Sammelband 5 eisenharte Western Juni 2019. Pete Hackett

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sammelband 5 eisenharte Western Juni 2019 - Pete Hackett страница 5

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Sammelband 5 eisenharte Western Juni 2019 - Pete Hackett

Скачать книгу

junge Kerl kam auf einem Pferd hier an — auf einem Pferd, das es noch gibt, Mr. Calhoun. Ich bin im Mietstall gewesen und habe es gesehen. Sie wissen so gut wie ich, dass Sie ihn auf Pferden schneller nach Shelton Falls bringen können als in der Kutsche.“

      „Natürlich.“

      „Warum nehmen Sie dann keine Pferde?“, fragte der Mann verbittert.

      Tom lächelte ihn an.

      „Das wissen Sie doch. Es ist für mich einfacher, wenn ich in der Kutsche sitze.“

      „Ja, ich weiß. Eine Kutsche lässt sich leicht verteidigen“, brummte der Fahrer.

      Tom nickte.

      „So ist es, Dreek. Sie haben sicher das Risiko gekannt, als Sie Postfahrer wurden.“ Er wandte sich ab und ging zum Haus, das er betrat.

      Ben Jagger, der Postmeister, saß hinter der Theke, über der ein Gitter als Sicherung angebracht war. Jaggers Gesicht sah zerknittert und unzufrieden aus, und sein Blick hing an dem Stern, den Tom Calhoun als Marshal Clayburns Vertreter trug. Tom Calhoun legte einen Geldschein auf die Theke.

      „Zweimal nach Shelton Falls“, sagte er.

      „Mr. Calhoun, was Sie tun wollen, kann unserer Gesellschaft sehr schaden. Sie wissen, wie es ist, wenn eine Kutsche überfallen wird. Man redet in zweihundert Meilen Umkreis davon.“

      „Ich weiß, aber es kann für mich nichts ändern.“

      „Und wenn ich mich nun weigere, Ihnen Fahrkarten zu verkaufen?“, schnaubte der Postmeister.

      „In diesem Fall wäre ich gezwungen, dem Richter in Shelton Falls einen Brief zu schreiben.“

      „Dem Richter?“

      „Genau. Und in diesem Brief wird stehen, dass die Postgesellschaft mich und meinen Gefangenen nicht befördern will. Ich werde den Richter bitten, sich den Gefangenen selbst abzuholen.“

      „Das verstehe ich nicht.“

      „Wirklich nicht? Sie wissen genauso gut wie ich, dass meine Chance, Shelton Falls auf einem Pferd zu erreichen, gering ist. Mit der Kutsche ist es anders. Sie kann für uns in der Prärie zu einer Festung werden. Da moderne Gewehre fast eine Meile weit tragen, ist es für einen guten Schützen möglich, auf fünfhundert Yard einen Reiter zu treffen. Einen Mann in der fahrenden Kutsche zu treffen, ist dagegen viel schwerer. Auf einer Entfernung von fünfhundert Yard dürfte es sogar unmöglich sein.“

      „Aber die Postgesellschaft ...“

      „Jetzt hören Sie mir mal zu: Ich werde mit Ben Warthon nach Shelton Falls fahren, wie es Marshal Clayburn von mir erwartet, oder ich bleibe hier. In ein paar Tagen werden alle Halunken in fünfzig Meilen Umkreis wissen, was hier zu holen ist — nämlich achtzehntausend Dollar. Sie werden kommen. Die Bevölkerung wird sich dann an Sie wenden, falls die Stadt mit Terror überzogen werden sollte. Also, was ist nun mit den Fahrscheinen? Bekomme ich sie oder nicht?“

      Ben Jagger brummte unwillig vor sich hin. Dann strich er endlich das Geld von der Tafel und legte zwei handgeschriebene Karten darauf.

      Tom atmete auf. Er steckte die Karten in die Tasche und ging hinaus, gefolgt von den mürrischen Blicken des Posthalters. Draußen sah er den Fahrer, der mit den beiden anderen Pferden kam, um sie ebenfalls vor die Kutsche zu spannen.

      Gegenüber, auf der anderen Straßenseite, wurde die Schwingtür des Saloons geöffnet. Der Kopf des Keepers tauchte in der Öffnung der oberen Klappe auf.

      Der Kutscher hatte sich umgewandt. Fragend blickte er Tom entgegen.

      „Ich habe die Karten“, sagte Tom und machte eine bezeichnende Bewegung auf seine Tasche.

      „Dieser Narr! Aber ich habe von Jagger nichts anderes erwartet.“

      „Was hätte er denn tun sollen? Ich wäre sonst mit dem Gefangenen in der Stadt geblieben, bis er vom Richter abgeholt worden wäre. Das könnte unter Umständen länger dauern, als es manchem lieb wäre. Das Geld hätte natürlich auch solange hier gelegen. Jagger muss wohl daran gedacht haben, dass es um die Kutsche weniger schade ist als um die ganze Stadt. Im Moment besteht nur wenig Gefahr, Dreek.“

      „Mr. Calhoun, die Fahrt nach Shelton Falls dauert vier Tage!“

      „Ich weiß. Aber jeder hier in der Stadt wird froh sein, wenn wir mit dem Geld in Shelton Falls sind.“

      In diesem Moment kam Lola Starr aus dem Saloon, Über ihrem Arm hing ein geflochtener Korb. Leichtfüßig überquerte sie die Straße.

      „Wie ich sehe, haben Sie sich die Sache nicht noch einmal überlegt“, sagte Tom Calhoun, als die Frau vor ihm stehenblieb.

      Lola Starr trug einen geteilten Wildlederrock, zu dem die bunte Kattunbluse gut passte. Beinahe machte sie den Eindruck einer Ranchersfrau. Sie blickte auf und lächelte Tom Calhoun an.

      „Ich überlege mir eine Sache nur einmal“, sagte sie herb. „Wissen Sie, was ich glaube? John Monk wird froh darüber sein, dass er entkommen konnte.“

      „Tut mir leid, Miss Starr. Aber ich weiß, dass es nicht so ist. Sie hätten die Schüsse in der Nacht auch hören müssen.“

      „Na und? Darum kümmere ich mich schon lange nicht mehr. Schüsse in der Nacht sind hier keine Seltenheit.“

      „Monk hat im Office etwas Bestimmtes gesucht. Ich weiß, dass er es nicht gefunden hat.“

      .Ach?“

      „Und noch etwas. Er ist nicht geflohen. Er wird in der Nähe sein, um feststellen zu können, was mit dem Geld passiert. Sie sollten darüber noch einmal nachdenken.“

      Sein Blick ruhte forschend auf ihrem schmalen Gesicht. Er sah die grauen Strähnen in ihrem Haar und machte die Feststellung, dass sie älter aussah, als sie mit ihren einunddreißig Jahren war.

      Dann wandte er sich ab und ging schnell zum Office hinüber. An der Tür zum Office angekommen, hörte er abermals das Knarren der Schwingtür des Saloons. Er blieb stehen und drehte sich um. Als er den Spieler Sam Cory auf den Vorbau treten sah, ging er zurück und griff nach dem Pfosten, der das Dach trug. Cory hatte eine schwarze Reisetasche in der einen und eine Springfield in der anderen Hand.

      Cory war stehengeblieben und grinste zu ihm herüber. Dann ging er weiter auf die Fahrbahn hinunter.

      „Für ein Gewehr mehr haben Sie doch sicher Verwendung“, sagte der Mann.

      „Schon möglich, Cory“, erwiderte Tom. „Doch in diesem besonderen Fall möchte ich darauf ganz gern verzichten.“

      „Das verstehe ich nicht.“

      „Wirklich nicht? Achtzehntausend Dollar sind nun mal eine Menge Geld. Doch das brauche ich Ihnen bestimmt nicht erst zu sagen, Cory.“ Tom Calhoun wandte sich ab und ging in das Office.

      *

Скачать книгу