Savitri - Eine Legende und ein Gleichnis. Sri Aurobindo
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Zogen die letzten langen Tage mit schwerem Tritt vorüber,
Lange, und doch zu schnell vorbei, das Ende zu nah.
Allein inmitten der vielen geliebten Antlitze,
Bewusst unter unwissenden glücklichen Herzen,
Wachte ihr gewappneter Spirit über die Stunden
Und lauschte auf einen vorausgewussten gewaltigen Schritt
In der abgeschiedenen Schönheit der menschenfeindlichen Wildnis.
Eine Kämpferin in stillen, furchtbaren Regionen,
Stand sie ohne Wissen der Welt für die Welt:
Keinen Helfer hatte sie außer der inneren Kraft;
Es gab keinen Zeugen mit irdischen Augen,
Oben die Götter und unten allein die Natur
Waren Zuschauer jenes mächtigen Unterfangens.
Um sie herum waren die kargen, gen Himmel ragenden Hügel,
Und die grünen, weiten, rauschenden gedankenverlorenen Wälder
Murmelten unaufhörlich ihr gedämpftes Zauberwort.
Ein dichtes, herrliches, farbiges, selbstverhülltes Leben,
Gekleidet in der Blätter lebendigem Smaragd
Und arrangiert mit bunten Sonnenstrahlen und fröhlichen Blüten,
Umgab den abgelegenen Schauplatz ihres Schicksals.
Dort war sie gewachsen zur Größe ihres Spirits:
Der Genius titanischer Stillen,
Ihre Seele in seiner weiten Einsamkeit versenkend,
Hatte ihr ihres Selbstes reine Wirklichkeit gezeigt
Und sie verbunden mit ihrer Umgebung.
Deren Einsamkeit erhöhte ihre Menschenstunden
Mit einem Hintergrund des Ewigen und Einzigen.
Eine Kraft schlichter direkter Notwendigkeit
Reduzierte den schweren Rahmen menschlicher Tage
Und die erdrückende Masse äußerer Erforderrnisse
Auf ein schmales Minimum des naturgegebenen Grundbedarfs,
Und die mächtige Wildheit der uranfänglichen Erde
Und die brütende Menge duldsamer Bäume
Und die sinnende Saphirmuße des Himmels
Und die ernste Schwere der langsam verstreichenden Monate
Hatten in ihr tiefen Raum für Denken und Gott belassen.
Dort wurde der strahlende Prolog ihres Dramas gelebt.
Ein Flecken für des Ewigen Wandeln auf Erden,
Gelegen im klösterlichen Sehnen der Wälder
Und beobachtet von der Sehnsucht der Gipfel,
Erschien durch eine goldene Öffnung in Zeit,
Wo Stille lauschend das ungesprochene Wort erspürte
Und die Stunden vergaßen, in Kummer und Wechsel überzugehen.
Mit der Plötzlichkeit, die göttlichem Geschehen eigen ist,
Das Wunder der ersten Herabkunft wiederholend,
Die dumpfe irdische Routine in Wonne verwandelnd,
Kam Liebe zu ihr und verbarg den Schatten, Tod.
In ihr mag fürwahr sie einen vollkommenen Schrein entdecken.
Seitdem erstmals das Erd-Wesen gen Himmel zu wachsen begann
Durch die langwährende Prüfung der Rasse,
Trug nie ein ungewöhnlicheres Geschöpf seinen Strahl,
Jene brennende Gottheitsprobe in unseren Räumen,
Ein Blitz von den Höhen auf unseren Abgrund.
Alles in ihr wies auf edlere Art.
Nahe der Erdenweite, eng vertraut dem Himmel,
Reiste ihr junger, weitschauender Spirit, schnell und erhaben,
Durch Welten des Glanzes und der Stille,
Überflog des Denkens Wege zu ungeborenen Dingen.
Begeistert war ihr Wille, fest und fehllos in sich ruhend,
Und ihr Geist, ein Meer weißer Aufrichtigkeit,
Leidenschaftlich strömend, trug keine trübe Woge.
Wie in einem mystischen und dynamischen Tanz
Eine Priesterin reiner Ekstasen,
Inspiriert und geleitet vom Offenbarungsgewölbe der Wahrheit
Sich in einer Propheten-Grotte der Götter bewegt,
Bewohnte ein Herz der Stille in den Händen der Freude
Mit reichen schöpferischen Schlägen
Einen Körper wie ein Gleichnis der Morgendämmerung,
Der wie eine Nische für verhüllte Gottheit schien
Oder ein goldenes Tempeltor für jenseitige Dinge.
Unsterbliche Rhythmen schwangen in ihren zeitlichen Schritten;
Ihr Blick, ihr Lächeln, erweckten himmlischen Sinn
Selbst im Erdstoff, und deren tiefe Freude
Erfüllte der Menschen Leben mit höchster Schönheit.
Ein weites Sich-Selbst-Geben war ihr ureigenes Tun:
Eine Großherzigkeit wie des Meeres oder Himmels
Umhüllte mit ihrer Größe alles, das kam,
Und gab ein Gefühl wie von erhabener Welt.
Ihre Herzenssorge war eine süße sanfte Sonne,
Ihre hohe Leidenschaft eines blauen Himmels Ausgeglichenheit.
Wie