Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst

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Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 43

Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas  Brandhorst Perry Rhodan-Taschenbuch

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und ...«

      »Wie du aus meinem Lebenslauf ersehen kannst, der ohne Zweifel in euren Daten zu finden ist, bin ich in dieser Hinsicht kein gewöhnlicher Oxtorner. Ich habe mein Leben auf vielen Welten und Schiffen verbracht.«

      »Seltsamerweise findet er sich nirgends. Wenn du so liebenswürdig wärst, ihn nachzureichen? Zur Komplettierung unserer Unterlagen ...«

      »Sicher, sobald es meine Aufgaben zulassen.« Es war ein unangreifbares »Nein«, wie es einem Diplomaten zur Ehre gereicht hätte. Es ließ Rhodan aufhorchen. Es sagte ihm, dass Deshwan Jankoff mehr war als ein schießwütiger alter Mann.

      »Das ist sehr freundlich von dir«, entgegnete Bull mit einem starren Lächeln. »Aber zurück zu den Fremden. Du bist genau zur richtigen Zeit im richtigen Sektor gewesen? Steigst innerhalb kürzester Zeit zum Kommandierenden der oxtornischen Heimatflotte auf? Das sind eine Menge Zufälle.«

      »Wir Oxtorner glauben daran, dass man sich der Verantwortung stellen muss, ob es einem gefällt oder nicht. Ich hatte bislang geglaubt, dass in dieser Hinsicht Konsens zwischen den Terranern und meinem Volk besteht ...«

      »Das tut es auch«, versicherte Rhodan. Er legte dem Freund beschwichtigend die Hand auf die Schulter. »Bully, mäßige dich bitte. Das ist keine Vernehmung, sondern ein Koordinationsgespräch unter Gleichen.« Er wandte sich wieder an Deshwan. »Bitte, berichte weiter.«

      Der Oxtorner ließ den Blick zwischen Rhodan und Bull hin- und herwandern. Die Verwunderung war ihm anzusehen. Galten Rhodan und Bull nicht als unzertrennliche Freunde? Aber sie zeigten offen Differenzen! Und was war mit Tifflor? Der Unsterbliche starrte wortlos in seinen Holoticker und flüsterte lautlos von Zeit zu Zeit etwas vor sich hin, als sei er ein einfacher Assistent, betraut mit protokollarischen Aufgaben.

      »Nun, wir haben die Fremden angefunkt. Um Identifikation gebeten, sie darauf hingewiesen, dass sie sich in unserem Hoheitsgebiet befinden. Sie reagierten nicht. Also haben wir ihnen Hilfe angeboten. Sie gaben wieder keine Antwort, stattdessen sprangen sie.«

      »Wie weit und wohin?«

      »Nicht sehr weit. Über 3,7 Lichtjahre. Und wohin? Sie schienen kein Ziel zu haben. Sie sind von einem Punkt weitab vom nächsten System zum nächsten Punkt weitab gesprungen. Durch einen glücklichen Zufall habe ich ihre Flotte wiedergefunden. Über den Rest wisst ihr Bescheid. Die oxtornische Heimatflotte nahm sich der Sache an. Die Liga schickte Verstärkung, über die ich anfangs erfreut war.«

      »Jetzt nicht mehr?«

      Der alte Oxtorner straffte sich. »Dein grundloses Zaudern, Perry Rhodan, hat verhindert, dass wir das Problem rechtzeitig an der Wurzel angegangen haben. Hättest du unseren Angriff nicht gestoppt, hätte die Flotte der Fremden längst Farbe bekennen, ihre wahren Absichten enthüllen müssen. Und wir hätten sie, wenn es zum Gefecht gekommen wäre, dezimiert, wenn nicht gar ausgelöscht.«

      »Das bezweifle ich!« Bull war rot angelaufen. So tiefrot, dass Rhodan sich nicht mehr sicher war, dass sein Freund die Empörung spielte. »Habt ihr keine Augen im Kopf? Ihr müsst doch längst die Ortungsdaten analysiert haben, die während der Schlacht der beiden Flotten aufgezeichnet wurden. Diese Fremden sind uns überlegen! Ihre Offensiv- und Defensivkapazität liegt mindestens zwanzig Prozent über der unserer besten Schiffe, wahrscheinlich um über dreißig Prozent – und die Schiffe eurer Heimatflotte scheinen mir, höflich ausgedrückt, nicht auf dem allerneuesten Stand zu sein. Perry hat euch das Leben gerettet, ihr solltet ihm dankbar sein!«

      Deshwan Jankoff lehnte sich zurück. »Leistung, Leistung, Leistung – ihr Terraner lernt nie dazu, was? Ihr glaubt an Leistung, aber immer nur an die eurer Technik. Ihr vergesst darüber das eigentlich Entscheidende: den Menschen. Der Mensch macht den Unterschied.«

      »Auch wenn er in einer mehrere hundert Meter durchmessenden Stahlkapsel steckt, gegen die Gewalten anbranden, die einen ganzen Planeten pulverisieren können?«

      »Das ist genau mein Punkt: Man darf sich nicht einengen lassen.«

      »Salbungsvolle Worte – und wie wollt ihr das anstellen?«

      »Das wirst du sehen – falls man uns die Gelegenheit gibt, es zu beweisen.«

      »Ich bitte euch«, meldete sich Rhodan wieder zu Wort. »Ich denke, niemand hier am Tisch zweifelt den Mut und die Kompetenz eines der übrigen Anwesenden an, oder?«

      Schweigen antwortete ihm.

      »Na also. Immerhin sind wir bereits zum Kern unserer Besprechung vorgedrungen: der Frage, ob ein Angriff auf die Fremden überhaupt erforderlich ist.«

      »Daran hege ich nicht den geringsten Zweifel«, sagte der Oxtorner.

      »Und wieso das?«

      »Ich denke, das ist spätestens seit dem Erscheinen der zweiten Flotte und der folgenden Schlacht offensichtlich. Diese Fremden sind uns überlegen, waffentechnisch und offenbar auch, was ihre Überlichtantriebe angeht. Sie springen aus dem Stand durch den Hyperraum!«

      »Ich stimme deinem Urteil zu, Deshwan. Aber die technologische Kapazität allein stellt für sich genommen noch keinen feindlichen Akt dar.«

      »Natürlich tut sie das. Diese Fremden können ihr militärisches Potenzial jederzeit gegen uns richten. An einem Ort und zu einem Zeitpunkt, den sie allein bestimmen. Ein militärischer Schlag würde uns unvorbereitet treffen. Wir müssen ihnen zuvorkommen und ...«

      »Es ist interessant«, unterbrach ihn Bull, der sich betont lässig zurücklehnte, »dass ausgerechnet der Mann, der eben noch vom alles entscheidenden menschlichen Potenzial geredet hat, mit der Begründung von technologischer Überlegenheit auf der Gegenseite einen Angriff fordert, von dem nur eines sicher feststeht: das er eine Menge Menschenleben fordern wird.«

      Deshwan Jankoff sprang auf. »Was fällt dir ein, Terraner?« Seine Finger schlossen sich um die Kunststoffplatte des Tischs. Es knackte, und Sprünge pflanzten sich in der Platte fort. »Willst du mich beleidigen, weil dir selbst der Mut gefehlt hat, entschlossen zu handeln?«

      Rhodan sprang ebenfalls auf, bereit, zwischen die beiden Männer zu gehen. Er und Bull tauschten einen schnellen Blick aus.

      Eingreifen?, fragte Rhodan.

      Nein, kam die Antwort, ich habe ihn im Griff!

      »Nichts liegt mir ferner«, sagte Bull. Er erhob sich, beugte sich vor, in die Reichweite der Arme des Oxtorners. »Ich will nur sicherstellen, dass nicht unnötig Blut vergossen wird. Sieh mich an, Deshwan Jankoff! Ich bin Verteidigungsminister der Liga. Krieg ist mein Geschäft. Seit langer Zeit. Mein Geschäft, nicht meine Leidenschaft. Wenn es nötig wird, militärische Gewalt anzuwenden, werde ich nicht zögern, sie zu befehlen. Ich werde nicht zögern, töten zu lassen, auch nicht, selbst zu töten. Aber nur unter zwei Bedingungen: Erstens müssen alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sein. Und zweitens müssen diese Tode einen Sinn haben. Schlimmeres verhindern.«

      »Ihr Terraner hängt sehr am Leben, nicht?« Der alte Oxtorner löste seinen Griff um die Tischplatte. Bruchstücke fielen zu Boden. »Und ihr macht es euch leicht, die Bedrohung für andere klein zu reden. Terra ist weit weg. Was wäre, wenn eine fremde Flotte wie diese in der Nähe eurer Heimat auftauchte? Oxtorne ist vom Punkt der letzten Ortung lediglich fünfunddreißig Lichtjahre entfernt, Suavity nur sechsundzwanzig. Wer garantiert uns, dass die Fremden nicht jeden Augenblick über Oxtorne oder einer anderen Welt Praesepes erscheinen?«

      »Niemand«,

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