Robin Gibb und die Bee Gees. André Boße
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Streng genommen existierten Mitte der Sechzigerjahre in Sydney und Umgebung zwei Versionen der Bee Gees: Die erste spielte weiterhin mehr oder weniger die gleichen Standards für ein erwachsenes Publikum – und zwar unverändert mit Barry als Leadsänger und Gitarrist sowie Maurice und Robin als Harmoniesänger. Eine zweite Version der Band arbeitete hinter verschlossenen Türen an komplexeren Liedern. Robin spielte dabei unter anderem Keyboards und Piano, und im November 1965 erschien schließlich das erste Album der Bee Gees: The Bee Gees Sing And Play 14 Barry Gibb Songs.
Zufrieden waren die Brüder Gibb mit ihrer ersten LP jedoch nicht. Ihr Label Festival Records war auf Effizienz bedacht und ließ die unter Vertrag genommenen Bands ihre Schallplatten im hohen Tempo aufnehmen; zeitaufwändige Tüfteleien, wie sie die Bee Gees anstrebten, waren nicht erwünscht. So war es letztlich tatsächlich ein Segen, dass Festival Records die Band nach dem ebenfalls wenig erfolgreichen Album an die Tochterfirma Spin Records heruntereichte. Dort fanden sie in Ossie Byrne einen Mentor, der weiter an sie glaubte und vor allem erkannte, wo es hakte. „Er sagte uns: ,Euer größtes Problem ist, dass euch bislang niemand Zeit gegeben hat‘“, erinnert sich Robin. „Also entgegneten wir: ,Alles, was wir wollen, sind zwei Monate. Wenn wir diese Zeit im Studio bekommen, bringen wir eine Nummer-eins-Platte heraus.‘ Und wir waren uns tatsächlich sicher, dass uns das gelingen würde.“
Die folgenden Wochen im Studio von Ossie Byrne waren die Geburtsstunde jener Bee Gees, die später Superstars werden sollten. Endlich bekamen die drei Brüder die Gelegenheit, intensiv an ihren Arrangements und Songs zu arbeiten, ohne unter Zeitdruck für die nächste Aufnahme parat stehen zu müssen. Barry, Robin und Maurice arbeiteten mal im Team, mal für sich alleine, sodass diese Sessions sowohl die Gruppe als auch die drei individuellen Künstler stärkten. Vor allem Robin entwickelte sich in dieser Zeit vom süßen Lausebengel zum einzigartigen Popsänger und Komponisten. Er brachte seinen hohen Tremologesang zur ersten Blüte, beteiligte sich am Songwriting und trug so dazu bei, dass das Album Monday’s Rain bis heute mehr ist als eine weitere Liedersammlung des talentierten Barry Gibb, begleitet von seinen zwei jüngeren Brüdern.
Neben der musikalischen Klasse der Bee Gees reifte während dieser Zeit auch ein Entschluss, der die nächste bedeutende Wende ihrer Karriere einläuten sollte: Sie wollten Australien verlassen. Die drei Brüder spürten, dass die popmusikalische Diaspora auf dem fünften Kontinent den großen Durchbruch weiter verhindern würde. Für sie war England das gelobte Land – Worte, bei denen die Eltern Hugh und Barbara verständlicherweise stutzten, waren sie doch erst acht Jahre zuvor aus dem regnerischen England ausgewandert, um in Australien eine bessere, sonnige Zukunft für die Familie zu finden. Beide waren zunächst strikt dagegen, nach Europa zurückzukehren; die Brüder erinnern sich sogar daran, dass Hugh seinen Söhnen fast deren Pässe abgenommen hätte, um sie zum Bleiben zu zwingen. Aber letztlich lenkten er und seine Frau ein: The Bee Gees waren 1966 nicht mehr aufzuhalten.
Im Januar 1967 siedelte die Familie zurück ins Vereinigte Königreich. Die Ironie des Schicksals: Zur gleichen Zeit hatten die Bee Gees ihren ersten richtigen Hit in Australien. Ein Erfolg, an dem kein Fanclub durch manipulierte Plattenverkäufe mitarbeiten musste. Das bis heute großartige Stück Spicks And Specks, veröffentlicht im September 1966, war ein mehr als verdienter Hitparadenerfolg. Der Titel des Stücks symbolisierte die Sehnsucht der Brüder nach Erfolg: The Spicks And Specks war der Name einer Fantasieband, die sich die Gibbs ausgedacht hatten – und die bereits all das besaß, was den Bee Gees noch fehlte.
Trotz des späten Erfolges in Australien zweifelte keiner der Bee Gees daran, dass die Rückkehr nach England richtig und notwendig war. „Down Under“ hätte man sich immer an die süßen und lustigen kleinen Brüder Gibb erinnert. In England mussten sie zwar bei null anfangen – doch das begriffen die selbstbewussten Gibbs als Chance. Mit der Rückkehr nach England fand die Karriere der Brüder als Entertainer in Vergnügungslokalen ihr Ende, und den Schlusspunkt setzten The Bee Gees auf der langen Schiffsreise von Australien nach Southampton, als sie auf der Fair Sky allabendlich für die Passagiere aufspielten. Auf diese Weise holten die singenden Passagiere die Reisekosten wieder herein. Geld zu sparen war wichtig, denn den Gibbs war klar, dass der Neustart in England nicht einfach werden würde.
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