Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Extra

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schon bald wurde er ans Telefon gerufen. Als er kurze Zeit später zurückkam, war seine Miene ernst.

      »Gehst du mal zu Benny, er hat nach dir gerufen, Ulli«, sagte er. »Er möchte dir etwas zeigen.«

      »Aber ich komme bald wieder. Ich möchte nämlich lieber mit euch zusammen sein«, erklärte der Junge.

      »Was hast du?« fragte Cordula, als das Kind draußen war.

      »Joana ist gestorben. Er sollte es nicht gleich hören.«

      »Sie ist gestorben…«, murmelte Cordula. »Und ich habe den Weg ins Leben zurückgefunden. Wer hat angerufen?«

      »Jochen. Er ist sehr gefaßt. Ich soll dir sagen, wie froh er ist, daß du genesen bist, daß Ulrich seine Mami behalten wird.«

      Eine Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen. Dann sagte Cordula leise: »Es ist schwer vorstellbar, daß sie nicht mehr lebt. Sie hat doch so gern gelebt!«

      »Aber du bist mir erhalten geblieben«, sagte Constantin innig, »und das allein zählt für mich.« Behutsam legte er die Arme um Cordula, und dann küßte er sie voller Zärtlichkeit.

      *

      André machte einen kurzen Besuch bei ihr, aber auf seine Frage, wann sie wieder zusammen ar­beiten würden, winkte Cordula ab.

      »Nie mehr, André, das ist vorbei. Ich bin nicht mal traurig. Wenn einem ein zweites Leben geschenkt wird, soll man es nützen und sich dankbar erweisen. Sag jetzt nur nicht, daß ich nicht zu ersetzen bin. Die Zeit ist so schnellebig, und man ist schnell vergessen.«

      »Ich werde dich nie vergessen, Cordula.«

      »Wir können doch Freunde bleiben, und dir wünsche ich, daß du viel Erfolg, aber auch Glück hast.«

      »Es wird noch ein bißchen dauern mit dem Glück, aber ich erhoffe es auch für Benny und für mich. Und wo dein Glück liegt, ahne ich schon, Cordula.«

      Sein Blick wanderte zu Constantin. »Haltet euch fest«, sagte er leise. »Manchmal muß man einen weiten Umweg machen.«

      »Dann wird er seines wohl bei Anja finden«, meinte Cordula gedankenvoll. »Ich gönne es ihm. Er ist ein feiner Kerl, wie man sie in unserer Branche selten findet.«

      »Und ein sehr liebevoller Vater«, fügte Constantin hinzu.

      »Was ich dich fragen möchte, Constantin: was hat man damals eigentlich nach dem Unglück über uns geschrieben?«

      »Zuerst gab es natürlich Schlagzeilen, und dann wurde über Cordula Bürgner in höchsten Tönen berichtet. Natürlich wurde auch überlegt, wie es zu diesem Unfall kommen konnte, da Thomas als erfahrener Pilot bekannt war.«

      »Er hatte einen Herzinfarkt.«

      »Ja, ich weiß. Es kam da einiges zusammen. Ich konnte ihn auch vor ein paar unüberlegten Abschlüssen bewahren. Aber zwischen uns gab es keinen Krach, Cordula. Er war immer fair zu mir. Und das Thema Cordula war tabu.«

      »Es wird noch eine Weile dauern, bis ich sein Grab besuchen kann«, sagte sie leise.

      »Wir werden es gemeinsam besuchen. Wir brauchen ihn nicht aus unseren Gedanken zu verbannen, wie es bei André in bezug auf Tessa sein wird. Aber in ein paar Wochen wird die Welt für uns ganz anders aussehen.«

      *

      Und auch diese Wochen vergingen, wenn sie Cordula auch manchmal endlos erschienen und ihr alles viel zu langsam voranging. Aber tapfer hielt sie die anstrengende Therapie durch.

      Dann endlich kam der Tag, an dem Constantin sie und Ulrich abholen konnte aus der Klinik, die für den Jungen schon fast ein Zuhause geworden war. In den Kinderkliniken war es so, daß die Mütter bei ihren Kindern blieben, wenn sie krank waren, in diesem Fall war es so, daß Ulrich in der Nähe seiner Mutter bleiben konnte.

      Die Schwestern liebten ihn und gingen abwechselnd mit ihm spazieren. Manchmal holten ihn Anja und Benny ab, und natürlich machte auch Constantin mal einen Ausflug mit ihm.

      Aber nun sollten sie sich am Tegernsee erholen.

      Während sie nun die ersten Schritte in ihr neues Leben tat, war man in der Behnisch-Klinik traurig, als ihnen Ulrich noch einmal zuwinkte. Aber versprochen war, daß sie öfter zu Besuch kommen würden.

      Auch Dr. Behnisch sah ihnen sinnend nach. »Wunder geschehen doch immer wieder«, sagte er gedankenvoll. »Wer hätte für diese Frau einen Heller gegeben, als sie eingeliefert wurde!«

      »Liebe macht stark und ist die beste Medizin«, sagte Schwester Nora, »ich muß das von Zeit zu Zeit sagen, ohne unseren Ärzten etwas wegreden zu wollen. Sie haben schließlich sehr viel dazu beigetragen. Aber nur wenn man weiß, wofür man leben will, wird alles Bemühen von Erfolg gekrönt.«

      »Schön haben Sie das gesagt, Nora«, erwiderte Dr. Behnisch. »Nun wünschen wir ihnen weiterhin alles Gute.«

      *

      Bevor sie zum Sanatorium fuhren, machte Constantin vor dem hübschen Haus im ländlichen Stil Halt, das Cordula damals so gut gefallen hatte.

      »Ist es immer noch zu haben?« fragte sie.

      »Würdest du es denn auch jetzt noch haben wollen?«

      »Es gefällt mir sehr. Es wirkt so anheimelnd. Ich denke, man kann sich sehr wohl fühlen.«

      »Schau es dir innen an, Cordula«, sagte er. »Hast du so viel Kraft?« Er streckte ihr beide Hände entgegen.

      »Ich kann mich ja auf dich stützten«, sagte sie mit einem besonderen Ausdruck. »Du gibst mir Kraft.«

      »Constantin ist ja auch stark«, sagte Ulrich sofort. »Das Haus hat dir doch schon mal so gut gefallen, Mami. Aber jetzt sieht es noch schöner aus, wo die Rosen alle blühen. Sie duften ganz toll. Du hast Rosen doch so gern, Mami.«

      Wie seine Augen strahlen konnten, wie fröhlich er nun wieder war! Es erfüllte Cordula mit einer tiefen Freude. Wie sehr hatte sie sich danach gesehnt, Ulrich wieder so unbeschwert zu sehen.

      »Ja, dann schauen wir es uns einmal an«, sagte Constantin mit heiterem Lächeln.

      Dann schloß er die Tür auf. Sie traten in eine helle Diele, die mit Bauernmöbeln ausgestattet war und sehr anheimelnd wirkte. Gleich darauf kam man in den großen behaglichen Wohnraum, der genauso eingerichtet war, wie Cordula es liebte.

      »Es ist sehr hübsch«, sagte sie leise.

      »Sogar ein Fernseher ist da«, rief Ulrich aus, denn neuerdings interessierte er sich auch schon für einige Sendungen.

      »Könnten wir es mieten?« fragte Cordula stockend. »Es wäre doch schön für die Wochenenden und Ferien, im Sommer wie auch im Winter.«

      »Du kannst es bestimmen, wie du willst, Cordula. Ich habe es für euch gekauft – damals schon. Aber nun bin ich glücklich, daß es bald bewohnt werden wird.«

      Während Cordula all dies erst begreifen mußte, jubelte Ulrich schon los. »Das ist toll, da brauchen wir doch gar

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