Chimära mensura?. Группа авторов

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Scherer, Marie-Luise, DIE HUNDEGRENZE, der Spiegel, 07.02.1994.

      35 Siehe Fußnote 37.

      36 Der Staat Thüringen bewirbt die ehemalige Grenzstreifen mittlerweile mit dem Label "Grünes Band", gewissermassen ein erneuter Umschlag und eine Enteignung der Natur für die Menschlichen Tätigkeitsräume, diesmal als Erholungs- und Freizeitressource: http://www.thueringen-tourismus.de/urlaub-hotel-reisen/das-grueneband-120028.html

      37 Siehe hierzu die BBC-Dokumentation „Walking the Wall“ aus dem Jahr 1994.

      38 http://www.bundespolizei.de/DE/06Die-Bundespolizei/Ausstattung/diensthunde_anmod.html

      39 Die zugelassenen Diensthunderassen der Bundespolizei heute sind: Airedale-Terrier, Belgischer Schäferhund, Bouvier des Flandres, Deutscher Schäferhund, Deutscher Boxer, Dobermann, Hollandse Herdershond, Hovawart, Riesenschnauzer, Rottweiler. Der Belgische Schäferhund und der Hollandse Herdershond wurden erst 1984 nach längeren Debatten zugelassen, sie galten im Gegensatz zum Deutschen Boxer und Deutschen Schäferhund lange Zeit als „nicht zuverlässig“ - ein Vorurteil, dass sich mit 30 Jahren Diensterfahrung im vereinten Europa längst als haltlos erwiesen hat.

      40 Auch andere „Ausrüstungsgegenstände“ belegen die NS-Kontinuität der Institution: Der 1931 in der Reichswehr eingeführte Reichsbrotbeutel wurde 1951 beim BGS wieder eingeführt, Vgl. Hans-Jürgen Schmidt: Wir tragen den Adler des Bundes am Rock – Chronik des Bundesgrenzschutzes 1951–1971. Fiedler-Verlag, Coburg 1995, S. 34.

      41 Ein Drogensuchhund der Westberliner Grenzpolizei starb 1967 nach längeren Qualen, weil er an einer mit Lysergsäurediethylamid, dem damals in Polizeikreisen noch kaum bekannten „LSD“, getränkten Pappe geleckt hatte. Das kristallisierte LSD war in einen Pappdeckel imprägniert, der wiederum als Teil eines Westpaketes, konkret einer Wurstbox für Thüringische Verwandte, getarnt war. Die Drogenbesitzer, zwei Studenten der Freien Universität Berlin, mussten neben der Strafverfolgung nach dem Betäubungsmittelgesetz auch je 450 DM „Schadensersatz wegen Sachbeschädigung“ leisten - der Hund wurde als Sachmittel und Eigentum des Senats Westberlin klassifiziert. Vgl. die etwas polemische zeitgenössische Berichterstattung: „Gammler vergiften Polizeihund“, BILD, 3. Juni 1967, „Drogen-Studenten müssen für toten Hund zahlen!“, BILD, 5. März 1968. Aufgrund der besonderen Umstände, die mit der dt. Teilung nur mittelbar zu tun haben, ist dieser Todesfall in meiner Aufstellung von 34 Hunden nicht eingerechnet.

      42 Jeder Schusswaffengebrauch an der innerdeutschen Grenze wurde vom MfS und DDR-Innenministerium untersucht, wodurch die Vorfälle aktenkundig wurden: BStU, HA XXI, 300/23 sowie 457/89.

      43 Nur summarisch ist von „Abgängen“ die Rede.

      44 Diese Zwischenfälle erregten aufgrund der diplomatischen Konsequenzen im Kalten Krieg ein gewisses Aufsehen, wodurch sie für die Nachwelt dokumentiert sind vgl. Hamburger Rundschau, 1. April 1962, sowie Hannoversche Allgemeine Zeitung, 3.2.1981, 5.2. 1981.

      45 Vgl. Handreichungen für den Diensthundgebrauch, Polizei-Diensthundeschule Bleckede (Hg), 2. erweiterte Auflage Bleckede 1973.

      46 Zur Geschichte des Leinenzwangs vgl. das einleitende Kapitel folgender Studie: René Schneider: Das sächsische Gesetz zum Schutze der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden (SächsGefHundG) Zugleich eine Untersuchung über die Kampfhundeproblematik in Deutschland aus öffentlich-rechtlicher Sicht. Studien zum Verwaltungsrecht, Bd. 22, Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2007.

Interviews aus der Zeitschrift sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung

       sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung

       Debatte

       2016, Band 4, Heft 2/3

       Seiten 137-144

       zeitschrift-suburban.de

      „Kritische Wissenschaft braucht einen Begriff von Gesellschaft“

       Christiane Schulte & Freund_innen

      Mitte Februar 2016 erschien auf Telepolis unter dem Titel „Kommissar Rex an der Mauer erschossen? Ein Plädoyer gegen den akademischen Konformismus“ ein Artikel von Christiane Schule & Freund_innen. Darin berichten die Autor_innen davon, dass sie im Januar 2015 auf einer Tagung am Center for Metropolitan Studies der TU Berlin am Workshop „‘Tiere unserer Heimat‘. Auswirkungen der SED-Ideologie auf gesellschaftliche Mensch-Tier-Verhältnisse in der DDR“ mit einem Beitrag teilgenommen hatten. Im Dezember 2015 erschien der Beitrag in der Zeitschrift „Totalitarismus und Demokratie“ des Dresdner Hannah-Arendt-Instituts. Die dort vorgetragenen Thesen und ein erheblicher Teil des empirischen Materials waren jedoch frei erfunden. In einem Email-Interview befragten wir Christiane Schulte & Freund_innen zu ihrer Kritik an Human-Animal-Studies und Totalitarismustheorien und ihrer Diagnose eines verbreiteten Konformismus in den Geistes- und Sozialwissenschaften.

      Im Aufsatz „Der deutsch-deutsche Schäferhund – Ein Beitrag zur Gewaltgeschichte des Jahrhunderts der Extreme“ wird die direkte Abstammung der DDR-Grenzhunde von den KZ-Hunden der National sozialist_innen behauptet, die eigensinnige Widerständigkeit der in Dienst genommenen Hunde, die immerhin 34 Mauertote unter sich zu beklagen hatten, beschrieben. Ein Ausblick beschreibt die Situation der ehemaligen West-Grenzhunde an den EU-Außengrenzen nach der „Wende“, wo die Hunde Flüchtlinge abschrecken mussten, anstatt sie mit freundlichem Gebell willkommen heißen zu dürfen.

      Bisher wurde die Intervention von einer Reihe von Zeitungen und einem Fernsehbeitrag besprochen. In zahlreichen E-Mail-Verteilern verschiedener Disziplinen und an universitären Kaffeetischen wurde der Hoax zum Gesprächsstoff. Das Hannah-Arendt-Institut nahm den Beitrag aus der digitalen Ausgabe von Totalitarismus und Demokratie und bedauerte in einer stattdessen veröffentlichten Stellungnahme, dass die Redaktion „durch einen gefälschten Lebenslauf, eine scheinbar wissenschaftliche Argumentation, die dem Leser mit ausführlichen Erläuterungen, umfangreichen Fußnoten und falschen Archivangaben glaubhaft gemacht wurde … systematisch getäuscht“ worden sei. Auch der Arbeitskreis für Human-Animal Studies Chimaira sah sich zu einer Stellungnahme zu diesem „plumpen Human-Animal-Studies-Bashing von Schulte & Co“ genötigt.

      s u b \ u r b a n (s\u): Sie schreiben, dass Sie mit Ihrer Intervention „eine Diskussion darüber anregen wollen, warum engagierte Gesellschaftskritik in den Geisteswissenschaften zur Ausnahme geworden ist“. Ist diese Diskussion nach Ihrer Meinung bereits im Gange? Wie erleben Sie die Reaktionen auf Ihre Intervention?

      Christiane Schulte & Freund_innen (CSF): Der Telepolis-Text wie auch die Berichterstattung haben per E-Mail und Internet eine unglaubliche Reichweite erlangt. Allerdings gibt es die Tendenz, das Ganze als Witz und Unterhaltung abzutun, was schade ist. Natürlich ist die Satire auch witzig, aber sie hat ein ernstes Anliegen, nämlich die Marginalisierung von Gesellschaftskritik in der Wissenschaft anzusprechen. Wir wollten die unsichtbaren „Grenzen des Sagbaren“ sichtbar machen und zeigen, dass man mit den bizarrsten Inhalten durchkommt, solange sie mit dem Mainstream konform sind, während andere Inhalte und Methoden es extrem schwer haben, als „richtige Wissenschaft“ anerkannt zu werden. Diese Inhalte sind nicht zufällig herrschaftskritisch, feministisch, staatskritisch, antikapitalistisch … unbequem eben.Von daher hätten wir erwartet, dass Vertreter_innen der Kritischen Wissenschaft mehr Diskussionsbedarf haben würden, oder die Zivilgesellschaft. Doch z. B. auch die Vereine, die von der Extremismusklausel akut betroffen waren, haben sich bisher

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