Eure Liebe. Sylke Richter
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Was ist ein guter Abschluss?
Zuversicht und Skepsis beim Paar aktivieren
Und wenn sich nichts verändert?
Wenn Paare einfach wegbleiben?
Hausaufgaben – Was muss ich beachten?
Zeitstruktur für eine Therapieeinheit
32Der Anfang vom Ende – die Vorboten einer Trennung
Wenn Trennung im Raum ist – ansprechen oder warten?
Die Spannung des Nichtentscheidens – Stillstand
33Bleiben oder Gehen – die Ambivalenzphase
Die Trennung in Gedanken – so, als ob
Beziehungspause – unterstützen oder abraten?
Wenn der Schmerz nicht aufhört
Vorwort
»Und dann habe ich dir eines Tages geschrieben, dass es sich schöner lebt mit dir im Leben, und wir wurden beide, ich weiß, ganz traurig, so froh zu sein.«
Roger Willemsen (2006)
In den vielen Jahren als systemische Einzel-, Paar- und Familientherapeutin bin ich den unterschiedlichsten Lebens- und Liebesgeschichten begegnet. Nicht selten dachte ich: Wahnsinn, was die Seele so schafft. Verrückt, dass die beiden zusammenbleiben. Schade, dass sich das Paar nun doch trennt. Und immer wieder bin ich beruhigt und auch gelassen, wenn ich erlebe, wie gut die Menschen in ihrem tiefsten Inneren wissen, was sie im Leben brauchen, um sich wohlzufühlen, und was nicht mehr. Alles hat seine Zeit. Alles braucht seine Zeit.
Wenn ich als junge Therapeutin noch dachte, dass meine Aufgabe wäre, Beziehungen zu retten, weiß ich heute, dass wir Paartherapeuten möglicherweise viel bewegen, aber keine Beziehungen retten können.
Wir können die Paare begleiten, ihnen Brücken bauen, über die sie vielleicht gehen werden. Wir können geschützte Räume öffnen und sie einladen, ehrlich miteinander zu reden. Wir können Übungen anbieten, die sie bestenfalls wieder in Kontakt bringen. Manchmal moderieren oder übersetzen wir lediglich und manchmal streuen wir neue Impulse und erzählen von den Erfahrungen und Lösungsideen anderer Paare. Manchmal klären wir auf, sortieren gemeinsam Themen und Lebensphasen, und nicht selten begleiten wir auch die Trennung des Paares.
Das alles bieten wir an, aber wir können niemanden und niemandes Beziehung retten. Das müssen die Klienten schon selbst tun.
Für die eigene therapeutische Grundhaltung schadet es nicht, große Portionen von Gelassenheit, Optimismus und Humor mitzubringen. Ebenso nützlich sind Wertschätzung und Respekt für die vielen unterschiedlichen Arten zu leben und zu lieben. Wir müssen auch nicht immer alles von Grund auf verstehen. Ich erinnere mich an ein Paar, das dabei war, seinen Paar-Raum, sein Wir neu zu definieren. Hitzig diskutierten sie, was dort passieren soll und was nicht. Und wann? Wann wollen sie sich überhaupt treffen? Ich saß abseits und ließ sie miteinander reden. Selten habe ich so wenig verstanden wie bei diesen beiden. Doch ich beobachtete ihren Kontakt, ihr einvernehmliches Nicken, ihre leuchtenden Augen, ihr Einverständnis. Sie schienen genau zu wissen, worüber sie sprachen.
Erleichtert dachte ich: Ja, es ist ihre Liebe, ihr Kontrakt, ihr Leben. Ich muss nicht alles verstehen. Diese Erkenntnis war sehr erhellend und inspirierte mich zu dem Buchtitel: Eure Liebe.
Mein