Atlan 615: Angriff der Unsichtbaren. Hans Kneifel

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Atlan 615: Angriff der Unsichtbaren - Hans Kneifel Atlan classics

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muss mich korrigieren. Es ist der Planet, den du an vierter Stelle genannt hast. Ich sehe eben, dass es der zweite Planet ist, hier, an den projizierten Umlaufbahnen. Ich spüre, dass diese Welt bewohnt ist. Ich fange Bezeichnungen oder Namen auf. Kannst du mich bestätigen, Tyari.«

      Tyaris Gesicht war seltsam ausdruckslos, als sie entgegnete:

      »Du unterstellst mir Eifersucht und darüber hinaus die Fähigkeit, Fernanalysen lebender Wesen vornehmen zu können. Vermutlich unterschätzt du meine Fähigkeiten, zu kombinieren und naheliegende Dinge miteinander zu verbinden.«

      »Ganz sicher unterschätze ich dich nicht«, sagte Federspiel. »Die Wesen des zweiten Planeten nennen ihre Welt Uhzwutz oder so ähnlich. Sie sind ein Volk ohne viel Technik, offensichtlich wenig jenseits des Stadiums der Jäger und Sammler.«

      Atlan fragte:

      »Die fünf anderen Welten sind unbewohnt?«

      »Ich empfange meine Impulse und Eindrücke nur vom zweiten Planeten«, antwortete Federspiel.

      »Es gibt keinerlei messbare Hinweise darauf, dass auch nur eine der Welten bewohnt ist. Keinerlei Strahlungen oder einschlägige Emissionen«, erläuterte das Schwanenschiff weiter. »Das unterstreicht die Feststellungen unseres Freundes Federspiel.«

      »Uhzwutz den Uhzwutzern!«, stöhnte Atlan. »Hoffentlich sehen sie netter aus, als ihr düsterer Name vermuten lässt.«

      »Das Zentralfeuer nennen sie Emtau.«

      Das Schiff hatte in den zurückliegenden Minuten einen bizarren Kurs beschrieben. Es wirbelte in Spiralen, kurzen Geraden und engen Kurven durch den Weltraum. Inzwischen befand es sich innerhalb der Umlaufbahn des sechsten Planeten, einer atmosphärelosen Steinwelt, die von einem Ring aus winzigen Fragmenten umgeben war.

      Immer wieder hatten kleinere und größere Erschütterungen den Körper des langgestreckten Raumschiffs getroffen. Auf dem Instrumentenpaneel leuchteten inzwischen mehr als ein Dutzend Warnlampen. Die wenigen Geschütze, von denen normalerweise Felsbrocken und kleinere Asteroiden vernichtet wurden, halfen nichts gegen die unsichtbaren Sperren. Schräg auf die Ebene der Ekliptik hinuntertauchend, näherte sich die TAUPRIN dem zweiten Planeten. Hin und wieder beschleunigte das Schiff und flog fast lichtschnell, dann wieder wurde die Geschwindigkeit drastisch reduziert.

      Sanny kam an der Hand Irays in die Zentrale.

      »Es ist wirklich notwendig«, sagte das Manifest, »dass wir landen. Ich habe zwar keinen einzigen irreparablen Schaden festgestellt, aber die Gesamtheit der Ausfälle macht uns in kurzer Zeit manövrierunfähig.«

      »Dann suche einen guten Landeplatz und lande auf Uhzwutz«, sagte der Arkonide.

      Vier Stunden lang bewegte sich das Manifest J von Hindernis zu Hindernis, von einem Fluchtpunkt zum anderen. Ununterbrochen klirrten und krachten die Inneneinrichtungen. Die künstliche Schwerkraft fiel etwa dreißigmal kurz aus.

      Sämtliche Hindernisse waren unsichtbar; die Ortung versagte vollständig. Für Atlan schien es, als würde das Schwanenschiff durch eine Art verdrehten und verkanteten Korridor geschleudert wie ein Ball, der völlig wahllos von Wand zur Decke, vom Boden zur anderen Wand sprang und geprellt wurde.

      Einmal sagte Federspiel:

      »Kannst du errechnen, Sanny, in welch einem Teil dieses verrückten Universums wir uns befinden?«

      »Ich kann nichts Genaues sagen«, wich sie aus. »Mir wäre wohler, wenn ich bestätigen könnte, dass wir in irgendeiner Form manipuliert werden. Fehlanzeige.

      Außerdem scheint dein weißer Schutzschirm zu flackern und ernsthafte Auflösungserscheinungen zu zeigen, Tauprin.«

      »Das trifft zu. Es wird Zeit, dass wir landen.«

      Nockemann stöhnte auf:

      »Es ist wie Spießrutenlaufen. Gut, dass sich Blödel gerade mit irgendwelchen Erfindungen beschäftigt. Ich könnte es nicht aushalten, auch noch von ihm geärgert zu werden.«

      Manifest J schwieg.

      Auf den Bildschirmen schälte sich unendlich langsam der Planet aus dem kosmischen Hell-Dunkel heraus. Zuerst nur ein Ortungsecho, dann ein Punkt, der das Sonnenlicht Emtaus reflektierte, dann eine fast volle Scheibe, schließlich eine Kugel, die voll von der Sonne angestrahlt wurde, und um die langsam die Sichel der Schattenzone zu wandern begann, als das Schiff auf seinem seltsamen Kollisionskurs einen indirekten Weg wählte, um in einen Landeorbit zu gehen.

      Dann, ein plötzlicher Ruck.

      Es gab keine Hindernisse mehr. Der Planet lag unter ihnen.

      »Lande dort«, meinte Atlan, »wo es Wasser gibt, ein unüberschaubares Gelände, notfalls einige Schlupfwinkel und Bäume. Es kann sein, dass die Reparaturversuche einen unvermuteten Verlauf nehmen.«

      »Ich habe verstanden und führe genau diese Anregungen aus«, erwiderte das Schwanenschiff und ließ eine aufheiternde Folge von hellen Glockentönen durch sämtliche Räume hallen.

      Unter den faserigen weißen Spiralen und Wolkengebilden, die einzelnen Federn glichen, erstreckten sich braune, gelbe, blaue und grüne Flächen, in denen weiße Einsprengsel waren. Tauprin gab die Ergebnisse der Fernanalyse frei.

      »Genau jene Zusammensetzung der Atemluft, die ihr braucht und vertragt. Ein paar Spurenstoffe unterscheiden sich von den gewohnten Werten.«

      Der Schirm erlosch, die überforderten Projektoren wurden desaktiviert. Durch die immer dichter werdenden Luftschichten sank das Schwanenschiff schräg abwärts, beschrieb über der Landschaft einige Kreise, die immer enger wurden, und landete schließlich.

      Im Norden ein mäandernder Fluss, der lange Sandbänke und bewachsene Inseln erkennen ließ. Rund um das Schiff breitete sich eine Art Savanne aus, die aus hohen Gräsern, Sandflächen und kleinen Wäldchen bestand. Die Bäume wirkten seltsam geometrisch und starr. Zwischen den inselartigen Wäldern hingen dünne, treibende Nebelschichten. Im Westen stieg hinter den bewaldeten Hügeln ein schroffer Gebirgszug auf, dessen einzelne Gipfel voller Schnee oder Eis waren. Tiefe Erdspalten gab es im Osten, und im Süden breitete sich ein kleiner See aus.

      Ein letzter Ruck ging durch das Manifest J, wieder ein Glockensignal, und dann sagte Tauprin:

      »Wir sind gelandet. Ich bitte alle Besatzungsmitglieder in die Zentrale.«

      »Wir kommen!«

      Zusammen mit den Beschädigungen und den notdürftigen Reparaturen aus dem Kampf mit den Ardsly-Schiffen würden die Defekte wohl einen weitaus gefährlicheren Grad erreicht haben. Die TAUPRIN war, wenn die Solaner die Anzeigen richtig deuteten, ziemlich schwer beschädigt. Als Schutz und Wohnbezirk war das Schiff jedoch voll funktionstüchtig.

      Wenigstens bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt, wisperte der Logiksektor.

      Es dauerte nicht lange, dann war das Team versammelt. Atlan sagte zunächst, dass sie sich alle in ihre Schutzanzüge kleiden und bewaffnen sollten. Dann unterbrach die Stimme der TAUPRIN:

      »Ihr seht, mit welchen Eingeborenen wir es zu tun haben. Hier sind die Vergrößerungen.«

      Einer der riesigen Monitore zeigte

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