Savitri - Eine Legende und ein Gleichnis. Sri Aurobindo
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An der Greifvogel-Front von Nacht und Tag riss auf
Eine Lücke im allverbergenden Gewölbe;
Die bewussten Enden des Wesens rollten sich zurück:
Die Wegzeichen der kleinen Person fielen,
Das Insel-Ich verschmolz mit seinem Kontinent:
Überschritten war diese Welt starrer, beengender Formen:
Des Lebens Barrieren öffneten sich ins Unbekannte.
Abgeschafft waren die Konventionen der Begrifflichkeit,
Die rigorose Klausel der Unterwerfung ward entfernt
Und annulliert der Seele Vertrag mit der Natur Unwissenheit.
All die düstren Verbote fielen,
Und es zerbrach des Intellektes harte, leuchtende Schale;
Ungeteilte Wahrheit fand immensen Himmelsraum;
Eine empyreische Schau sah und wusste;
Der begrenzte Geist wurde zu einem grenzenlosen Licht,
Das endliche Selbst paarte sich mit Unendlichkeit.
Sein Vormarsch erhob sich nun zu einem Adlerflug.
Aus der Lehrzeit mit Unwissenheit
Erhob ihn Weisheit zu ihrem Meister-Gewerbe
Und machte ihn zum Ursteinmetz der Seele,
Zu einem Erbauer des verborgenen Hauses des Unsterblichen,
Einem Aspiranten auf höchste Zeitlosigkeit;
Freiheit und Herrschaft riefen ihn von hoch oben;
Über des Geistes Zwielicht und des Lebens Sternennacht
Glitzerte die Morgenröte eines spirituellen Tags.
Indem er so hineinwuchs in sein größeres Selbst,
Bestimmte Menschsein immer weniger seine Schritte;
Ein größeres Wesen sah eine größere Welt.
Ein furchtloser Wille zur Erkenntnis wagte zu löschen
Der Vernunft Absicherungen, die den Aufflug
Des Geistes blockierten, der Seele Sprung ins Unendliche.
Schon seine ersten Schritte brachen unsere kleinen Erdenschranken
Und wanderten in einer weiteren, freieren Luft.
In Händen, gestützt von einer verwandelnden Macht,
Erfasste er leicht, wie eines Riesen Bogen,
Insgeheim ruhend in versiegelter geheimer Höhle,
Die Kräfte, die ungenutzt im Menschen schlummern.
Wunder machte er zu normalem Tun
Und wandelte zu göttlicher Werke üblichem Teil,
Herrlich natürlich auf dieser Höhe,
Anstrengungen, die erschüttern würden sterblicher Herzen Kraft,
Verfolgte in souverän-mächtiger Leichtigkeit
Ziele, zu erhaben für den Alltagswillen der Natur:
In Fülle kamen des Spirits Gaben zu ihm;
Sie waren seines Lebens Muster und Privileg.
Eine reine Wahrnehmung verlieh transparente Freude:
Ihre innige Schau hielt nicht zum Denken inne;
Sie umfing alle Natur in einem einzigen Blick,
Sie schaute in das ureigene Selbst der Dinge;
Nicht länger von der Form betrogen, sah er die Seele.
Sie begriff in Wesen, was ungewusst in ihnen sich verbarg;
Sie erfasste den Gedanken im Geist, den Wunsch im Herzen;
Sie entriss den düstren Falten der Verborgenheit
Die Motive, die die Menschen vor sich selbst verbergen.
Er fühlte das pochende Leben anderer Menschen
In sich dringen, mit ihrem Glück und ihrem Kummer;
Ihre Liebe, ihr Ärger, ihre unausgesprochenen Hoffnungen
Flossen in Strömungen oder flutenden Wellen
In den reglosen Ozean seiner Stille.
Er hörte den inspirierten Klang seiner eigenen Gedanken
Widerhallend im Gewölbe anderer Geister;
Der Welt Gedankenströme reisten in sein Blickfeld;
Sein inneres Selbst kam anderen Selbsten nahe
Und trug einer Verwandtschaft Gewicht, ein gemeinsames Band,
Und war doch unberührt, König seiner Selbst, allein.
Ein magischer Einklang belebte und stimmte ein
Zu ätherischen Symphonien die alten irdischen Saiten;
Er erweckte die Diener von Geist und Leben,
Dass sie glückliche Partner bei der Seele Antwort waren,
Gewebe und Nerv wurden zu fühlsamen Fasern,
Empfänger von Glanz und Ekstase; er machte
Des Körpers Mittel zu des Spirits Ministranten.
Eine himmlischere Funktion feinerer Art
Erleuchtete mit ihrer Anmut des Menschen äußere Irdigkeit;
Der Seele Erfahrung ihrer tieferen Schichten
Schlummerte nicht mehr, betäubt von der Materie Dominanz.
In der leblosen Mauer, die uns vom größeren Selbst abschließt,
Öffnete sich in eine Verborgenheit scheinbaren Schlafes,
Die mystische Region jenseits unserer Wachgedanken,
Eine Tür, eingebaut durch der Materie Kraft,
Und setzte Dinge frei, die unerfasst vom irdischen Sinn:
Eine