Shannon und der Sklavenboss: Shannon 22. John F. Beck
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Читать онлайн книгу Shannon und der Sklavenboss: Shannon 22 - John F. Beck страница 6
Plötzlich blickte Rockford mit einem gespannten Ausdruck an Shannon vorbei. Im ersten Moment glaubte Shannon an einen simplen Trick, dann hörte er die leichten Tritte und das Zuklappen einer Nebentür. Der Revolverhahn knackte unter seinem rechten Daumen. »Vorsicht, Rockford! Bedenken Sie, dass ich nichts zu verlieren habe!«
»Er wird nicht schießen, Jake«, sagte eine angenehm dunkle Frauenstimme mit mexikanischem Akzent »Er ist kein Bandit. Ich kenne ihn. Er war vor mehreren Jahren in Santa Rosa …«
Ein Kleid raschelte. Der Duft eines herben Parfüms stieg Shannon in die Nase. Dann spürte er die sanfte Berührung einer Hand an der Schulter.
»Hallo, Shannon! Erkennst du mich noch? Ich bin es – Ramona Perez. Erinnerst du dich?«
Sie lachte, als sie die Überraschung auf seinem Gesicht sah. Damals war sie noch ein junges, ärmliches Mexikanermädchen gewesen. Jetzt stand sie als schöne, elegante, begehrenswerte Frau vor ihm. Ihr schmales, faszinierendes Gesicht wurde von großen, ausdrucksvollen Augen und einem herben, zugleich verlockenden Mund beherrscht. Das hochgesteckte rabenschwarze Haar ließ den schlanken, makellosen Hals frei, an dem eine Perlenkette schimmerte. Ein bis zu den Hüften enganliegendes Kleid betonte noch ihre hinreißende Figur. Die festen, runden Brüste zeichneten sich deutlich unter dem dünnen Stoff ab. Ihr dunkler Blick ließ Shannon für einen Augenblick alles andere vergessen. Ein Blick, der Männerherzen verbrennen konnte, wie die Mexikaner es nannten. Shannon ließ den Remington sinken.
»Ramona! Natürlich erinnere ich mich! Wie kommst du hierher?«
Ihr strahlendes Lächeln erlosch. Sie senkte die Wimpern. »Clint hat mich hergeholt, damit ich seine Frau werde. Zwei Wochen vor unserer Hochzeit kehrte er von einem Erkundungsritt nicht mehr auf die Ranch zurück. Shannon, bringst du wirklich Nachricht von ihm?«
»Ich weiß nur, was ich von Hernandez erfuhr. Er sagte, Clint lebt.«
Rockford kam hastig vom Fenster herüber. Er legte einen Arm um die schmalen, weich gerundeten Schultern der jungen Frau. »Bist du sicher, Ramona, dass du diesen Mann kennst und dich nicht irrst?«
»Aber Jake! Es ist Shannon, ein Freund von Pablo Alvaro, der genauso spurlos verschwunden ist wie Clint. Ich würde meine Hand für ihn ins Feuer legen.«
»Danke«, lächelte Shannon. »Wenn du die Gents jetzt noch dazu bringst, mir diese Armbänder abzunehmen, steh ich für ewig in deiner Schuld.«
»Ich mach das schon.« Jefferson stapfte schwergewichtig heran. Er zerschnitt mit einem Bowiemesser Shannons Fesseln. Sein Grinsen wirkte ziemlich verunglückt, als er Shannon das massige Kinn hinhielt. »Lang ruhig mal kräftig hin, Muchacho. Ich bin kein Bursche, der sich vor seinen Schulden drückt.«
»Ich werd‘s mir merken und bei Gelegenheit kassieren. Bis dahin zerbrich dir mal den Kopf darüber, was geschehen wäre, wenn mir dieser reizende Schutzengel nicht geholfen hätte.«
»Nicht auszudenken!« Mit zitternder Hand drückte Rockford seine Zigarette in einem vergoldeten Aschenbecher aus. »Ich weiß nicht, wie ich mich entschuldigen soll, Shannon.«
»Am besten gar nicht. Kommen wir lieber zur Sache. Reden wir darüber, dass wir nun wohl beide daran interessiert sind, den Sklavenjägern das Handwerk zu legen und die Gefangenen aus dem Camp an der Küste zu befreien.«
Rockford ließ sich in einen weich gepolsterten Sessel fallen. »Ich werde alles tun, um Clint zu helfen. Nur wie? In den Sümpfen hinter der Matagorda Bay könnte eine ganze Armee untertauchen, ohne eine einzige verräterische Spur zu hinterlassen.«
»Ich werde nicht warten, bis die Menschenfänger dort mit ihrer Beule verschwunden sind«, erklärte Shannon entschlossen. »Was dagegen, wenn ich mir erst mal einen Schluck genehmige?«
Rockford schob ihm die Flasche hin, und Shannon wartete nicht lange auf ein Glas. Nach allem, was hinter ihm lag, hatte er jetzt einen Drink bitter nötig.
Rockford warf einen unsicheren Blick auf Ramona, die neben Shannon stand, dann wischte er sich fahrig über die schweißnasse Stirn. »Es bleibt mir nichts anderes übrig, als Ihnen reinen Wein einzuschenken, Shannon. Um die Macht der Rockford Ranch ist es längst nicht so großartig bestellt, wie ich Ihnen vortäuschen wollte, Vor allem nicht mehr, seit Clint fort ist. Genaugenommen ist die Ranch sein Werk. Ich dagegen verstehe nicht allzu viel von Viehzucht, von Lassoarbeit. Sieht man mir wohl auch an, nicht wahr?« Er lächelte gequält, zuckte die Achseln.
»Im Lauf der letzten Monate haben immer mehr Männer die Ranch verlassen, weil ohne Clint einfach nichts mehr so recht klappen will. Um ehrlich zu sein, ich bring keine Streitmacht mehr zusammen, die stark genug ist, es mit den Menschenräubern aufzunehmen. Auch nicht, wenn ich jedem tausend Dollar für den Job verspreche. Und außerdem … nun ja, Sie verstehen sicher, Shannon, dass ich Ramona hier nicht allein zurücklassen kann.«
»Ich denke, es genügt, wenn vier Männer mit mir reiten. Ich bin sicher, dass ich einen davon bereits kenne.« Shannon blickte den dunkelhäutigen, hünenhaften Vormann mit einem flüchtigen Grinsen an.
»Zwei«, brummte der hagere Corbett. »Wenn es dem Boss ernst ist damit, was er von den tausend Dollar gesagt hat.«
Rockford beugte sich gespannt im Sessel vor. »Rechnen Sie sich wirklich eine Chance aus, Shannon?«
»Ich weiß es noch nicht. Aber ich bin sicher, dass ich meinen Freund Pablo so wenig im Stich lassen werde wie Jefferson Ihren Bruder Clint.«
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