Waldpfade Hamburg. Stefanie Sohr

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Waldpfade Hamburg - Stefanie Sohr страница 9

Waldpfade Hamburg - Stefanie Sohr

Скачать книгу

alt="image"/> Sierichsches Forsthaus, errichtet 1886 für den Waldhüter. Heute nutzt es der Stadtpark Verein als Sitz, Archiv und Infozentrum. Regelmäßig bietet Revierleiterin Marieke Schulz-Gerlach einen Gehölzrundgang an und erklärt den Wert und die Gefahren für den zum Teil sehr alten Baumbestand des Stadtparks. Zwei Stunden dauert die Führung. Das ist weit mehr Zeit als dieser Spaziergang in Anspruch nimmt. Die verbleibenden 800 Meter parallel zur Otto-Wels-Straße führen schnell zur image Trinkhalle zurück.

      2 Auf dem Friedhof Ohlsdorf

      Der Stille Weg und die Waldzeugen

      Er ist nicht nur Hamburgs größte Grünanlage, sondern zudem auch der größte Parkfriedhof der Welt. Auf 389 Hektar bietet der Friedhof Ohlsdorf ausreichend Raum für Trauernde und Ruhesuchende, Naturerlebnisse und Stadtgeschichte(n) sowie für 450 Laub- und Nadelgehölzarten.

image

       Tourencharakter

      Eine anregende und zugleich beruhigende Strecke führt über die stillen, leicht zu gehenden Wege des Ohlsdorfer Friedhofs.

       Ausgangs-/Endpunkt

      Haupteingang

       Anfahrt

      Auto: Den kostenpflichtigen P+RParkplatz am Bahnhof Ohlsdorf spart sich, wer mit der Bahn kommt.

      Bus & Bahn: S1, S11, U1 Ohlsdorf

       Beste Jahreszeit

      Herbst

       Einkehr

      Dass das Café Fritz sich direkt an das Krematorium anschließt, klingt seltsam. Der Kuchen schmeckt aber dennoch köstlich, und auf der Terrasse spielt das Leben die Hauptrolle.

image

      Ruhe und Erholung Wer zu dieser Tour mit der U- oder S-Bahn anreist, geht vom Bahnhof genau geradeaus, um auf der anderen Straßenseite durch den image Haupteingang den größten Parkfriedhof der Welt zu betreten. Das war schon 1880 so, als die neue Pferdebahn endlich die offenen Pferdeomnibusse ablöste. Mit ihnen hatte man Stunden von der Innenstadt zum neuen Zentralfriedhof gebraucht. Er war drei Jahre zuvor weit vor den Toren der Stadt angelegt worden, wo Grund und Boden billig waren. Von Beginn an nicht nur als letzte Ruhestätte, sondern auch als Erholungsraum gedacht, entwickelte sich der Friedhof Ohlsdorf durch die bessere Verkehrsanbindung zum beliebten Ausflugsziel. Auch das ist bis heute so. Während die Toten viele Jahrzehnte lang aufgrund von Epidemien und Kriegen immer mehr Platz benötigten, übernehmen seit einiger Zeit zunehmend die Lebendigen das Areal wegen seiner Naherholungsqualitäten.

image

       Vom Weg abzukommen, ist in Ohlsdorf immer eine gute Idee und wird meist mit kunstvollen Ruhestätten belohnt.

      Stiller Weg Gegenüber des Haupteingangs fällt ein überdimensionaler Schriftzug ins Auge: »Eingänge sind Übergänge« beschreibt das Projekt, mit dem sich Ohlsdorf auf die Zukunft vorbereitet. Bis 2050 reicht der Aktionsplan, mit dem sich der Friedhof Stück für Stück in einen Park der Stille verwandeln will. 17 Infoelemente verteilen sich über die Anlage – unterschiedlich in der Form, aber alle in Signalorange gehalten, kann man sie gar nicht verfehlen. Doch nun geht es erst einmal zurück in die Vergangenheit und die von Hainbuchen gesäumte image Talstraße hinauf. Mit dem Krematorium und dem Denkmal für die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung wirkt die Allee sehr streng. Wenn sie am Ende in einen Fußpfad mündet, ändert sich die Atmosphäre grundlegend. In der sogenannten Dichterecke hat Kurt W. Marek seine letzte Ruhestätte gefunden. Der Journalist verfasste unter dem Pseudonym Ceram einen Bestseller zur Geschichte der Archäologie. Dessen Titel, »Götter, Gräber und Gelehrte«, bestimmt von nun an das Programm auf dem image Stillen Weg.

image

       Beinahe streng: Taxusbüsche und Christusfigur

image

       Romantisch: Stiller Weg am Norddteich

      Zum Millionenhügel Der Stille Weg gilt als der schönste Pfad auf dem Ohlsdorfer Friedhof. War gerade noch der Verkehrslärm im Hintergrund zu vernehmen, dringt nun höchstens ein weit entfernter Rasenmäher ans Ohr. Viel lauter, weil näher, sind das Vogelgezwitscher in den Bäumen und das Rascheln der Eichhörnchen im Laub. »Das sind die tropischen tollen Bäume, Büsche und Blumen des Mammutfriedhofes, dieses vögeldurchjubelten gepflegtesten Urwaldes der Welt, in dem die Toten ihren Tod verträumen«, schrieb der Schriftsteller Wolfgang Borchert, der hier ebenfalls begraben liegt. Der Stille Weg quert den Westring und führt am beeindruckenden image Mausoleum Riedemann vorbei zum image Millionenhügel. So jedenfalls nennt der Volksmund die Anlage mit den geschwungenen Treppen aus Mainsandstein, in der vor allem wohlhabende Familien ihre letzten Ruhestätten gefunden haben. Viele Grabstätten sind ungeheuer prächtig. Vom Weg abzukommen lohnt sich eigentlich immer in Ohlsdorf, hier aber ganz besonders. Versteckt hinter Efeuhecken, Wällen aus Rhododendren und beschützt von verschwiegenen Baumriesen erzählen die Inschriften Stadtgeschichten von den Sieve-kings, den Warburgs, den Hagenbecks und anderen Familien, die in Hamburg fast jeder kennt. 800 Statuen schmücken die Gräber, darunter einige bedeutende Kunstwerke. Mindestens ebenso wertvoll scheinen die Baum-Persönlichkeiten. Mehr als 30 000 Bäume stehen auf dem Friedhof, 10 000 von ihnen sind älter als 100 Jahre.

      Öffnungszeiten

      Der Friedhof Ohlsdorf ist für Fußgänger ab 6 Uhr morgens geöffnet. Von November bis März werden die Tore um 18 Uhr geschlossen; von April bis Oktober um 21 Uhr. Die Öffnungszeiten des Museums, Veranstaltungshinweise und mehr Infos unter www.friedhof-hamburg.de

image

       Prächtig: das Riedemann-Mausoleum

      Durch die Cordesallee Der Stille Weg verläuft nun parallel zur Waldstraße. Bereits vor der Friedhofsgründung war der Waldbestand in Ohlsdorf beträchtlich. Der erhaltene Teil zieht sich halbmondförmig in südliche Richtung. Der Bauleiter und spätere Friedhofsdirektor Wilhelm Cordes war sich bewusst, dass sich nur eine begrenzte Zahl von Gräbern in die urwaldartige Umgebung einfügen ließ. Ihn bedrückte die Vorstellung, der Wald könne einst aufgrund von Überbelegung vernichtet werden. Wer die nach ihm benannte

Скачать книгу