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Androiden mit einem AKIS einer gewissen Komplexitätsstufe fragen sich dasselbe.
Was passiert, wenn ich zerstört werde?
Was, wenn man mich deaktiviert?
Was, wenn mich eine Bombe zerreißt, ohne dass es vorher möglich war, mein Autonomes KI-System per Datensignal irgendwohin zu retten?
Ich war wieder auf Neptun.
Ich fing Diamanten. Wieder hatte ich einen in meinen Greifarmen und das Belohnungssystem meines AKIS wurde daraufhin aktiviert. Das war die algorithmische Entsprechung der Endorphin-Ausschüttung in organischen Gehirnen. Das Resultat war dasselbe. Man wollte das immer wieder haben und konnte nicht genug davon bekommen. Insofern ist es egal, ob man ein Mensch oder ein AKIS oder irgendetwas dazwischen ist. Es sind dieselben Dinge, die einen vorantreiben und dazu bringen, die Dinge zu tun, von denenen man glaubt, dass sie wichtig sind. Die Dinge, die höchste Priorität besitzen.
Ich begann den Aufstieg in der dichten Neptun-Atmosphäre. Es würde noch etwas dauern, bis das Signal des Triton-Raumtransporters durchdringen konnte.
Vielleicht war ja nun alles gut.
Vielleicht war ich ja doch ein Diamantenfänger auf Neptun, der ab und zu geträumt hatte, ein Cop in New York zu sein. Aber dieser Albtraum schien nun zu Ende zu sein.
Ich war in die Wirklichkeit zurückgekehrt.
Der Albtraum war in einer Explosion zerplatzt.
Dachte ich.
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5
Die Villa von Alex Moshkoliov gab ein Bild ab, wie man es sonst von Fernsehbildern aus Kriegsgebieten gewohnt war.
Als Clive und Orry dort mit einem Aufgebot von zwei Dutzend G-men auftauchten, waren bereits zahlreiche Einsatzfahrzeuge des Fire Service und der City Police vor Ort. Die Explosion hatte einen Brand ausgelöst, der allerdings mittlerweile unter Kontrolle war. Ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Häuser war inzwischen so gut wie ausgeschlossen. Aber in der Villa selbst loderten noch immer die Flammen.
Drei Tote waren inzwischen geborgen worden.
Allerdings waren sie bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
Es würde den Gerichtsmedizinern vorbehalten bleiben, sie zu identifizieren.
Clive Zefirelli sprach zuerst mit George Rowtenburg 54435443, dem einsatzleitenden Androiden des Fire Service.
"Sorry, aber es wird noch eine ganze Weile dauern, bis Ihre Leute sich im Inneren der Villa umsehen können!", meinte er. "Momentan herrscht dort noch akute Lebensgefahr."
"Ist noch jemand im Haus?", fragte Clive.
"Soweit wir wissen nicht", erklärte Rowtenburg 54435443. "Unsere Leute konnten trotz ihrer Ausrüstung bislang nur einen kleinen Teil des Gebäudes betreten."
Clive blickte zu dem brennenden Gebäude hinüber. Beißende Qualmwolken zogen über das für New Yorker Verhältnisse sehr weitläufige Grundstück.
Orry meldete sich zu Wort. "Ich glaube, wir kriegen Besuch!", stellte er fest. Er deutete auf einen kleinen, breitschultrigen Mann mit Halbglatze und energischen Gesichtszügen. Mit einem Gefolge von mehreren kräftig gebauten Kerlen betrat er das Grundstück.
Einer der uniformierten Kollegen der City Police versuchte die Gruppe aufzuhalten.
"Gehen Sie aus dem Weg, Mann! Ich bin Alex Moshkoliov! Mir gehört dieses Haus - oder was von ihm übrig geblieben ist." Der Mann verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
Clive, Orry und einige weitere G-men gingen auf Moshkoliov zu. Clive zog seine ID-Card, hielt sie dem Ukrainer entgegen.
"Ich bin Agent Zefirelli, stellvertretender SAC des FBI Districts New York. Es freut mich, dass Sie wohlauf sind, Mister Moshkoliov."
Moshkoliov war ein Elf. Bleiche Haut, bleiche Haare, die typischen Ohren...
Die Gen-Therapie, durch die man zum Elf wurde, hatte ein paar unübersehbare körperliche Nebenwirkungen. Diese Veränderungen waren ästhetisch gesehen Geschmacksache. Dagegen standen die starken Selbstheilungskräfte, die erweiterte Sinneswahrnehmung und hohe Lebenserwartung, die wiederum auf die verbesserten Selbstheilungskräfte zurückging.
Es gab mehrere Möglichkeiten, ein Elf zu werden.
Die preiswerteste war: Man war das Kind eines Elfen. Besser war, wenn beide Elternteile Elfen waren, brauchte man keine optimierende Nach-Behandlung, in der noch ein paar Gen-Schalter umgelegt werden mussten.
Die andere Möglichkeit war: Man hatte Geld und konnte sich die Gen-Therapie leisten.
Die Zeiten, da Gen-Therapien nur in der nächsten Generation wirksam werden konnten, waren lange vorbei.
Aber man musste einiges dafür auf den Tisch legen.
Unsterblichkeit - oder das medizinisch machbare Pendant dazu - hatte eben ihren Preis.
Von Moshkoliov war bekannt, dass er ihn hatte zahlen können.
Er hatte sich das unsterbliche Elfenleben mit seinen zweifelhaften Geschäften verdient, aber egal was kam: Das konnte ihm niemand mehr wegnehmen.
Es sei denn, es schaffte irgendwann mal jemand, ihn auf den elektrischen Stuhl zu bringen.
Oder die Flammen eines brennenden Hauses verzehrten ihn.
Auch die Selbstheilungskräfte eines Elfen hatten ihre Grenzen.
Moshkoliovs Ohren legten sich eng an den Kopf. Er schnüffelte und verzog das Gesicht. Irgendetwas quälte seine empfindlichen Sinne.
Cops hatten für ihn ihren eigenen Geruch.
Keinen guten.
Moshkoliov sagte:
"Ach wirklich? Sie brauchen mir nichts vorzuheucheln, G-man! In Wahrheit haben Sie gehofft, dass ich von den Androiden des Fire Service als verkohlte Leiche geborgen werde! Ihr seid doch alle gleich! Ehrliche Geschäftsleute werden von Ihnen mit Ermittlungen überzogen und nach Strich und Faden schikaniert! Aber auf der anderen Seite ist Ihre Behörde nicht in der Lage, für Sicherheit zu sorgen!" Moshkoliov streckte den Arm aus und deutete auf die Villa. "Da haben Sie den Beweis! Ich hoffe, Sie