Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Extra

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Sie mir nicht sagen, was passiert ist, Kirsten?«

      »Es ist anscheinend doch nicht bis hierher gedrungen. Es ging um eine Operation. Der Patient war wohl dem Chef nicht prominent genug, um selbst Hand anzulegen. Er überließ ihn uns. Der Chirurg war Theo Burgmüller, ich assistierte. Der Patient kollabierte nach der Operation. Burgmüller wollte es mir anhängen. Ich hätte ihm eine falsche Injektion gegeben. Es kam schließlich heraus, daß er der Schwester falsche Anweisungen gegeben hatte, die aber ein besonderes Faible für ihn hatte und ihn decken wollte. Es kam schließlich doch heraus, weil auch die Schwester von einer Kollegin, die ihr nicht grün war, beschuldigt wurde.

      Ich hatte indessen meine Entlassungspapiere bereits bekommen, und ich wollte dann auch nicht mehr bleiben, als ich darum gebeten wurde. Ich hatte einen Knacks weg.«

      »Sie hatten eine persönliche Beziehung zu Burgmüller?«

      »Ja, und ich hielt ihn für einen tadellosen Arzt. Ich war in doppelter Hinsicht enttäuscht, weil er mich kaltblütig ans Messer liefern wollte, um seine eigene Haut zu retten.«

      »Der Patient ist gestorben?«

      Kirsten nickte. Er hätte nicht mehr lange zu leben gehabt. Er hatte Krebs. Aber darum ging es ja nicht, wenn Burgmüller das auch kaltlächelnd als Rechtfertigung angab. So, nun wissen Sie es. Brack will mir die Anstellung, um die ich mich beworben habe, versalzen. Ich frage mich, ob ich in einen Sündenpfuhl geraten bin.«

      »Hätten Sie nicht Lust, in der Behnisch-Klinik zu arbeiten, bis Sie Anfechtungen wieder gewachsen sind, Kirsten? Momentan scheinen Sie sehr sensibel zu sein.«

      »Ehrlich gesagt, regt mich das alles auf. Geli war immer so ausgeglichen und lieb, und nun plötzlich ist sie völlig am Boden zerstört. Was bringt einen Menschen dazu, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen, wenn man doch so viele Möglichkeiten hat, einen neue Weg zu finden.«

      »Vielleicht wird sie es Ihnen erzählen.«

      »Ich hatte nicht den Eindruck, daß sie zu einer Verzweiflungstat fähig wäre, ich hätte sie doch sonst nie allein gelassen.«

      »Haben Sie ihr gesagt, daß Sie mit Brack sprechen wollen?«

      »Nein, das habe ich lieber bleiben lassen, um sie nicht auf falsche Gedanken zu bringen.«

      »Könnte es nicht sein, daß er ihr von dem Treffen erzählt hat, um sie zu demütigen?«

      »Guter Gott, darauf wäre ich nicht gekommen! Zuzutrauen ist ihm alles. Er hat mich tatsächlich belabert, davon geredet, daß ich sein Leben verändern könnte. Er ist so ein Typ, der wahrscheinlich jeder Frau so was einflüstert, aber ich habe das sowieso nicht geglaubt. Er wurde wütend, weil ich ihn zurückwies. Ich glaube, in bezug auf Männer muß ich noch viel lernen, obgleich ich doch eigentlich alt genug bin, um sie gleich richtig einzuschätzen.«

      »Manche Menschen können sehr überzeugend sein, Kirsten. Auch ich lasse mich manchmal noch täuschen. Überlegen Sie sich, ob Sie sich mal mit Dieter und Jenny Behnisch unterhalten wollen. Die Klinik ist ganz modern, und für die gute Atmosphäre garantiere ich. Ab Montag wird sich dort ein Patient von mir befinden, der mir sehr am Herzen liegt und der psychologische Betreuung nötig haben wird.«

      »Was mich selbst gleichzeitig aufmöbeln würde, meinen Sie? Sie sind ein guter Menschenkenner, Daniel Norden.«

      »Sagen Sie mir Bescheid, Kirsten, oder setzen Sie sich gleich morgen mit den Behnischs in Verbindung. Sie sind derzeit sehr im Druck.«

      »Ich muß mich doch auch um Geli kümmern.«

      »Man könnte sie ja unter Umständen in die Behnisch-Klinik verlegen, wenn der Abortus abgeschlossen ist.«

      »Sie denken gleich an alles«, lächelte Kirsten.

      »Manchmal«, sagte er mit einem leisen Lachen. »Es war gut, mit Ihnen zu sprechen. Fee wird auch zufrieden sein. Wir haben uns tatsächlich Gedanken gemacht, als wir Sie mit Brack gesehen haben.«

      »Wenn ich nur gleich vor ihm gewarnt worden wäre, aber Geli hat ihn ja immer noch in Schutz genommen. Sie hat nur nicht verstanden, daß er das Kind nicht haben wollte. Aber ich weiß jetzt, daß er auch zu den Männern gehört, die jede Verantwortung ablehnen. Ich weiß nicht, warum die nettesten Mädchen oft an die miesesten Burschen geraten.«

      »Weil sie immer das Gute im Menschen suchen«, sagte Daniel Norden, »und so werden sie ausgenutzt, weil miese Männer das leicht durchschauen.«

      Kirsten überlegte ein paar Sekunden. »Meinen Sie, daß die Behnischs mich nehmen würden?«

      »Ohne Bedenken.«

      *

      »Das wird doch schwieriger, als ich dachte«, sagte Dr. Dieter Behnisch zu seiner Frau Jenny. »Schau dir mal die Röntgenaufnahmen an, Jenny. Da hat sich eine ganz beträchtliche Geschwulst gebildet.«

      »Aber die Blutuntersuchung ist doch recht ordentlich«, meinte sie. »Die inneren Organe sind gesund. Das EKG zeigt kleine Unregelmäßigkeiten, die aber nicht gravierend sind.«

      »Aber der Tumor hat sich an einem kritischen Punkt gebildet, und Derksen scheint selbst auch skeptisch zu sein.«

      »Sieh nicht gleich schwarz, Dieter.«

      »Er ist ein so netter Mensch. Es geht mir nahe, wenn so ein anständiger Mann möglicherweise an einem fatalen Sturz zugrunde gehen muß, während Schlawiner, die nur zerstören können, nicht die kleinsten Wehwehchen haben.«

      »Wie heißt es doch, dieses seltsame Wort: Wen der Herrgott liebt, den züchtigt er.«

      »Ich weiß schon, warum ich diese Bibelsprüche nicht ausstehen kann«, sagte Dieter. »Ich muß noch mit Daniel sprechen, ob er bei der Operation dabeisein kann.«

      »Du denkst, daß sie lange dauern kann.«

      »Zweifellos.«

      »Dann müßte er seine Sprechstunde verlegen. So Hals über Kopf geht das doch nicht.«

      »Ich werde erst am Mittwoch operieren. Ich brauche noch ein paar Tests.« Jenny warf ihm einen schrägen Blick zu. »Das wird Derksen aber sicher nicht gefallen«, meinte sie.

      »Ich werde es ihm schon erklären.«

      Da läutete das Telefon. »Hallo, Daniel«, rief Jenny aus, »haben deine Ohren so geklungen, daß du ahntest, daß wir über dich reden?«

      »Wegen Derksen?« fragte Daniel sofort.

      Dieter erklärte ihm, was er auf dem Herzen hatte. Daniel hörte zu.

      »Ich weiß jemand, der besser assistieren könnte«, sagte er dann. »Wenn es zu machen ist, redet mal mit Kirsten Lorenz. Sie ist auf Stellungssuche.«

      »Kirsten Lorenz«, staunte Dieter, »sie war doch in Wien.«

      »Und jetzt ist sie wieder hier. Ich hatte vorhin ein langes Gespräch mit ihr. Ich will ihr auch nicht vorgreifen, aber es schien mir, als wäre sie schon interessiert, bei euch auszuhelfen.«

      »Dann kann ich nur hoffen, daß sie mitzieht«,

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