Perry Rhodan 3056: Transmitter-Hasardeure. Uwe Anton
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Die Siganesin schritt ein wenig unsicher voran. Zwar musste sie nicht mehr befürchten, von achtlosen Ertrusern oder Überschweren versehentlich zertrampelt zu werden, doch es dauerte eine Weile, bis sich ihr Verstand an die vorgegaukelten neuen Ausmaße des Körpers gewöhnt hatte.
Im Hangar war die TREU & GLAUBEN gelandet. Kondayk-A1, der Eigner des Raumers, verließ gerade als Erster das Schiff, gefolgt von einer illustren Schar Galaktiker. Unter den Gästen waren Terraner, Tefroder und Blues, eine bunte Mischung aus Journalisten, Technotouristen und unbedeutenderen regionalen Würdenträgern, die dank des Eröffnungsspektakels wieder einmal die Chance hatten, galaxisweit in den Medien aufzutauchen.
Etappenkommandant Glosiant ter Tupun merkte man an, dass er Barniter nicht besonders schätzte. Er versuchte nicht einmal ansatzweise, es zu verbergen. Stocksteif stand er da, ließ sich zu einem knappen Nicken hinreißen.
Rohonzori hatte befürchtet, dass der Empfang so frostig ausfallen würde. Aber sie konnte nicht sagen, ob nicht viel mehr als bloße Abneigung gegen ein Kolonialvolk der Terraner dahintersteckte, das sich ganz und gar dem Handel verschrieben hatte.
Kondayk-A1 schien abweisendes Verhalten gewöhnt zu sein; jedenfalls ignorierte er es geflissentlich. Der Händler legte den Kopf zurück und stimmte einen lautstarken Gesang an. Es dauerte eine Weile, bis der Swoon klar wurde, dass er Kesk-Kemi überschwänglich lobpreiste, obwohl er den Etappenhof noch gar nicht kannte.
Sie ließ den Blick über die Passagiere gleiten, die geduldig warteten, bis Kondayk-A1 den Lobgesang auf den Etappenhof beendete. Die meisten jedenfalls. Ihr fielen zwei Terraner auf, ein getrenntgeschlechtliches Pärchen. Sie wirkten so unauffällig, dass sie schon wieder auffällig waren. Der Mann mochte Mitte der vierzig sein, die Frau wirkte etwas jünger.
Ein Herzensbrecher, dachte die Swoon. Mit seinen dunkelblauen Augen kriegt er bestimmt jede terranische Frau rum.
»Wie lange willst du dir dieses Geseier anhören?«, fragte die Siganesin. »Das ist ja widerlich. Der Barniter gibt sich alle Mühe, die Vorurteile gegen sein Volk zu bestätigen.«
»Ich finde das amüsant. Aber du hast recht, das müssen wir uns nicht unbedingt antun.«
Sie stiegen wieder bis dicht unter die Decke empor und flogen weiter. Kurz darauf erreichten sie das Maschinenzentrum, das für den Transmitter des Hofs verantwortlich war. Es befand sich in der Scheibenmitte, direkt unter einem der spitzkegligen Transmittermasten.
Das war Sperrgebiet. Dort hielten sich keine Besucher auf. Mit einem Codegeber schaltete Barbara für sie und ihre Kollegin die Zugangsbeschränkung der Sektion aus.
Zielstrebig flog sie zu einem Terminal, das ihr Zugriff auf den Transmitterfeld-Transponder ermöglichte, und rief die Daten ab. Zahlenkolonnen huschten so schnell über den Monitor, dass sie instinktiv wieder die Augen schloss.
Es wurden keinerlei Unregelmäßigkeiten angezeigt.
»Positronik, zeige mir sämtliche aktuellen Fluktuationen!«, befahl sie.
»Es liegen keinerlei Fluktuationen vor. Sämtliche Systeme funktionieren einwandfrei innerhalb der vorgegebenen Parameter. Soll ich die Fluktuationen der letzten zwei Tage anzeigen?«
»Ich bitte darum.«
»Negativ. Ich habe keinerlei Schwankungen feststellen können.«
Rohonzori merkte auf. Keinerlei Unregelmäßigkeiten in den letzten beiden Tagen? Das war äußerst ungewöhnlich.
Wie dem auch sein mochte, die Irritation war verschwunden.
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