Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst

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Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 55

Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas  Brandhorst Perry Rhodan-Taschenbuch

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ihre Umwelt fortwährend heraus, nicht auf boshafte Weise wie die Figuren aus den alten Filmen, aber mindestens ebenso halsbrecherisch wie sie. Und sie überlebten, verkohlt, schmutzstarrend, blutend, grinsend. Meistens. Es gab Tote bei den Spielen. Aber sie waren meist auf eine unglückliche Kombination mehrerer, unvorhersehbarer Elemente zurückzuführen. Ausnahme, nicht Regel. Und wenn kein Unglück einen Tod verursachte, dann ein bewusster Akt. Alternde Oxtorner, die spürten, dass ihre Kräfte nachließen und ein Ende machten, wie es einem der ihren anstand. Ein Abgang in Würde.

      Einer der Oxtorner, er lag dem Terraner am nächsten, wimmerte vor Schmerz. Seine Arme und Beine lagen schlaff neben dem Körper, wie Glieder einer Puppe, an der sich ein grausam veranlagtes Kind ausgelebt hatte. Der Mund des Mannes stand offen. Er wirkte merkwürdig schief. Der Kiefer musste gebrochen sein.

      Das hier besaß nicht den Hauch von Würde. Die Oxtorner waren wie Fliegen gegen eine Wand geklatscht. Lifkom hatte schon einmal so etwas gesehen. Während eines Spiels auf Oxtorne, bei dem es darum gegangen war, mit bloßen Händen Tunnel in den Fels zu fräsen. Beim Start waren die Teilnehmer, so schnell sie konnten, auf die Felswand zugerannt. Und in sie hinein. Der Fels war unter dem Aufprall der stählernen Körper zu Staub zersprungen. Nur: Gewöhnlicher Fels verhielt sich zum hoch verdichteten Stahl der Zentralezelle wie Butter zu Granit. Zentralezelle und Rumpf der BANDIKOT waren ausgelegt, um atomaren Explosionen in unmittelbarer Nähe standzuhalten. Oxtornerkörper, die ...

      »Lifkom! Was liegst du da und träumst? Wir müssen etwas unternehmen!«

      Aus dem Augenwinkel sah der Terraner einen Schemen, der von der Konturliege neben ihm hochschnellte. Talina.

      »Nein!«, rief er mit aller Kraft. »Talina, nicht! Jeden Augenbli...«

      Ein Stoß raubte ihm den Atem. Der Rumpf des Kreuzers dröhnte. Talina, die den Schutz ihrer Konturliege verlassen hatte, wurde von dem Stoß erfasst und gegen die Wand geworfen. Mit einer Wucht, die einen Terraner zermalmt hätte, aber keiner, die dem ersten Stoß gleichgekommen wäre. Talina rutschte die Wand herunter, blieb einen Augenblick liegen, dann kam sie wieder hoch, mühsam zwar und haltlos fluchend, aber sie kam hoch.

      »Lifkom, verdammt, worauf wartest du?«

      Ihre Bitte riss ihn aus seiner Betäubung. Er erhob sich. Schwankend, ohne dass er Grund dazu gehabt hätte. Sein Schutzanzug absorbierte die Stöße und das Rollen des Schiffs. Es war seine Psyche, die nicht mitspielte. Er befand sich inmitten einer Katastrophe. Die BANDIKOT fuhr zur Hölle. Auf der Expressroute. Die Fremden hatten das Feuer eröffnet. Eine ganze Flotte. Dass der Kreuzer sich nicht längst in eine Gaswolke verwandelt hatte, konnte nur daran liegen, dass die Fremden mit der BANDIKOT spielten. Wieder musste der Terraner an die alten Trickfilme denken. Katz und Maus. Die BANDIKOT war die Maus, und wann immer die Katze des Spiels überdrüssig wurde ...

      Er ging in die Knie. Sein Unterbewusstsein wollte nicht akzeptieren, dass er inmitten des Chaos ungeschoren blieb, geborgen in der privaten Welt seines Schutzanzugs. Sicher, bis ein Volltreffer den Kreuzer samt seiner Mannschaft in Plasma verwandelte.

      »Talina! Du musst wieder auf die Liege. Der nächste ...«

      »Der nächste Stoß könnte der letzte sein! Wir müssen hier weg! Und jetzt komm endlich und hilf mir!«

      Lifkom gab sich einen Ruck, kam auf die Beine und ging zu der Oxtornerin, die sich über das Pult des Kommandanten beugte. Von Modesto und dem Okrill, die sich bis vor wenigen Augenblicken noch an dem Pult befanden hatten, war nichts zu sehen.

      »Verdammt, die Systeme reagieren nicht! Wie kann das sein?«

      Talina hantierte hektisch, aber offensichtlich hilflos an den manuellen Kontrollen. Ihre Augenbrauen waren dünne Striche, die einander beinahe berührten, so sehr hatte die Oxtornerin das Gesicht verkniffen. Die Sprachsteuerung war ausgefallen, sonst hätte die Bordpositronik sich längst gemeldet. Die Virtuellsteuerung war ebenfalls tot. Nirgends in der Zentrale leuchtete ein Holo.

      »Was ist das für ein Schrotthaufen? Ich dachte, Terranerschiffe sind unzerstörbar!«

      Tränen standen ihr in den Augen. Lifkom entging nicht, dass sie immer wieder ruckhaft aufsah und zu den Verletzten blickte. Es war ein Anblick, der sie noch weit mehr erschüttern musste als ihn, den schwächlichen Terraner. Oxtorner, verletzt, vielleicht sogar sterbend. Undenkbar. Gleichzeitig war es ein Anblick, der sie auf absonderliche Art zu faszinieren schien. Sie konnte kaum wegsehen.

      »Nichts ist unzerstörbar«, sagte Lifkom.

      »Klugscheißer. Und ich will wissen, wieso hier nichts geht!« Sie funkelte ihn aus wütenden Augen an.

      »Ich weiß es nicht.«

      »Großartig!« Sie hantierte weiter an den Kontrollen. Nichts geschah.

      »Wo bleiben die Medoroboter?«, fragte Lifkom. Das Stöhnen und Wimmern der Verletzten zehrte an seinen Nerven. Es war ein Anblick, der ihn nur geringfügig weniger erschütterte als Talina. »Sie müssten doch schon längst hier sein.«

      Die Oxtornerin hantierte weiter, als hätte sie ihn nicht gehört. Lifkom ließ sich nicht täuschen. Sie musste ihn gehört haben.

      »Ich sagte: Wo bleiben die Medoroboter? Wir müssen die Medoroboter alarmieren!«

      Talina schüttelte den Kopf. »Zwecklos.«

      »Willst du deine Leute etwa verrecken lassen?« Kein diplomatischer Ausdruck, aber ein passender.

      »Nein, aber wir müssen hier weg, wenn wir nicht alle draufgehen wollen. Das hat erste Priorität.«

      »Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Medoroboter können sich an die Arbeit machen, während ...«

      »Das können sie nicht. Wir haben keine an Bord.« Ein Schalter zersplitterte unter Talinas Daumendruck.

      »Das ist nicht dein Ernst! Es gibt kein Schiff ohne Medoroboter!«

      »Dieses hier schon. Wir haben sie auf Oxtorne herausgeworfen, um Platz für eine größere Besatzung zu haben.«

      »Das ist nicht dein Ernst!«, wiederholte der Botschafter. »Sag mir, dass das ein Witz ist!« Der Stahlboden unter ihm schien plötzlich seine Festigkeit verloren zu haben. »Seid ihr völlig verrückt?«

      »Was hätten wir tun sollen?« Sie drehte sich zu ihm um, stellte sich seinem entsetzten Blick. »Es hätte auf der Stelle Tote gegeben, wenn wir es nicht getan hätten. Du hast den Raumhafen gesehen. Halb Oxtorne war dort und wollte um jeden Preis an Bord der Schiffe. Niemand hätte Verständnis dafür gehabt, wenn wir unnötigen Ballast mitgeschleppt hätten. Also ging alles, was überflüssig war, über Bord.«

      »Ihr seid völlig verrückt! Medoroboter überflüssiger Ballast? Für was haltet ihr euch? Götter, denen niemand etwas anhaben kann?«

      »Keine Ahnung. Ich weiß nichts von Göttern, ich habe keine. Aber ich verspreche dir eins: Ich werde nie wieder im Leben einen Medoroboter auf irgendeine Müllkippe werfen. Nie wieder. In Ordnung? Aber damit ich mein Versprechen so einlösen kann, dass es etwas zählt, müssen wir hier rauskommen. Schnell.«

      Sie hatte Recht. Der Irrsinn mit den Medorobotern war geschehen. Er war nicht mehr zu ändern. Er zwang ein »In Ordnung!« heraus. Lifkom erwartete, dass Talina sich wieder den Kontrollen widmete. Stattdessen sah sie ihn unverwandt an.

      »Talina,

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