzen am Schott. Es glitt lautlos auf. Er stürmte ein kurzes Stück Korridor entlang, schwang sich in die Liftröhre und war wenige Sekunden später in der Zentrale.

      Eine Batterie von Leuchtfeldern brannte hell, flackerte und erlosch. Es war die Kontrolle der automatischen Abwehrgeschütze.

      Auf dem Bildschirm zeichnete sich – scheinbar – ein normaler Bezirk des Alls ab. Ein einzelner Stern, unmittelbar in der Flugbahn des Schiffes, leuchtete stärker, war also in größerer Nähe.

      »Was war das?«, fragte Atlan, und ließ sich in einen Sessel fallen und das Gurtschloss zuschnappen.

      »Ich bin auf ein unsichtbares Hindernis geprallt. Glücklicherweise auf ein schwaches Feld, das nicht zu orten war. Die Schwierigkeiten beginnen wieder.«

      »Das sehe ich genauso!«, bestätigte Tyari, lief durch die Zentrale und schnallte sich ebenfalls fest.

      »Tatsächlich nicht zu orten?«, fragte Atlan.

      »Nein. Die letzten Stunden wurden unter größter Beachtung sämtlicher Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt. Ich habe nichts mehr als unsere Sicherheit geplant. Das Hindernis war nicht feststellbar.«

      Die TAUPRIN hatte ihre Geschwindigkeit abgebremst. Die Aktivitäten auf den Kontrollschirmen zeigten an, dass das Schwanenschiff ununterbrochen, mit höchstem Energieaufwand, Ortungsanstrengungen unternahm. Im normaloptischen Bereich war tatsächlich nicht das geringste zu sehen.

      Tauprin führte wieder eine Kursänderung durch. Gleichzeitig erklärte die dunkle Stimme:

      »Da nicht festzustellen ist, wo sich die Hindernisse befinden, fliege ich einen willkürlichen Kurs.«

      »Meinetwegen.«

      Außer Atlan und Tyari befanden sich nur noch Federspiel und Hage Nockemann in der Zentrale. In ruhigem Flug wich das Schiff aus, schwang herum, drehte sich entlang der komplizierten Flugachse und kippte wieder zurück.

      Und dann, gleichzeitig mit einem schmetternden Schlag, flammte der Schirm auf und ließ sekundenlang die Umrisse des Hindernisses erkennen. Rechts auf dem Schirm zeichnete sich eine seltsame Barriere ab; eine Kante, von der aus zwei riesige, leicht geschwungene Flächen sich nach »oben« und zur Seite erstreckten. Das Raumschiff taumelte hin und her, der Schirm riss auf und zerriss in einer Kaskade von vielfarbigen Blitzen. Wieder ließ das Schiff warnende Gongsignale erklingen.

      »Es schmerzt mich, erklären zu müssen, dass ich beschädigt wurde. Es sind im hinteren Bereich einige Teile der Hülle mit der Barriere in Berührung gekommen.«

      »Sind die Zerstörungen harmlos oder schwer?«

      »Zur Reparatur werde ich einen Planeten aufsuchen müssen, jedenfalls muss eine Landung durchgeführt werden. Irgendwo – aber bald.«

      »Ich verstehe«, sagte Atlan. Der Flug würde also unterbrochen werden müssen.

      »Immerhin gibt es keinerlei Störungen in den Antriebseinheiten«, verkündete das Manifest.

      »Wie tröstlich!«, sagte Tyari, wandte sich an Atlan und erkundigte sich:

      »Ich hoffe, dass du mehr Erfolg bei Iray hast als wir mit dem Flug, mein Freund.«

      Atlan verfolgte einige Sekunden lang, wie das Manifest versuchte, einen anderen, weniger gefährlichen Kurs zu fliegen. Der Stern war einige Lichtminuten seit dem ersten Aufprall näher gekommen.

      »Ich hingegen hoffe«, antwortete der Arkonide grimmig, »dass der Flug ebenso erfolgreich ist wie Iray und ich.«

      »Sehr witzig!«

      Hage Nockemann kicherte, zupfte an seinem Bart und meinte:

      »Es ist richtig erfrischend, dir zuzuhören, Tyari. Du benimmst dich, als sei Atlan der einzige Mann in dieser Galaxis.«

      »Sollte ich deiner Meinung nach mich Hayes an den Hals werfen?«, gab sie bissig zurück. »Oder wäre vielleicht Blödel der richtige Partner für mich?«

      Hage brach in unkontrolliertes Gelächter aus. Mit einer energischen Geste fasste sie ihr auffallendes Haar zusammen und strich es nach hinten. Federspiel murmelte:

      »Solltest du etwa eifersüchtig sein, Tyari?«

      Tyari wurde einer Antwort enthoben, denn wieder schrammte Manifest J entlang eines unsichtbaren Riffs, der das gesamte Raumschiff in wilde Vibrationen versetzte.

      »Vor uns liegt ein Sonnensystem mit sechs Planeten«, erklärte Tauprin. »Ich werde versuchen, einen geeigneten Planeten anzusteuern und dort zu landen.«

      »Einverstanden.«

      Von den beiden Beibooten wussten sie nichts. Mit größter Wahrscheinlichkeit jagte die SOL, dessen Bordrechner vom Manifest C unter Kontrolle genommen war, dem absoluten Untergang entgegen. Und jetzt wurde Manifest J gezwungen, auf einer unbekannten Welt zu landen, um Reparaturen auszuführen. Atlan war nicht wohl während all dieser Überlegungen. Auf den speziellen Bildschirmen erschienen die ersten umfassenden Informationen über die Bahnen, die Abstände und die Größen der sechs Welten, sowie die Charakteristika der Sonne.

      Das Schiff gab akustisch die weiterführenden Erklärungen ab. Federspiel drehte plötzlich seinen Sessel, stützte sich schwer auf das Vorderteil des seltsam geformten Pultes und konzentrierte sich auf die wenigen Bilder, die er vor sich sah.

      Ein Planet nach dem anderen wurde von Tauprin geschildert. Da zum großen Teil diese Informationen auch auf Anzeigen und Schirmen auftauchten, war der Verfremdungseffekt nicht außerordentlich groß.

      »Halt!«, sagte Federspiel plötzlich. Seine Stimme war ungewöhnlich rau.

      »Worauf bezieht sich diese Anordnung?«, wollte Tauprin wissen.

      »Auf

Скачать книгу