Entstehung und Geschichte der Weimarer Republik. Arthur Rosenberg

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Entstehung und Geschichte der Weimarer Republik - Arthur Rosenberg

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in der bürgerlichen Geschichtswissenschaft „nie mehr als eine provozierende Außenseiterrolle einnehmen können.“59

      Doch gerade deshalb erfuhr er nach seinem Tod eine starke Resonanz unter Linkssozialisten: Schon in seinem Todesjahr 1943 wurden seine beiden Bücher zur Entstehung und Geschichte der Weimarer Republik von einem linken Verlag in Palästina verlegt. Übersetzungen in zahlreichen Ländern der Erde, bis nach Japan, folgten. Die italienische – kommunistische und nichtkommunistische – Linke las ihn besonders aufmerksam.60 Seine Nachwirkung reicht jedoch über die marxistische Linke hinaus. Rosenbergs Einfluss gründet sich nach Hans-Ulrich Wehler darauf, dass er „Politik- und Gesellschaftsgeschichte in Anlehnung an die Marxsche Theorie zu schreiben versucht“ hatte und „in diesem Sinn die Marxsche Gesellschaftsanalyse, verbunden mit einem ausgeprägten Verständnis für die Rolle der Ideologien, namentlich des modernen Nationalismus, vor allem auf die neuere deutsche Geschichte angewandt hat.“ Ein solch moderner Ansatz habe ihm Einsichten in den Wirkungszusammenhang der historischen Entwicklung eröffnet, die den traditionell politik- und diplomatiegeschichtlich orientierten Historikern versperrt blieben.61 Somit fordern Arthur Rosenbergs Werke – gegen den Strich gelesen – noch heute zum kritischen Nachdenken wie auch zur Neubefragung heraus.

      1 Sebastian Haffner, Über Geschichtsschreibung, in: Ders., Zur Zeitgeschichte, München 1982, S. 12f.

      2 Für biographische Einzelheiten vgl. bes. Helmut Schachenmeyer, Arthur Rosenberg als Vertreter des Historischen Materialismus, Wiesbaden 1964; Rudolf Wolfgang Müller/Gert Schäfer (Hg.), Arthur Rosenberg zwischen Alter Geschichte und Zeitgeschichte, Politik und politischer Bildung, Göttingen/Zürich 1986; Lorenzo Riberi, Arthur Rosenberg. Democrazia e socialismo tra storia e politica, Milano 2001; Mario Keßler, Arthur Rosenberg, Ein Historiker im Zeitalter der Katastrophen, Köln/Weimar/Wien 2003 (jeweils mit Bibliographie). Die letztgenannte Arbeit enthält (auf S. 268–274) erstmals den deutschen Text des Epilogs.

      3 Arthur Rosenberg, Untersuchungen zur römischen Zenturienverfassung, Berlin 1911, Nachdruck New York 1975.

      4 Über Rosenberg als Althistoriker vgl. Volker Losemann, Nationalsozialismus und Antike. Studien zur Entwicklung des Faches Alte Geschichte 1933–1945, Hamburg 1977; Karl Christ, Von Gibbon zu Rostovtzeff. Leben und Werk führender Althistoriker der Neuzeit, Darmstadt 1972, S. 177–186; Luciano Canfora, Il communista senza partito. Seguito da „Democrazia e lotta di classe nell’antichità“ di Arthur Rosenberg, Palermo 1984; ders., Politische Philologie. Altertumswissenschaften und moderne Staatsideologien, Stuttgart 1995, bes. S. 179–195.

      5 Arthur Rosenberg, Der Staat der alten Italiker. Verfassung der Latiner, Osker und Etrusker, Berlin 1913.

      6 Arthur Rosenberg, Geschichte der römischen Republik, Leipzig 1921; ders., Einleitung und Quellenkunde zur römischen Geschichte, Berlin 1921.

      7 Johann Gustav Droysen, Geschichte Alexanders des Großen. Einleitung von Dr. Arthur Rosenberg, mit einem Vorwort von Sven Hedin, Berlin 1917.

      8 Vgl. Francis L. Carsten, Arthur Rosenberg als Politiker, in: Gerhard Botz u. a. (Hg.), Geschichte und Gesellschaft. Festschrift für Karl R. Stadler zum 60. Geburtstag, Wien 1974, S. 268.

      9 Vgl. Andreas Wirsching, Politik und Zeitgeschichte. Arthur Rosenberg und die Berliner Philosophische Fakultät 1914–1933, in: Historische Zeitschrift, Bd. 269 (1999/3), S. 561–602.

      10 Bericht über die Verhandlungen des Vereinigungsparteitages der USPD (Linke) und der KPD (Spartakusbund), abgehalten in Berlin vom 4. bis 7. Dezember 1920, Leipzig/Berlin 1921, S. 143f.

      11 Vgl. Arthur Rosenberg, Demokratie und Klassenkampf im Altertum, Bielefeld 1921, zuletzt Freiburg 2007.

      12 Bericht über die Verhandlungen des 2. (7.) Parteitages der KPD, 22. –26. August 1921, Berlin 1921, S. 346.

      13 Rosa Meyer-Leviné, Im inneren Kreis. Erinnerungen einer Kommunistin in Deutschland 1920–1933, hg. von Hermann Weber, Köln 1979, S. 122.

      14 Abdruck der Erklärung in: Keßler, Arthur Rosenberg, S. 258–260.

      15 Arthur Rosenberg, „Einige Bemerkungen zur Parteidiskussion“, in: Die Internationale, 6 (1925), Nr. 11, S. 693f.

      16 Die Austrittserklärung ist abgedruckt in: Vorwärts, 27. April 1927, und in: Die Rote Fahne, 28. April 1927, sowie in: Keßler, Arthur Rosenberg, S. 263f.

      17 Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Reichstags, 3. Wahlperiode, Bd. 392, Berlin 1924–1928, Sp. 11.181.

      18 Vgl. Theodor Bergmann, Im Jahrhundert der Katastrophen. Autobiographie eines kritischen Kommunisten, 2. Aufl., Hamburg 2016, S. 14.

      19 Vgl. Walter Markov, Zwiesprache mit dem Jahrhundert. Dokumentiert von Thomas Grimm, Berlin/Weimar 1989, S. 35f.; ders., Wie viele Leben lebt der Mensch. Eine Autobiographie aus dem Nachlass, Leipzig 2009, S. 143f.

      20 Arthur Rosenberg, The New British Imperialism, in: Jewish Frontier, 6 (1939), Nr. 6, S. 26.

      21 Zit. nach Keßler, Arthur Rosenberg, S. 239f.

      22 In diesem Buch wie im Nachfolge-Band wurde in allen Ausgaben nach dem Zweiten Weltkrieg im Titel von der Weimarer Republik gesprochen.

      23 Arthur Rosenberg, Geschichte des Bolschewismus, neu hg. und eingeleitet von Ossip K. Flechtheim, Frankfurt a. M. 1975, S. 46f.

      24 Doch hätte die Revolution jene Säulen zum Einsturz bringen können, auf denen die Macht von Kapital und Junkertum beruhten: „Das Unvermögen des deutschen Sozialismus, mit der Armee fertig zu werden, wiederholte sich an der Jahreswende von 1918 und 1919 auf den Gebieten der Polizei und der Verwaltung, der Justiz, Kirche und Schule und nicht am wenigsten der Außenpolitik.“ Arthur Rosenberg, Zum 9. November 1918, in: Zeitschrift für Sozialismus, 1 (1933), Nr. 2, hier zit. nach: Ders., Demokratie und Klassenkampf, Zitat S. 212.

      25 Arthur Rosenberg, Demokratie und Sozialismus, Amsterdam 1938, Neuausgabe Frankfurt a. M. 1988, Zitat hier S. 249f.

      26 Ebenda, S. 251.

      27 Für Rosenbergs Bemühungen, marxistisches Gedankengut der Allgemeinheit zu vermitteln, vgl. auch die kurzgefasste Einführung: Karl Marx, Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Ausgewählt und mit Angaben aus dem Leben des Verfassers sowie mit Anmerkungen versehen von Arthur Rosenberg, Breslau o. J. [1932].

      Das 61-seitige Heft erschien in einer Einführungsreihe zur historischen und staatspolitischen Bildung.

      28 Hans Herzfeld, Deutsche Geschichte von 1914–1918 (Literaturbericht), in: Jahresberichte für Deutsche Geschichte, 4 (1928), S. 241.

      29 Hermann Wendel, Vom Sozialistengesetz zur Republik, in: Die Gesellschaft, 6 (1929/1), S. 194f.

      30 Franz Schnabel, Literaturbericht: Zur Vorgeschichte und zur Geschichte des Weltkrieges, in: Neue Jahrbücher für Wissenschaft und Jugendbildung, 6 (1939), S. 464–473, bes. S. 464f.

      31 Alfred Meusel, Das Vorhandensein und die Bedeutung konservativer Tendenzen in der Sozialdemokratie, in: Neue Blätter für den Sozialismus, 1 (1930), S. 496.

      32 Unter dem Banner des Marxismus, 3 (1929), S. 782 (die Rezension von Kurt Sauerland erschien anonym; die russische Übersetzung in: Istorik marksist, 3 (1929), S. 238–241, nennt den Verfasser).

      33 Walter Frank, Der Goldglanz. Zu Arthur

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