Kunst, Bildung und Bewältigung. Lisa Niederreiter

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Kunst, Bildung und Bewältigung - Lisa Niederreiter

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      (Foto Barbara Walzer)

      Prof. Dr. Lisa Niederreiter ist Kunst- und Sonderpädagogin, Dipl. Kunsttherapeutin, Künstlerin; klinische Erfahrung in kunsttherapeutischer Atelierarbeit mit Adressat*innen aus der psychosozialen Praxis; Lehre und Forschung in der Sozialpädagogik und Kunsttherapie, künstlerische Arbeit

Lisa Niederreiter

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      1. Auflage 2021

      Alle Rechte vorbehalten

      © W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

      Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

      Print:

      ISBN 978-3-17-037639-7

      E-Book-Formate:

      pdf: ISBN 978-3-17-037640-3

      epub: ISBN 978-3-17-037641-0

      mobi: ISBN 978-3-17-037642-7

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      Einleitung

      1.1 Allgemeines

      Idee der Publikation ist die Erstellung eines anwendungsorientierten Grundlagenwerks künstlerisch-kunsttherapeutischer Methoden für die psychosoziale und pädagogische Praxis mit einer Schwerpunktsetzung auf einen erweiterten und aktualisierten Bildungsbegriff. Ein vielfach in der entsprechenden Fachliteratur vertretener Standpunkt der Trennung zwischen eher kunstpädagogischen Zugängen im Kontext von Bildungsprozessen, einer kunst- und gestaltungstherapeutischen Methodik für die klinische Anwendung und ganz aktuell neueren Kunstvermittlungsformaten für offener orientierte Ziele kultureller Partizipation kann und soll m. E. nicht mehr in der Schärfe aufrechterhalten werden. Diese Trennung macht im Kontext institutioneller Logik und professioneller Qualifikation u. U. noch Sinn (Schule versus psychiatrische Klinik), in der Praxis treffen wir jedoch in vielen Feldern der Bildungs-, Beratungs- und Begleitungsarbeit auf Menschen, deren Unterstützungsbedarfe und Entwicklungswünsche so komplex gestaltet sind, dass die klassische Einteilung in bildungsspezifisch versus behandlungsbedürftig nicht mehr gelten kann. Zuschreibungen, Normalitätskonstruktionen, Inklusionsnarrationen, Berührungsängste und mangelndes Fachwissen im pädagogischen versus psychologischen Bereich begründen diese perseverierte Trennung.

      Ganz konkret konfrontiert war ich in der Fachwelt besonders auf Kongressen zu künstlerischer Bildung wiederholt mit Vorwürfen von psychologisierender, heißt unwissenschaftlicher »Deutung«, sobald ich anlässlich von Projekt-Beschreibungen über mögliche Sinnzusammenhänge von künstlerischen Arbeiten für die Teilnehmer*innen berichtete, obwohl es sich häufig um deren eigene Äußerungen zu den Bildern handelte. Erstaunlich emotional und entwertend wurde solche Kritik formuliert. Ich halte jene wechselseitige, wie auch immer begründete und/oder begründbare Abwehr jeweils pädagogischer oder psychologischer Zugänge für nicht mehr zeitgemäß. Mein Vorrang liegt eindeutig in der komplementären Erweiterungsmöglichkeit des eigenen Fachwissens, d. h. klinisch und psychosozial Tätige ergänzen zum einen ihre Kompetenzen um Dimensionen soziologisch konnotierter (Selbst-)Bildungsprozesse und zum anderen vertiefen Professionelle in pädagogischen Feldern ihr (entwicklungs-)psychologisches, psychodynamisch subjektorientiertes und sozialpsychiatrisches Wissen. Zugehörige theoriegeleitete und methodische Entsprechungen adäquaten künstlerischen Handelns im jeweiligen Feld werden zu diesem Zweck konturiert, d. h. Kunst in ihren Wirkungsdimensionen und Funktionen kristallisiert sich als Bildungsereignis eventuell anders als im Kontext einer Krisenbewältigung. Trotzdem gibt es gemeinsame theoretische wie praktische Fundamente, die diese Publikation gezielt und pointiert versammeln will. Sie bietet multidisziplinäre Perspektiven zu psychoanalytisch informierter (Subjekt )Bildung, zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen im Spannungsfeld von Entgrenzung und Inklusion und passende Diskurse und Methoden aus den Künsten. Zudem werden relevante Aspekte um ästhetische Erkenntnis- und Handlungsprozesse in Zusammenhang mit Identität und Biographie einbezogen, ebenso wie aktuelle Konzepte zu einem anthropologischen Verstehen psychischen Leids in der Tradition kritischer Sozialpsychiatrie. Dabei geht es nicht um die Leugnung von Beeinträchtigung, Erkrankung, Störung oder »Symptomen«; es geht um eine erweiterte Sichtweise, die sich weder in klinischen Diagnosen noch in verwässernden Narrationen um »diversity« oder »Stärkenperspektiven« verliert, sondern gezielt fachspezifische Grundlagen zur Verfügung stellt, Menschen in Entwicklungsübergängen und/oder psychischen Krisen über das Kunstmachen zu unterstützen.

      Dieser Band fokussiert demnach nicht wie die klinisch-kunsttherapeutische Literatur Theorien, Methoden und quantitative Forschungsergebnisse klinischer Praxis und ihre »störungsorientierte« Sicht, vielmehr werden Theoriebausteine aus der Tiefenpsychologie, der sozialpsychologisch informierten Individuationstheorie, der Bildenden Kunst und zu den Eigenarten ästhetischer Bildung zusammengestellt, insofern sie für einen psychosozial supportiven, entwicklungsfördernden, störungskompensierenden, den Einzelnen wie Gruppen ermächtigenden Ansatz relevant sind.

      Das mag eklektizistisch klingen, scheint mir jedoch die sinnvollste Variante zu sein, das genannte Überschneidungsfeld theoretisch wie methodisch mit professionell breit gefächerten Grundlagen, zentralen Wissensbeständen, Konzepten und Anwendungsorientierungen auszustatten, so dass komplexe Zusammenhänge fachlich – auch ausgewählt und kapitelweise gestaffelt – angeeignet werden können. Das Wissen und Einordnen-Können von ästhetischen wie bewältigungsorientierten Prozessen ist bedeutsam, selbst wenn nicht mit jeder Klientel gearbeitet werden soll oder will. Die jeweiligen disziplinären Theorien werden dabei einzeln den thematisch passenden Kapiteln zugeordnet, wobei sie auch für andere Abschnitte der Publikation gültige theoretische Hintergründe bieten können. So etwa wird die gesellschaftliche Entgrenzungsdebatte in Kapitel 5 (image Kap. 5) zu Identität und Biographie oder die anthropologische bzw. kritische Psychiatrie im Kapitel 6 (image Kap. 6) zu Trauma verhandelt.

      Durchgängiger

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