Vom Königsbett zum Schafott. Barbara Beck

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Vom Königsbett zum Schafott - Barbara Beck

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Herzog jedoch die Erbfolge in Bayern-München durch die unstandesgemäße Verbindung in höchstem Grade gefährdet. Immer wieder war es nach dem Tod von Kaiser Ludwig dem Bayern im Jahr 1347 zu Teilungen der wittelsbachischen Territorien gekommen, und immer wieder gab es auch kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Teillinien. Die wittelsbachischen Verwandten in den Herzogtümern Bayern-Ingolstadt und Bayern-Landshut waren in ihrem Interesse an einer erneuten Teilung nicht zu unterschätzen. Durch den unerwarteten Tod von Ernsts Bruder und Mitregenten Herzog Wilhelm III. im September 1435 verschärfte sich die Situation bedenklich, da dieser nur einen schwächlichen Sohn namens Adolf hinterlassen hatte. Zur Sicherung des Fortbestandes des Herzogtums Bayern-München musste Albrecht unbedingt standesgemäß heiraten und legitime Kinder bekommen. Außerdem musste er sich zur Sicherung des Zusammenhalts des Herzogtums mit dem Straubinger Land wieder dem väterlichen Willen fügen. Agnes Bernauer stand all diesen Erfordernissen im Weg, solange sie lebte.

      Nicht nur die Historiker beschäftigte durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder die faszinierende Verbindung zwischen dem Herzogssohn und der Baderstochter, sondern sie beflügelte vor allem auch die Fantasie von Literaten und Künstlern. Agnes Bernauers Leben und Sterben bot, vielleicht auch gerade wegen des Mangels an gesichertem Faktenmaterial, reichlich Stoff für Interpretationen aller Art und ließ die junge Frau zum Mythos werden. Zu den bekanntesten Bearbeitungen gehören neben dem Volkslied von der Bernauerin, das bereits im 15./16. Jahrhundert entstand, Friedrich Hebbels Trauerspiel »Agnes Bernauer« sowie Carl Orffs musikalisches Volksschauspiel »Die Bernauerin«. Außerdem werden seit dem 20. Jahrhundert in Vohburg und Straubing Agnes-Bernauer-Festspiele veranstaltet.

      Anmerkungen

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