Vom Königsbett zum Schafott. Barbara Beck

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Vom Königsbett zum Schafott - Barbara Beck

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für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung 122 (2005), S. 263 – 284, hier S. 277.

      Zum Wahnsinn verdammt

      Johanna I. von Kastilien, »die Wahnsinnige«

      Johanna die Wahnsinnige, eine der bis heute bekanntesten Königinnen aus Spanien, kam am 6. November 1479 als drittes Kind von Ferdinand II. von Aragón und Isabella I. von Kastilien, die als die »Katholischen Könige« in die spanische Geschichte eingingen, in Toledo zur Welt. Ferdinand und Isabella begründeten den spanischen Gesamtstaat. Während ihrer Herrschaft begann Spaniens Aufstieg zur ersten kolonialen Weltmacht. Über Kindheit und Jugend Johannas ist nur wenig bekannt. Die übersensible Prinzessin, die als das intelligenteste Kind des Königspaars galt, erhielt eine strenge, asketisch anmutende Erziehung. Sie erlernte, wie dies für Mädchen ihres Standes üblich war, mehrere Sprachen und beherrschte auch einige Musikinstrumente. Der religiösen Unterweisung kam eine wichtige Rolle zu.

      Im Oktober 1501 verließ das Herzogspaar die Niederlande, um in Kastilien den Treueid der Granden persönlich entgegenzunehmen. Der Reisebeginn hatte sich verzögert, da Johanna wieder schwanger war und erst ihre Niederkunft abwarten musste. Am 27. Mai 1502 versammelten sich die Cortes in der Kathedrale von Toledo, um Johanna als Prinzessin von Asturien und Thronerbin der kastilischen Reiche anzuerkennen. Ihr Vater König Ferdinand II. sorgte dafür, dass auch die aragonesischen Stände Johanna als Thronfolgerin bestätigten. Dies hatte großes staatsmännisches Geschick erfordert, da die auf ihren Traditionen, Gesetzen und Vorrechten beharrenden Aragonesen noch nie zuvor eine Frau als Kronprinzessin akzeptiert hatten.

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