¡PARAGUAY, MI AMOR!. Wiebke Groth

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¡PARAGUAY, MI AMOR! - Wiebke Groth

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wir uns erst seit gestern kennen, ist es erstaunlich, welch tiefschürfende und interessante Gespräche ich mit ihr führen kann.

      Später muss ich zugeben, habe ich den Flirt absichtlich herbeigeführt, und es schien ihr zu gefallen. Die Luft zwischen uns knisterte, und wäre Black Lightning nicht gewesen, hätte ich versucht, sie zu küssen.

      Beeindruckt hat mich, wie selbstverständlich sie sich um Black Lightning gekümmert hat, und mein Angebot mit dem Ausritt war zwar sehr eigennützig, aber ich wollte ihr etwas Schönes geben, damit sie sich wohler fühlt.

      Beim spontanen Tanz hätte ich sie zu gerne geküsst, als ich sie dichter an mich zog, doch mein Ständer und ihr gleichzeitiges Zurückweichen machten mir einen Strich durch die Rechnung.

      Wahrscheinlich hätte ich mir damit sowieso nur Ärger bei José und Mama eingehandelt.

      Unwillkürlich runzele ich meine Brauen, als mir aufgeht, dass es Riesenärger gibt, wenn ich Valeska das Herz breche. Sie ist so zusagen Familie, wenn auch nicht mit mir verwandt.

      Egal, ich lass es drauf ankommen. Die deutschen Mädchen sollen da locker sein und unverbindlichen Urlaubsflirts nicht abgeneigt...

      Nach drei sexlosen Monaten habe ich mir das verdient, auch wenn Pedro nicht begeistert sein wird. Als mein bester Freund Miguel und ich vor vier Monaten von ihm aufgenommen wurden, mussten wir so einiges schwören, auch, sich in nächster Zeit nicht auf eine feste Beziehung einzulassen.

      „Ich kenne euch Jungs“, meinte er zwinkernd, „ich war ja auch mal jung. Ich kann euch die Mädchen nicht ganz verbieten, sonst nützt ihr mir nichts!“

      Dann mussten wir mit unserem Blut schwören (an dieser Stelle mussten Mig und ich lachen, so absurd und pathetisch wirkte es), mit niemand Außenstehendem über LOPED zu sprechen. Die Abkürzung steht für „La Organización por un Paraguay Equitativo y Democrático“.

      „Niemals, wirklich niemals“, schärfte er uns ein, „dürft ihr uns verraten.

      Sollte es dazu kommen, dass ihr verhaftet werdet, dürft ihr keine Namen preisgeben. ¿Comprendéis?“ – Schwört es auf das Leben eurer Mütter!“

      Pedro hat schon allein deswegen Heldenstatus bei mir, weil er Papa sehr gut kannte. Er war einer seiner engsten Freunde und als Papa verhaftet wurde, hat er Mama unterstützt und ihr beigestanden. Er war bei der Beerdigung – ich erinnere mich noch vage an den schlanken und agilen Mann mit Bart, der heiße Tränen vergoss und eine Grabrede hielt, bei der Mama und beide abuelas grässlich zu weinen anfingen.

      Pedro ist also der Kopf von LOPED. Das war er auch schon vor fünf Jahren, aber damals wusste ich es noch nicht. In drei Wochen treffen wir uns wieder.

      Ich werde es so legen. dass es mit dem Wochenende zusammenfällt, wenn ich die Mädels mit nach Asunción nehme.

      Das ist unverfänglich und fällt niemandem auf. Aber es ist gut, dass ich keine feste Beziehung habe ...

      Schmerzlich fällt mir wieder Esma ein, die so brutal mit mir Schluss machte. Ich habe sie so geliebt, zweieinhalb Jahre waren wir zusammen.

      Auch wenn ich weiß, dass ich nicht gut darin bin, eine feste Beziehung zu pflegen, hätte ich mir gewünscht, mit Esma eine Familie zu gründen und alt zu werden.

      Es tut auch jetzt noch weh, wenn ich daran denke.

      Mig, mit dem ich mir eine Dreizimmerwohnung in der Hauptstadt teile, musste mit mir viel Geduld haben. Eine Woche weigerte ich mich zu essen und trank nur, weil Mig mir das Wasser ans Bett brachte. Ich schwänzte die Uni und stand den ganzen Tag nicht auf.

      Als ich immer noch keine Anstalten machte, das Bett zu verlassen, drohte er mir: „Ramón, amigo, es reicht! Meine Geduld als dein bester Freund ist zu Ende! Wenn du jetzt nicht zur Vernunft kommst, nehme ich mir deinen Blasenkatheter und die Magensonde, die du zu Übungszwecken hier hast, und probiere sie nicht an der Übungspuppe, sondern an dir aus!“

      Da Miguel Jura studiert und keine Ahnung von Anatomie hat, wusste ich, dass ich nachgeben musste, denn sein mangelndes Talent würde er mit dem ihm eigenen Ehrgeiz wettmachen, und das konnte nur schmerzlich für mich enden!

      Allmählich fand ich wieder zu einem Leben ohne Esma zurück. Auf die folgenden Wochen bis zu der denkwürdigen Aufnahme in die LOPED bin ich allerdings nicht stolz.

      Ich vögelte nahezu jedes Mädchen, das mir über den Weg lief und Interesse zeigte, und ich verletzte so einige.

      Miguel konnte aber ein paar „trösten.“

      Es war wie ein Spiel zwischen uns und wir beherrschten es perfekt.

      Vor sieben Wochen hatte ich einen grässlichen Albtraum: „¡Esma, no! ¡No lo hagas! ¡Noooo!“, brüllte ich so laut im Schlaf, dass Mig aus dem Nachbarzimmer angerannt kam. Sein dunkles, lockiges Haar stand wild vom Kopf ab und seine dunkelgrünen Augen blickten besorgt, als er mich weckte: „Rami, wach auf, du träumst!“

      Dann resigniert, als ich wach wurde: „Kumpel, ich dachte, du wärst endlich über sie hinweg!“

      „Mig, ich habe geträumt, dass Esma auf der höchsten Brücke Asuncións steht und sich in den Río Paraguay stürzt!“

      „Oh wundervoll! Ist sie dabei gestorben?“, wollte er erfreut wissen.

      „Miguel Torres del Verde! Warum bist du nur so abgebrüht und achtlos gegenüber dem Leben?

      Du wirst ein erfolgreicher Anwalt werden!“, erwiderte ich matt. „Ich will nicht, dass Esma stirbt!“

      „Jetzt beruhige dich mal wieder! Ich bin deswegen froh, weil dein Traum bedeutet, dass selbst dein Kopf dir sagt, du sollst die Frau vergessen! Wenn man träumt, dass jemand stirbt, bedeutet das, etwas geht endgültig zu Ende. So deute ich deinen Traum und deswegen freue ich mich! Deine Esma wird bestimmt 100 Jahre alt, aber ohne dich, das muss endlich in deinen Dickschädel, Ramón Martínez Ortega!“

      Daraufhin umarmten wir uns stumm und beschlossen, unsere Joggingrunde um eine Stunde vorzuverlegen.

      Ich bin glücklich, Mig als Freund zu haben.

      Ein Klopfen an der Tür und Junas ungeduldige Stimme reißen mich aus meinen Träumereien.

      „¡A comer, Ramón!“, tönt es durch die Tür. Seufzend mache ich mich auf den Weg nach unten.

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