Die inneren Kräfte. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter
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Читать онлайн книгу Die inneren Kräfte - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter страница 10
Ich kannte Menschen mit solch gegensätzlichen Seiten in ihrer Natur, derart gegensätzlich, dass sie an einem Tag eine großartige, leuchtende, kraftvolle Formation zur Umsetzung in die Wirklichkeit machen konnten, und dann am nächsten Tag, eine niedergeschlagene, drohende, finstere Formation der Schwarzmalerei, die all das zunichte machte – eine Formation der Verzweiflung – und beide strömten nach außen.
Ich konnte im Verlauf der Umstände beobachten, wie sich die schöne Formation realisierte, und während sie sich in die Wirklichkeit umsetzte, zerstörte die zweite Formation das, was die erste aufgebaut hatte.
Es verhält sich in größeren Angelegenheiten des Lebens genauso wie in den kleineren Details. Und das nur deshalb, weil man sich selbst nicht beim Denken zusieht, weil man glaubt, Sklave dieser widersprüchlichen Bewegungen zu sein, weil man sich sagt: „Oh! Heute fühle ich mich nicht wohl, oh, heute erscheint mir alles so traurig“, und man betont es so, als sei das ein unentrinnbares Schicksal, gegen das man nichts tun kann. Aber wenn man von diesen Gefühlen innerlich zurücktritt oder einen Schritt darüber nach oben steigt, kann man von dort aus alle diese Dinge betrachten und sie an ihren Platz rücken, kann einige behalten, und andere loswerden, die man nicht will, oder kann sie unschädlich machen, und kann seine gesamte phantasievolle Vorstellungskraft – was man phantasievoll nennt – nur auf diejenigen richten, die man möchte, und die mit den eigenen besten Bestrebungen übereinstimmen. Das ist es, was ich unter Kontrolle der eigenen Einbildungskraft verstehe.
Das ist sehr interessant. Wenn man diese lernt und regelmäßig anwendet, hat man keine Zeit mehr sich zu langweilen. Anstatt wie ein Korken auf den Wellen zu treiben, und von jeder Welle schutzlos hin- und hergestoßen zu werden, wird man zum Vogel, der seine Flügel öffnet, sich über die Wellen erhebt und dorthin fliegt, wohin er will. (17)
DIE MUTTER
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Was ist die Funktion, der Zweck der Vorstellungskraft?
Wenn man versteht, damit umzugehen ... kann man mit ihr für sich selbst ein eigenes inneres und äußeres Leben erschaffen; man kann durch Imagination sein eigenes Dasein aufbauen, wenn man weiß, wie sie zu gebrauchen ist, und wenn man eine Kraft dafür besitzt. In Wirklichkeit ist es die elementare Art und Weise, in der Welt Formen zu bilden und zu erschaffen. Ich hatte immer das Gefühl, dass man keinen Fortschritt machen könnte, wenn man diese Kraft der Imagination nicht besäße. Denn deine Vorstellungskraft eilt deinem Leben immer voraus. Wenn du an dich selbst denkst, stellst du dir gewöhnlich vor, was du gern sein möchtest, nicht wahr, und das eilt dir voraus, und dann folgst du dieser Vorstellung, sie führt weiter nach vorn, und du folgst ihr. Imagination öffnet für dich den Weg zur Verwirklichung. Menschen, die nicht imaginativ sind, sind sehr schwer in Bewegung zu bringen, sie sehen nur das, was genau vor ihrer Nase ist, sie fühlen nur das, was sie von einem Moment zum nächsten sind, und sie können nicht weiterkommen, weil sie durch die nächstliegenden Dinge eingespannt sind. Es hängt viel von dem ab, was man Imagination nennt. Wie auch immer...
Wissenschaftler müssen doch auch Phantasie besitzen!
Eine Menge, sonst würden sie niemals etwas entdecken. Tatsächlich ist das, was man Imagination nennt, die Fähigkeit, sich selbst außerhalb der Sphäre schon bestehender Dinge hinaus zu projizieren, hinein in eine Sphäre von Dingen, die erst noch realisiert werden können, und diese Dinge dann mit Hilfe von Projektion zu sich herüber zu ziehen. Man kann offensichtlich progressive und regressive Imaginationen entwickeln.
Es gibt Leute, die sich immer alle nur möglichen Katastrophen vorstellen, und unglücklicherweise haben sie auch die Kraft dazu, diese passieren zu lassen.
Imagination ist wie eine Antenne, die in eine Welt reicht, die noch nicht realisiert ist, dort etwas auffängt und es hierher zieht. Natürlich wird das der Erdatmosphäre hinzugefügt, und diese Elemente tendieren dann dazu, sich zu manifestieren. Imagination ist ein Instrument, das diszipliniert und willentlich benutzt werden kann; man kann sie schulen, lenken, ausrichten. Sie ist eine der Fähigkeiten, die man in sich entwickeln und brauchbar machen kann, das heißt, sie für ganz bestimmte Zwecke benutzen. (18)
DIE MUTTER
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Ist es dann so, dass man durch die Imagination Wünsche und innere Bestrebungen verwirklichen kann?
Das bedeutet was? Was genau möchtest du sagen? Sich vorzustellen, dass der Wunsch verwirklicht ist, und auf diese Weise zu helfen ihn zu realisieren?
Ja.
Bestimmt, ganz bestimmt.
Und Ideale ebenso?
Ja, nur gewöhnlich, fast immer, haben die Leute nicht die nötige Zeit dafür zur Verfügung. Aber wenn du zum Beispiel eine sehr kraftvolle Phantasie hast und damit die Verwirklichung deines Wunsches gut ausführst, sie gut gestaltest mit all ihren Details und allem was dazugehört, wie eine bewundernswert ausgearbeitete Formation die selbständig existiert, nun, dann kannst du sicher sein, dass sich diese Sache verwirklicht, wenn du lange genug lebst. Sie kann am nächsten Tag realisiert werden, sie kann im nächsten Moment eintreten, oder es kann Jahre dauern, es kann sogar Jahrhunderte dauern. Aber sie wird ganz sicher realisiert werden. Und wenn du dieser imaginativen Kraft eine Art kreative vitale Stärke hinzufügst, machst du eine sehr lebendige Energie daraus; und da alle lebendigen Kräfte auf ihre Verwirklichung ausgerichtet sind, wird sie einen Druck auf die irdischen Geschehnisse ausüben, um früher wahr zu werden, und sie wird sich realisieren.
Nur gibt es da zwei Dinge, wie ich schon sagte. Erstens, was Wünsche und persönliche Umstände betrifft, ist man nicht sehr ... beständig, oder sehr konstant, und das was dich einst sehr stark interessierte, interessiert dich nach einiger Zeit nicht länger. Du denkst an etwas anderes, hast einen anderen Wunsch, und entwickelst andere Vorstellungen. Aber jetzt ist währenddessen die erste Sache, die man sich zuerst vorstellte, sehr gut ausgebildet; nachdem sie ihrer Kurve im Raum folgte, realisiert sie sich.
Aber bis das eintritt, hat die Person mit einer anderen Ideenkonstruktion begonnen, denn aus dem einen oder anderen Grund interessiert sie die Sache nicht mehr, und plötzlich sieht sie sich der Verwirklichung ihres ursprünglichen Wunsches gegenüber, während sie sich inzwischen schon auf einen zweiten, dritten oder vierten Wunsch eingelassen hat. Deshalb ist sie völlig verärgert und sagt sich: „Aber warum das? Ich will das doch gar nicht mehr, warum passiert das jetzt?“, ohne dass ihr bewusst ist, dass dies Ereignis ganz einfach das Ergebnis eines früheren Wünschens ist. Wenn man jedoch statt Wünschen Aspirationen nach spirituellen Dingen entwickelt, und man dauernd seiner Richtung folgt und regelmäßige Fortschritte macht, dann kann man absolut sicher sein, eines Tages zu erreichen, was man sich vorgestellt hat.
Der Tag dieser Verwirklichung mag ein wenig weit entfernt sein, falls es auf dem Weg viele Hindernisse gibt, zum Beispiel, wenn die Zustände in der Erdatmosphäre der Formation die du gemacht hast immer noch sehr fremd gegenüberstehen; nun, dann braucht es einige Zeit um die Bedingungen für ihr Erscheinen vorzubereiten. Aber wenn es etwas ist, was auf der Erde schon verschiedene Male verwirklicht wurde, und keine zu kategorische Umwandlung erfordert, kannst du es sehr schnell bekommen, vorausgesetzt, dass du ausdauernd die gleiche Richtung verfolgst. Wenn du dem die Glut des Vertrauens und der Zuversicht in die göttliche Gnade hinzufügst, und die Art von Selbsthingabe an die Gnade, die dich alles von ihr erwarten lässt, dann kann das gewaltig werden; du kannst dann zusehen, wie die Dinge sich mehr und