Bruckmann Wanderführer: Zeit zum Wandern Dolomiten. Eugen E. Hüsler
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Markierungen leiten von dem Logenplatz schräg abwärts, queren dann die Alm Außerraschötz nach Osten hin an der 2200-Meter-Höhenkote, also oberhalb der Baumgrenze. Das bedeutet: jede Menge Aussicht auf die größte Alm Südtirols, auf Sella und Geisler. Absoluter Blickfang ist der Langkofel (3181 m), das Wahrzeichen Grödens, mit seiner markanten Nordkante. Ihr folgt ein Klassiker unter den vielen Kletterrouten an dem großen Berg, 1913 von E. Pichl und R. Waizer eröffnet. Eduard Pichl war allerdings nicht nur ein guter Alpinist, sondern auch ein übler Antisemit, der schon früh den Ausschluss von jüdischen Mitgliedern aus der Sektion Austria des Österreichischen Alpenvereins betrieb. In den Karnischen Alpen war bis in die 1990er-Jahre eine AV-Hütte nach ihm benannt. Erst ein halbes Jahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte man sich dann zu einer Namensänderung durchringen …
Seceda
Einer der schönsten Aussichtsgipfel des Grödner Tals ist von St. Ulrich aus ganz bequem mit der Seilbahn erreichbar: die Seceda (2518 m). Von dem westlichen Eckpfeiler der Geislergruppe genießt man eine umfassende Schau über Gipfel und Täler der Region. Faszinierend der Blick auf Langkofelmassiv und die Sella, zwischen denen die Marmolada (3343 m) ins Bild schaut. Fast zum Greifen nahe die Fermedatürme. Übrigens: Mit der Gardena Card (70 bzw. 93 Euro) kann man alle Aufstiegshilfen Grödens im Sommer an drei bzw. sechs aufeinanderfolgenden Tagen nutzen.
An der Costa del Cason, rund 100 Meter oberhalb der Bergstation der Raschötz-Standseilbahn, knickt der Höhenweg nach Norden um – er tangiert einen namenlosen Grateinschnitt und senkt sich dann zur Flitzer Scharte
Einkehr mit Ausblick: die Brogleshütte vor den Geislerspitzen
Beim Weiterweg zum Broglessattel schieben sich die Geislerspitzen mit ihren jähen, dem Villnößtal zugewandten Nordabstürzen immer fotogener ins Bild. Ihr höchster Gipfel, der Sas Rigais (3025 m), ist ein beliebtes Tourenziel für trittsichere Berggänger, die Fermedatürme sind ein traditionelles Kletterrevier.
Auf der Brogleshütte
Ein kurzer Gegenanstieg führt von der Hütte zurück in den weiten Wiesensattel, wo der Abstieg nach St. Ulrich beginnt. Aus der Wasserscheide zwischen Villnößtal und Gröden geht’s auf kürzlich saniertem Weg zunächst über Wiesen sanft bergab, dann taucht der Weg ein in den Lärchenwald. Er folgt dem Ru de Cuecenes, vorbei an der Zwischenstation der Secedabahn (Furnes). Wenig oberhalb der Puent (Brücke, 1495 m; kleine Klamm) mündet der Pfad in eine Asphaltstraße. Man folgt ihr knapp 500 Meter weit, biegt dann links (Schild) in einen schmalen Pfad ein, der hinabsteigt ins bewaldete Val d’Ana mit beliebter Einkehr. Ein breiter Waldweg führt abseits der Straße angenehm schattig hinein ins Zentrum von St. Ulrich
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Rund um die Langkofelgruppe
Mit Superlativen soll man ja vorsichtig sein, doch die Runde um das Langkofelmassiv verdient sie allemal: große Landschaft, weites Panorama, Blumenteppiche, und dazu gleich mehrere bewirtschaftete Hütten. Etwas Ausdauer braucht es allerdings schon für die recht lange Tour.
Wegbeschaffenheit
Überwiegend gute, auf kürzeren Abschnitten etwas steinige Bergwege
Ausgangspunkt
Sellajochhaus (2180 m) am gleichnamigen Pass
Anfahrt
Das Sellajoch (2244 m) verbindet die großen Dolomitentäler von Gröden und Fassa. Gute, wenn auch kurvenreiche und stark frequentierte Passstraße. Buslinien aus beiden Tälern
Einkehr
Rifugio Comici, Murmeltierhütte, Plattkofelhütte, Rifugio Pertini, Friedrich-August-Hütte, Rifugio Valentini; alle im Sommer bewirtschaftet
Info
Gröden Tourismus, Tel. +39 0471 777 777, www.valgardena.it. Büros in St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein
Langkofelmassiv und das Bergsturzgelände der »Steinernen Stadt«
Der Wegverlauf
Die große Runde startet beim neuen Gebäudekomplex des Passo Sella Dolomiti Mountain Resort